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Spiel- und BolzplätzeSchleiden erarbeitet neues Pflegekonzept

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Sehr gepflegt und ein beliebter Anlaufpunkt sind die Spielplätze, für die Vereine oder Initiativen in den Dörfern zuständig sind. Nach Wunsch der Verwaltung sollen weitere Orte Vorbildern wie diesem in Broich folgen.

Sehr gepflegt und ein beliebter Anlaufpunkt sind die Spielplätze, für die Vereine oder Initiativen in den Dörfern zuständig sind. Nach Wunsch der Verwaltung sollen weitere Orte Vorbildern wie diesem in Broich folgen.

Schleiden – Bewegung ist wichtig – das wissen schon die Jüngsten. Wo können sich Kinder besser austoben, als auf Wippe, Schaukel und anderen Spielgeräten, die zum Klettern und Spielen animieren? Während bei den Kleinen der Spaß im Vordergrund steht, achten die Eltern zunehmend darauf, dass die Anreize zur Schulung der motorischen Fähigkeiten auch auf dem Spielplatz nicht zu kurz kommen und für Abwechslung gesorgt ist.

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„Kinder müssen sich bewegen. Dass die Bereiche dafür gerade an den Schulen erhalten bleiben, ist elementar wichtig“, sagt auch Marcel Wolter, Beigeordneter der Stadt Schleiden. Dort will man nun etwas dafür tun und hat daher das Angebot der Spiel- und Bolzplätze im Stadtgebiet unter die Lupe genommen.

Veränderte Bedürfnisse als Entscheidungsgrundlage

In der jüngsten Sitzung berieten die Mitglieder des Bildungs- und Sozialausschusses über ein Konzept, das sich an den veränderten Bedürfnissen der Familien und Kinder orientiert. Dazu sollen einige Plätze mit neuen Gerätschaften ausgestattet werden, die über das übliche Angebot von Rutsche und Schaukel hinausgehen. Denn häufig, erklärt Wolter, finden sich im heimischen Garten heutzutage vielfältigere Geräte als auf manchem öffentlichen Spielplatz.

26 Spielplätze gibt es in den 18 Orten der Stadt. Dazu kommen 14 Bolzplätze. Auch für diese wurde die Verwaltung beauftragt, Vorschläge zur Anpassung der Infrastruktur zu erarbeiten. Die Ergebnisse wurden den Politikern vorgestellt und über das weitere Vorgehen abgestimmt.

Die Spielplätze

In diesen neun Orten übernehmen bereits Vereine oder Privatpersonen die Pflege und Unterhaltung der Spielplätze: Berescheid, Broich, Bronsfeld, Kindergarten Dreiborn, Harperscheid, Scheuren, Schöneseiffen, Wintzen, Wolfgarten.

Die Pflege und Unterhaltung der Spielplätze in Ettelscheid, Gemünd-Malsbenden, Morsbach, an der Claudiusstraße Nierfeld, Lützenberg in Olef und am Schulzentrum Schleiden sollen nun auf einen Verein übertragen werden. Übertragung der Pflege und eine Verlegung sind am Ahornweg und Am Lieberg in Gemünd, in Kerperscheid und am Johannesweg in Olef vorgesehen. Übertragung auf einen Verein und eventuelle Verkleinerung ist in Herhahn und Oberhausen geplant.

Vom Bauhof soll weiterhin die Pflege und Unterhaltung der zentralen öffentlichen Spielplätze in Gemünd (Alte Schule), in Schleiden (Sturmiuspark) sowie auf den Schulhof-Spielplätzen der Grundschulen in Schleiden, Gemünd und Dreiborn durchgeführt werden. Pflegezustand, Spielangebot und der Aufenthaltsqualität sollen verbessert werden. (hab)

Daten werfen gutes Licht auf Schleiden

Auf die rund 13 200 Einwohner gerechnet, so Wolter, herrsche praktisch ein Überangebot an Spielplätzen. Mit Zahlen aus den Städten könne man das jedoch nicht vergleichen, erläutert er: „Die räumliche Nähe muss gegeben sein. Niemand fährt von Wolfgarten nach Olef auf den Spielplatz.“ Die Spielplätze im Stadtgebiet würden vorschriftsmäßig im jährlichen Turnus kontrolliert, führt er aus.

Daneben hatte die Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) NRW 2015 zum bislang letzten Mal das seitdem unveränderte Angebot der Schleidener Spielplätze überprüft. Die ermittelten Werte werfen ein gutes Licht auf die Spielplatzlandschaft der selbst ernannten Nationalpark-Hauptstadt. Laut Vorlage liegt die Stadt Schleiden über dem Durchschnitt der Vergleichskommunen in NRW. Konkret bedeutet das mehr Erholungs- und Grünflächen, mehr Spiel- und Bolzplätze sowie mehr Spielgeräte. Doch die wollen auch in Schuss gehalten werden, wie Marcel Wolter ausführt: „Es bringt nichts, nur viele Spielplätze zu haben, sondern die müssen auch gut und attraktiv sein.“ So habe auch der Tenor aus den Fraktionen gelautet. Bei der Untersuchung und Begehung der Plätze und im Gespräch mit den Ortsvorstehern habe man festgestellt, dass vor allem jene Spielstätten einladend und mit hochwertigen Geräten ausgestattet sind, für die örtliche Vereine die Pflege und Unterhaltung übernehmen, so Wolter: „Wir merken, dass sich die Bürger dann mehr mit dem Spielplatz identifizieren, als wenn sich der Bauhof um die Pflege kümmert.“

Mit den Spielplätzen identifizieren

Daher sei in dem nun vorgestellten Konzept vorgesehen, nach Möglichkeit örtliche Vereine, Elterninitiativen und dergleichen zu finden, die sich um die Plätze kümmern wollen. Gleiches gilt für die 14 Bolzplätze des Stadtgebiets. Auch dort sei deutlich spürbar, wenn etwa ein Fußballverein den Platz für das Training nutze und deshalb dafür sorge, dass dieser in gutem Zustand bleibe.

Die Bolzplätze

Wie bei den Spielplätzen auch, müssen laut Marcel Wolter für die Bolzplätze, die vom städtischen Bauhof gepflegt und unterhalten werden, wesentlich mehr Kosten aufgewendet werden.

Der Bolzplatz am Schleidener Schulzentrum, der häufig von der angrenzenden Astrid-Lindgren-Schule sowie der Grundschule Schleiden genutzt wird, soll weiterhin vom Bauhof gepflegt werden. Dies gilt auch für die Bolzplätze auf den Schulhöfen der Grundschulen in Gemünd und Dreiborn. Die tägliche Beanspruchung in den Pausenzeiten erfordert laut Wolter einen hohen Unterhaltungsaufwand, der teilweise durch die Schulhausmeister vor Ort aufgefangen wird. Diese drei Plätze sollen bei positivem Ratsbeschluss in den nächsten Jahren aufgearbeitet und verbessert werden.

Im Idealfall sollen für die übrigen Bolzplätze örtliche Fußball- oder Dorfvereine die Pflege und Unterhaltung gegen eine Kostenerstattung übernehmen. Sollte sich niemand dafür finden, werde eventuell eine Umnutzung oder Verpachtung angedacht, so Wolter. (hab)

Um den Haushalt zu entlasten und die Identifikation mit den hiesigen Spielplätzen zu erhöhen, soll nun die Pflege weiterer Spiel- und Bolzplätze in die Hand örtlicher Vereine gegeben werden. Einstimmig wurde die Umsetzung des Spiel- und des Bolzplatzkonzepts von den Fraktionen beschlossen. Dieses sieht auch die Verbesserung von fünf Spiel- und drei Bolzplätzen vor. Damit soll voraussichtlich im kommenden Jahr begonnen werden.

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