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Warlers letzte Tage als OrganistKirchenmusiker wechselt zur GdG Hellenthal-Schleiden

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An der Orgel in St. Anna in Hellenthal wird ab dem Jahreswechsel Andreas Warlers neue Wirkungsstätte sein.

An der Orgel in St. Anna in Hellenthal wird ab dem Jahreswechsel Andreas Warlers neue Wirkungsstätte sein.

Eifelland – Das eine oder andere Tränchen wird wohl fließen, wenn Andreas Warler zum Jahreswechsel in die Tasten greift. Es wird sein letzter Auftritt als Organist an der weltberühmten König-Orgel der Steinfelder Basilika sein. Genaugenommen ist er dann – um 0 Uhr in der Neujahrsnacht – dort nicht mehr Kirchenmusiker, sondern bereits Organist des Seelsorgebereichs Hellenthal.

Zum Jahreswechsel verlässt Warler nach fast 30 Jahren seinen Posten in der Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) Hl. Hermann-Josef Steinfeld und wird Mitarbeiter des Kirchengemeindeverbands (KGV) Hellenthal-Schleiden. Dort wird er zunächst Organist des Bereichs Hellenthal und ab 2020 Organist der gesamten GdG. Daneben wird er in seinem neuen Arbeitsgebiet Organisten ausbilden und die Dienstpläne für die Hilfs-Organisten organisieren.

Wehmut und Freude

Wie sieht er selbst diese Veränderung? „Ich tue dies einerseits mit Wehmut, andererseits mit Freude auf etwas Neues“, sagt Warler: „Ich tue dies, und muss es tun, weil es dem Kirchengemeindeverband Kall-Nettersheim leider nicht möglich ist, mir einen vollen Beschäftigungsumfang einzuräumen.“ Deshalb habe er das Angebot der Nachbargemeinde angenommen und arbeite ab 2019 mit halber, ab 2020 mit einer vollen Stelle als Organist beim KGV Hellenthal-Schleiden.

Andreas Warler stammt aus Baasem. 1986 trat er als Bruder Andreas in den Orden der Salvatorianer ein, 1989 wurde er Organist an der Basilika. Als er 2012 aus dem Orden austrat, musste der gelernte Kirchenmusiker offiziell als Organist angestellt werden. Seitdem erhielt Warler vom KGV Kall-Nettersheim nach eigenen Angaben zwei Mal befristete Verträge. Zuletzt hatte er eine 47-Prozent-Stelle. Der Schleidener Organist und Chordirektor Heinz Ströder wird Ende kommenden Jahres in den Ruhestand gehen. So kam es, dass Philipp Cuck, der Leiter der GdG Hellenthal-Schleiden, in Absprache mit dem Bistum Aachen und Ströder in diesem Frühjahr bereits auf Warler zugegangen ist, um ihm eine 100-Prozent-Stelle anzubieten. Warler freut sich darüber, dass alle Pfarreien des Kirchengemeindeverbands Hellenthal-Schleiden dem zugestimmt haben. Dennoch ist auch ein bisschen Wehmut dabei. „Als ich den Wechsel ankündigte, habe ich bei vielen Steinfeldern Bedauern über den Weggang gemerkt“, so Warler.

Konzertreihe in der GdG Hellenthal-Schleiden geplant

Warler, der in Gemünd lebt und seit fünf Jahren mit Almuth Bouschery verheiratet ist, erklärt: „Im Alter von 53 Jahren muss ich auch an meine Rente denken.“ In den 25 Jahren im Orden seien keine Sozialabgaben gezahlt worden. Steinfeld will er nicht ganz den Rücken kehren. „Ich werde gern dem Wunsch des Bistums Aachen nachkommen und in Steinfeld weiterhin die Konzertorganisation übernehmen“, sagt Warler. Hierzu bedarf es noch der Zustimmung des Kirchengemeindeverbands Kall-Nettersheim.

Warler, der schon in der Vergangenheit Organisten ausgebildet hat, freut sich darauf, dies künftig auch den acht nicht vollausgebildeten Kirchenmusikern im Hellenthaler und Schleidener Raum anbieten zu können: „Es ist eine Arbeit, die ich sehr gerne übernehme.“ Seit 2014 leitet er bereits Kurse in liturgischem Orgelspiel und Improvisation für das Bistum Aachen. Warler sieht in seiner Arbeit als Kirchenmusiker auch eine seelsorgerische Tätigkeit, obwohl Kirchenmusiker keine pastoralen Mitarbeiter sind. Vielen Menschen sei die sakrale Musik eine große Stütze.

Mit der Organisation von Orgelkonzerten ist Warler durch seine bisherige Tätigkeit in Steinfeld vertraut und er pflegt Kontakte zu Kirchenmusikern in aller Welt. So soll er auch in der GdG Hellenthal-Schleiden eine Konzertreihe aufbauen. „Dies ist auch ein Wunsch des Bistums“, sagt Warler. Daraus solle sich aber keineswegs eine Konkurrenz zu Steinfeld entwickeln. Andreas Warler freut sich bereits auf sein neues Aufgabengebiet.

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