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Oldtimer-RundfahrtMit 300 Motorrädern durch die Natur im Kreis Euskirchen

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Seit 30 Jahren schraubt Andreas Kaindl leidenschaftlich an seinen Oldtimer-Motorrädern. Auch er nahm an der Rundfahrt teil, die unter anderem an Burg Satzvey vorbeiführte. 

Kreis Euskirchen – „Solche Maschinen sieht man sonst nur im Museum“, schwärmte Horst Nordmann, Mitorganisator der Motorrad-Oldtimer-Ausfahrt „Rund um Bad Münstereifel“. Nach zweijähriger Zwangspause starteten am Samstag fast 300 Teilnehmer mit ihren liebevoll gepflegten Zweirädern, deren Baujahr noch vor Beginn des Zweiten Weltkrieges lag, zu der beliebten Rundfahrt durch die Eifel.

Ein weiteres Mal sollte dabei nicht die Geschwindigkeit, sondern der Ausblick auf die schöne Landschaft im Vordergrund stehen. „Warum sollten wir uns diese Strecke aussuchen, wenn wir dann nur an ihr vorbeirasen? Wir möchten unsere Umgebung mit allen Sinnen genießen“, erklärte Nordmann die Idee hinter der Veranstaltung. „Das wird schon dadurch deutlich, dass wir für unsere Pausen neben dem Start- und Zielpunkt Insul Zwischenstationen an so beschaulichen Orten wie Burg Satzvey und Burg Vogelsang gewählt haben“, führte er aus.

Oldtimer-Fans aus ganz Deutschland

Doch nicht nur die Landschaft, sondern auch die Motorrad-Oldtimer selbst bildeten bei der Rundfahrt am Samstag einen Blickfang. „Mein Großvater ist damals dieselbe Maschine gefahren wie ich heute. Und von Jahr zu Jahr kann ich seine Entscheidung besser nachvollziehen“, berichtete Fahrer Andreas Kaindl.

Der Metzgermeister war extra aus Augsburg in die Eifel gekommen, um mit seiner BMW R-47 aus dem Jahr 1926 an der Ausfahrt teilzunehmen. „Diese alte Technik ist einfach etwas ganz Besonderes. Es ist ein völlig anderes Fahrgefühl, Gas und Luft manuell zuzuführen. Außerdem muss man die Maschine nie absperren, da ein Dieb meist gar nicht in der Lage wäre, den Motor zu starten“, sagte er.

Zurück zur Normalität

Die Organisatoren der Oldtimertour „Rund um Bad Münstereifel“ hatten in diesem Jahr einen Aspekt besonders im Blick: „Nach den katastrophalen Ereignissen der Flut und auch Corona haben wir uns lange Gedanken gemacht, ob es überhaupt schon wieder an der Zeit für derart ausgelassene Veranstaltungen ist“, erklärte Nordmann. Durch Rücksprache mit Insuls Bürgermeister Ewald Neiß ließ sich diese Frage jedoch schnell klären. „Uns wurde immer wieder versichert, dass wir mit unserer Rundfahrt wieder für ein Stück Normalität sorgen, nach der sich in dieser Zeit viele Menschen stark sehnen“, so Nordmann.

Schon im Vorfeld seien viele Teilnehmer direkt an den Aufräumarbeiten im Ahrtal beteiligt gewesen und mit einer Spendenaktion habe man fast 100 000 Euro für Flutopfer sammeln können.

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„Bei unseren Rundfahrten möchten wir nicht nur die historische Technik der Maschinen bewahren und präsentieren. Wir feiern auch das familiäre Verhältnis, das alle Teilnehmer in ihrem gemeinsamen Hobby verbindet“, so Nordmann: „Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl möchten wir besonders in so schweren Zeiten auch mit der Bevölkerung der Region teilen und mit unserer Ausfahrt für eine kurzweilige Ablenkung sorgen.“

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