Tour de AhrtalTausende Radler und Skater nutzen autofreien Sonntag

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Die Karawane der Radfahrer zog von Blankenheim bis nach Dümpelfeld.

Die Karawane der Radfahrer zog von Blankenheim bis nach Dümpelfeld.

Eifel – Ganz im Zeichen des Zweirades stand am Sonntag die Ahrstrecke von Blankenheim bis Dümpelfeld. Die beliebte Tour de Ahrtal, deren Medienpartner die Kölnische Rundschau ist, zieht alle Jahre wieder Tausende Radler und Skater magisch an. Dazu trägt auch der Umstand bei, dass die B 258 für den motorisierten Verkehr gesperrt ist. „Gott begleite dich auf allen Radwegen!“ Mit diesem Segenswunsch und einem Spritzer Weihwasser schickte Pfarrer Sajan die Aktiven vom Startpunkt in Blankenheim auf die Reise.

Das Wetter war auch bei der 14. Tour ein Thema. Dafür sei eigentlich Bürgermeister Rolf Hartmann zuständig, sage dessen Stellvertreterin Simone Böhm. „Ich verspreche gleich doppelte Sonne, am Himmel und im Herzen“, sagte sie im Rahmen der Eröffnung auf dem Curtius-Schulten-Platz in Blankenheim. Sollte es doch regnen, sei halt der Bürgermeister verantwortlich.

Bei Sonnenschein die Natur genießen

Doch der musste nicht tätig werden, denn bis zum Nachmittag konnten alle Teilnehmer bei Sonnenschein Natur und Landschaft genießen. In Pulks waren die Radfahrer in beiden Richtungen unterwegs. „Das ist schon eine tolle Veranstaltung, so ein Tag ohne Autos“, sagte Agnes Mahlberg, die in Ahrhütte an der Bundesstraße wohnt.

Leider komme sie nicht dazu, den Tag zu genießen. Seit Beginn der Tour de Ahrtal steht die rüstige Rentnerin am Stand der Vereinsgemeinschaft Ahrhütte und versorgt Radler mit Kaffee und belegten Brötchen. „Unser Haltepunkt wird gern angenommen“, sagte sie. Das liege auch daran, dass zeitgleich die Kirmes stattfinde und die „Ahrhütter Musikanten“ für gute Laune sorgten.

Auch mit Obst konnten sich die Teilnehmer an den Ständen versorgen. „Am Nachmittag kommen die Gruppen und Vereine mit ihren Drahteseln. Dann ist hier richtig was los“, freute sich Mahlberg.

Auf der Bundesstraße trafen die erfahrenen Radwanderer auch auf diejenigen, die nicht so trainiert sind. „Ich fahre ansonsten nicht so viel“, sagte Philipp Surges, der verschwitzt eine ziemlich zerknitterte Stempelkarte aus der Tasche zog. Er war aus Ahrbrück nach Blankenheim gefahren und befand sich schon wieder auf dem Rückweg. „Zwei Stunden habe ich etwa bis Blankenheim gebraucht“, berichtete er. Auch wenn er nicht soviel Radfahren würde, habe er keine Angst vor dem Muskelkater: „Ich mache schließlich Bodybuilding.“

„Die Ahr erav und de Rhing eropp“

Auf mehr als zwei Rädern waren die Skater vom Skater-Treff „Dusfor“ aus Düsseldorf unterwegs. „Wir sind bei vielen Veranstaltungen weltweit unterwegs“, berichteten sie. Zum fünften Mal seien sie nun schon bei der Tour de Ahrtal dabei.

„Wir fahren jetzt bis Insul“, sagte Agatha Frings, die mit Emma Schmitz unterwegs war. Und der Rückweg? „Das sehen wir dann“, riefen die beiden Damen entschlossen. Normalerweise würden sie oft über den Radweg die Ahr entlang fahren, doch auf der Bundesstraße zu fahren, sei noch etwas anderes. Erfahrene Radwanderer sind die beiden. „Wir sagen immer, die Ahr erav und de Rhing eropp“, beschrieb Schmitz die übliche Tour, obwohl das nicht ganz richtig sei, sie würden dann ja streng genommen rheinabwärts fahren.

Ein weiterer Aktionspunkt wartete in Ahrdorf auf die Teilnehmer der Veranstaltung. Dort konnten an einer Radreparaturstation kleinere Schäden sofort behoben werden. Dazu präsentierte sich unter anderem der Kreis Euskirchen, der Regionalverkehr Köln und der Hauptsponsor der Veranstaltung, die Energie Nordeifel, die laut Simone Böhm ihr Engagement bei der Tour de Ahrtal bis 2021 verlängert hat.

Bis zum Mittag war beim DRK, das an drei Stationen mit 28 Helfern den Rettungsdienst übernommen hatte, einiges los. „Heute ist keine Entspannung angesagt“, sagte Angela Willems. Einige Verletzte hätten behandelt werden müssen.

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