Bis zu fünf Meter tiefe LöcherArbeiten an Urft und Olef in Gemünd dauern jahrelang

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Mit grobem Schotter verfüllt der Bagger die Löcher im Flussbett der Urft.

Mit grobem Schotter verfüllt der Bagger die Löcher im Flussbett der Urft.

Schleiden-Gemünd – Da muss selbst der Baggerfahrer gut aufpassen, dass sein großes Gefährt nicht im Wasser umkippt. Es neigt sich nämlich mehrfach stark zu einer Seite, als der Fahrer mit voller Schaufel durch die Urft fährt. Der Grund dafür sind sogenannte Auskolkungen in den Gewässern. Das sind Vertiefungen im Flussbett, die durch die reißenden Wassermassen bei der Flut entstanden sind.

Eine Fachfirma ist zurzeit dabei, die Auskolkungen in der Urft auf Höhe der evangelischen Kirche zu beseitigen. „Das Wasser hat dort und an anderen Stellen bis zu fünf Meter tiefe Löcher gerissen“, berichtet Rolf Jöbges, Leiter der Bauverwaltung bei der Stadt Schleiden. Die würden nun aufgefüllt. „Mit der Sanierung der Gewässer werden wir noch einige Jahre beschäftigt sein“, meint Jöbges weiter.

Gemünd: Große Schäden durch die Flut an Urft und Olef

Schon kurz nach der Flut waren Urft und Olef und die Bäche im Stadtgebiet von angeschwemmtem Müll, Bäumen und Ästen befreit worden, damit das Wasser wieder ungehindert abfließen konnte. „In einem zweiten Durchlauf werden nun die Gewässerläufe saniert und die Ufer befestigt“, sagt der Bauamtsleiter.

Dafür werden große Steine und Schotter verwendet. Mit den Arbeiten war schon vor Weihnachten begonnen worden. „Sie mussten aber wegen der hohen Wasserstände in den Flüssen für gut zwei Wochen unterbrochen werden“, führt Jöbges aus. Ein weiteres Problem sei, dass es für die Baufirmen derzeit nicht leicht sei, an die notwendigen Materialien heranzukommen: „Die Nachfrage nach Steinen und Schotter ist riesig.“

Bis Ende des Jahres sollen die Uferbereiche im Stadtgebiet wiederhergestellt werden. Danach sind die Stützmauern an der Reihe, die an zahlreichen Stellen Löcher aufweisen. „Die Mauer am Hotel Friedrichs in Gemünd ist beispielsweise so stark beschädigt, dass als Sicherungsmaßnahme eine Wand aus Betonsteinen vor die Stützmauer gesetzt wurde“, erläutert der Bauamtsleiter. Bis alle Stützmauern saniert seien, werde es noch einige Jahre dauern.

Mehrere Brücken müssen saniert oder neu gebaut werden

Darüber hinaus müssen noch mehrere Brücken saniert oder neu gebaut werden. Derzeit läuft der schon vor der Flut geplante Neubau der Brücke „An der Ley“ in Oberhausen. Ursprünglich war geplant, dass der Verkehr dort so lange über die alte Brücke geleitet werden sollte, bis die neue fertig ist. „Weil die alte Brücke aber bei der Flut sehr stark beschädigt worden war, musste sie abgerissen werden. Deshalb haben wir umgeplant und jetzt eine Umleitung über Blumenthal eingerichtet“, erklärt Jöbges. Bis Ende des Jahres soll die Brücke, die mit rund 1,6 Millionen Euro veranschlagt ist, fertiggestellt sein.

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Um Schäden durch künftige Flutkatastrophen soweit wie möglich zu vermeiden, will Schleiden zudem gemeinsam mit Blankenheim, Dahlem, Nettersheim, Hellenthal und Kall ein integriertes interkommunales Hochwasserschutzkonzept entwickeln. Auch der Wasserverband Eifel-Rur soll an der Planung beteiligt werden. Ziel der Maßnahmen ist neben dem Hochwasser- und Starkregenschutz auch die Gewässerrenaturierung.

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