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Spaß mit dem VierbeinerEhepaar aus Euskirchen bietet hundefreundliche Kanutouren an

Lesezeit 3 Minuten
Sabine Kienle-Binkensteins Golden Retriever Motte und Nanu genießen die Fahrt, während ihr Mann Stephan Kienle das Paddel schwingen muss.

Sabine Kienle-Binkensteins Golden Retriever Motte und Nanu genießen die Fahrt, während ihr Mann Stephan Kienle das Paddel schwingen muss.

Euskirchen – Die Bezeichnung „Wasserratte“ bekommt eine ganz neue Bedeutung, wenn man damit einen Chihuahua auf einem Kanu meint. Auf Madeleines und Omid Zamanis Hundekanutouren kann das schon mal vorkommen. Wer die Thomas-Eßer-Straße hinunterfährt, kommt mit etwas Glück auch an ihrem Anhänger mit der Aufschrift „Das Hundekanu“ vorbei. Zamani erklärt: „Meine Frau Madeleine und ich betreiben den Kanubetrieb in Köln. Wir wohnen aber in Euskirchen.“

2013 haben die beiden den Bootsbetrieb übernommen. „Wir machen das jetzt seit acht Jahren, und es ist trotzdem jedes Mal ein besonderes Erlebnis“, sagt er. Wie genau so eine Hundekanutour abläuft, erklärt Zamani so: „Das ist tatsächlich eine ganz normale Kanutour, bei der der Hund mitfährt. Der Hund muss auch nichts machen, sondern kann die Fahrt genießen. Fürs Paddeln ist der Zweibeiner zuständig.“

Drei verschiedene Routen

Drei Routen bieten die Zamanis aktuell für Touren an: Über die Wupper bei Solingen, die Sieg bei Eitorf und über die Wuppertalsperre bei Remscheid. Zu Beginn jeder Tour heißt es dann, erst mal den Hund ins Boot zu holen – im wahrsten Sinne des Wortes. „Wenn die Gruppe am Startpunkt angekommen ist, machen wir eine Einweisung und teilen die Ausrüstung zu. Dann muss man die Hunde an die Kanus gewöhnen“, sagt Zamani: „Zuerst gehen Herrchen und Frauchen ins Boot.

Eckdaten

Die drei Touren Wupper bei Solingen, Sieg bei Eitorf und Wuppertalsperre sind zwischen acht und elf Kilometer lang und dauern zweieinhalb bis vier Stunden. Zwischendurch wird eine Pause zum Hundeschwimmen und zum Essen eingelegt.

Teilnehmen kann jeder mit und ohne Hund, Kinder ab sechs Jahren. Die Hunde sollten sozialverträglich sein und die teilnehmenden Personen möglichst schwimmen können.

Die Kosten belaufen sich auf 59 Euro pro Person. (enp)

Hunde sind schlau und fühlen sich sicherer, wenn ein anderes Rudelmitglied zuerst das unbekannte Terrain betritt.“ Manche Hunde seien dabei unkompliziert, andere benötigten mehr Überzeugungsarbeit, sagt der 40-Jährige. „Wir helfen auch mal mit einem Leckerchen“, gibt er zu.

Wenn die Hunde erst einmal im Boot sind, brauchen einige ein paar Minuten, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. „Für manche Hunde ist das vielleicht kurz ein bisschen Stress, aber das geht sehr schnell vorbei. Danach gefällt es eigentlich allen ziemlich gut.“

Und was, wenn ein Hund mal aus dem Kanu springt? Das komme sogar häufiger vor, so Zamani. „Das ist ganz normal. Viele Hunde wollen dann schwimmen gehen. Wir machen auch zwischendurch eine Pause, in der alle Hunde mit ihren Besitzern eine Runde ins Wasser können.“ Wer möchte, kann seinem Hund auch eine Schwimmweste anziehen, um ganz sicher zu sein. „Die meisten Hunde können aber von Natur aus schwimmen“, erklärt Zamani.

Schwimmweste für menschliche Mitfahrer Pflicht

Im Gegensatz dazu ist die Schwimmweste für die menschlichen Crew-Mitglieder Pflicht. Das ein oder andere Boot habe ein tierischer Begleiter nämlich schon zum Kentern gebracht, erzählt Zamani: „Man sollte schon schwimmen können, wenn man teilnehmen möchte.“ Für die vierbeinigen Teilnehmer gibt es dagegen nur eine Voraussetzung: „Die Hunde müssen sozialverträglich sein. Wie groß der Hund ist, ist dagegen völlig egal“, so Zamani.

Doch wie kommt man auf die Idee, Kanutouren mit Hunden anzubieten? „Wir sind selbst Hundebesitzer. Meine Frau ist hauptberuflich Hundetrainerin“, sagt Zamani: „Wir haben uns irgendwann gedacht, dass die Menschen ihre Tiere immer mehr in ihre Freizeitgestaltung einbinden wollen. Sie sind Familienmitglieder. So eine Möglichkeit wollten wir mit unseren Touren bieten.“

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Hauptberuflich sei er Psychotherapeut in Ausbildung, gemeinsam mit seiner Frau betreibt er zudem einen Hundespielplatz. Zwar seien seine Frau und er schon immer sportbegeistert gewesen, die Leidenschaft fürs Kanufahren hätten sie aber erst nach der Übernahme des Bootbetriebs für sich entdeckt.

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