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„Celtic Rhythms“ im Gemünder Kursaal„Das ist wie einen Abend nach Irland reisen“

Lesezeit 3 Minuten
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Gitarrist Gavin Coughlan, Geiger Jason McGuinness und Akkordeonist Seamus Tiernan.

Schleiden-Gemünd – Irische Lebensart und Kultur präsentierte die Show „Celtic Rhythms“, die am Sonntagabend im Kursaal über die Bühne ging. Fast ausverkauft war die Veranstaltung, die nach Januar 2018 bereits zum zweiten Mal an dieser Stelle zu sehen war. Mit viel Feuer, Leidenschaft und brillanter Technik begeisterten Musiker und Tänzer das Publikum, das die Akteure nach Ende des Programms feierte.

Routiniert und darum mit ansteckend guter Laune

Dass die Show mittlerweile seit zwei Jahren in ganz Deutschland unterwegs ist, tat der Darbietung Auftritt gut. Dem Auftritt vor zwei Jahren war jedenfalls anzumerken, dass das Ensemble „Celtic Rhythms“ sich damals erst zum dritten Mal dem Publikum präsentiert hatte.

Die Routine und Erfahrung, die sowohl Tänzer als auch Musiker in der Zwischenzeit gewonnen haben, führte dazu, dass sie ihre Auftritte entspannt und in ansteckend guter Laune auf die Bühne bringen konnten. Denn sowohl Musik als auch Tanz sind bei dieser Show live.

Mit Mikrofonen werden die Taps von den Schuhe der Tänzer übertragen und per PA-Anlage verstärkt. Dadurch konnte die fantastische Fußarbeit des Dance Captains und Choreographen der Show, Andrew Vickers, genauso verfolgt werden wie auch kleine Ungenauigkeiten.

Steppnummern in irisch-schottischen Kilts

Und auch wenn die „Celtic Rhythms“-Akteure das Programm fast täglich irgendwo in Deutschland spielen, ist doch nicht zu übersehen, dass neben der körperlichen Anstrengung und der hochklassigen Technik auch viel Leidenschaft und Begeisterung mit dabei sind. Neben fetziger irischer Musik und den traditionellen Tänzen durften auch die Showeinlagen nicht fehlen – etwa die Steppnummer, bei der zwei in irisch-schottische Kilts gekleidete Tänzer ihre Taps in die Stuhlreihen des Kursaals brachten.

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Überzeugend waren auch die Musiker, die alle ihr Irish-Folk-Handwerk an der Universität in Limerick gelernt haben. Die musikalische Leitung hat Keyboarder Conor Broderick, der sich auch mit der Bodhran, der irischen Trommel, auf ein Drum-und Tap-Gefecht mit Vickers einließ. Überzeugend die gesanglichen Fähigkeiten von Gitarrist Gavin Coughlan, der mit Geiger Jason Mc Guinness und Akkordeonist Seamus Tiernan eine überzeugende Band formte.

Auftritt stillte Fernweh der Besucher

Die energiegeladene, routinierte Vorstellung beeindruckte die Zuschauer. „Das ist spritzig“, sagte Uschi Grab, die sich über die sichtlich gute Laune der Akteure freute: „Ich möchte im nächsten Jahr nach Irland fahren, da ist das eine gute Einstimmung.“ Dagegen hatte Frank Ledig aus Hasenfeld irische Tänzer bereits bei einer Reise nach Irland in Aktion gesehen: „Aber die hier sind besser.“

Als Therapie für das Fernweh nach Irland benutzten Marita Ronig aus Wildenburg und Claudia Hase aus Dahlem den Abend im Kursaal. „Das ist wie einen Abend nach Irland reisen“, sagte Hase lächelnd. Beide hatten vor vielen Jahren eine Reise auf die Grüne Insel unternommen. So hätten sie einmal in einem Pub erlebt, wie spontan ein Paar auf die Bühne gegangen sei, um dort den Stepptanz aufzuführen. Jederzeit seien sie bereit, wieder dorthin zu fahren. Denn: „Wer einmal in Irland war, der will immer wieder dorthin“, so Ronig.

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