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2900 Cannabis-PflanzenErfolgreicher Schlag gegen drei Drogenhändler in Weilerswist

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Unter Atemschutz holen die Mitarbeiter des THW UV-Lampen aus dem Einfamilienhaus in Klein-Vernich.

Unter Atemschutz holen die Mitarbeiter des THW UV-Lampen aus dem Einfamilienhaus in Klein-Vernich.

Klein-Vernich – Gegen 20 Uhr schlugen die Drogenfahnder am Montagabend zu. Das Ziel war ein Einfamilienhaus in Klein-Vernich. Die Beamten der Kriminalpolizei Koblenz und Euskirchen hatten ein feines Näschen. In dem Haus fanden sie bei einer Drogenrazzia nach Informationen dieser Zeitung 2000 Cannabis-Pflanzen und zahlreiche Säcke mit abgeerntetem Marihuana.

Parallel zur Razzia in Klein-Vernich schlugen die Ermittler auch im rheinland-pfälzischen Ahrweiler zu. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Koblenz stellten die Beamten insgesamt etwa 2900 Cannabis-Pflanzen und 23 Kilo geerntetes Marihuana sicher.

Im Visier der Ermittler stehen laut Oberstaatsanwalt Rolf Wissen drei Männer. Ein 30- und ein 39-Jähriger aus dem Kreis Euskirchen und ein 29 Jahre alter Komplize aus Ahrweiler. Sie sollen das Marihuana laut Wissen gepflanzt haben, um es zu verkaufen. Wie der Oberstaatsanwalt auf Anfrage mitteilte, hat die Anklagebehörde einen Haftbefehl wegen des Verdachts „des gemeinschaftlichen unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge“ beantragt.

Alles zum Thema Technisches Hilfswerk

Der 30-Jährige mutmaßliche Hauptverdächtige wurde laut dem Staatsanwalt am Dienstag dem Amtsgericht Koblenz vorgeführt. Der Antrag auf Haftbefehl sei mit der Fluchtgefahr begründet worden, hieß es.

Wie bereits bei vergangenen Drogenrazzien im Kreis Euskirchen (siehe „Drogenfunde“) wurde auch diesmal das Technische Hilfswerk alarmiert. Während die 20 THWler unter der Leitung von Zugführer Burkhard Aehlich am Montagabend vor allem die Einsatzstelle ausleuchteten, packten sie am Dienstagmorgen kräftig mit an.

Gegen 8 Uhr waren die Kripo-Beamten samt THW wieder nach Klein-Vernich ausgerückt. Nachdem die Polizei am Vorabend mit Digitalkameras und Notebooks sämtliche Beweismittel dokumentiert hatten, wurden sie nun sichergestellt und abtransportiert. Mehrere Hundert Blumenkästen, zahlreiche Ventilatoren, Unmengen Kabel sowie Beleuchtungs- und Entlüftungstechnik trugen die THW-Mitarbeiter aus dem Haus und verstauten es in ihre Transportfahrzeuge. Teilweise war die Technik so schwer, dass sie von zwei Männern getragen werden musste.

Verstärkung erhielten die Euskirchener Ehrenamtler vom Ortsverband Schleiden. Die Eifeler waren mit einem weiteren Lkw nach Klein-Vernich gekommen, um Beweismittel abtransportieren zu können. „Die Zusammenarbeit hat wieder hervorragend geklappt“, lobte Euskirchens Zugführer Aehlich.

In der Nachbarschaft sorgte die spektakuläre und erfolgreiche Drogenrazzia für Aufsehen und Verwunderung. „Den Mieter des Hauses hat man nie gesehen. Die Rollladen waren meist heruntergelassen“, sagte eine Anwohnerin am Montagabend. Eine andere Frau berichtete: „Das hätte ich nicht gedacht, dass in unserer Nachbarschaft Drogen angebaut wurden.“

Drogenfunde

Der spektakuläre Drogenfund in Klein-Vernich ist nicht der erste im Kreis Euskirchen. Im vergangenem Jahr  wurden  drei Cannabis-Plantagen entdeckt.

Am 15. Februar 2017 stellten Polizeibeamte und das  Technische Hilfswerk  900 Marihuana-Pflanzen in einem Einfamilienhaus sicher.  Parallel zum Fahndungserfolg in Wüschheim fanden im Februar auch Durchsuchungen in Köln statt. Während des Einsatzes stellte die Polizei  rund 1500 Cannabis-Pflanzen sicher. 

Am 30. März 2017 fanden  Beamte in einer Lagerhalle in Schönau 1000 Cannabis-Pflanzen. Ein Mann wurde am Tatort festgenommen.

In einem Blankenheimer Außenort entdeckte die Kriminalpolizei am 24. November hinter einer Schrankwand eine Plantage mit 120 Cannabis-Setzlingen. Zudem stellten die Beamten in dem Haus eines 39-jährigen Eifelers ein Sturmgewehr vom Typ G36 der Firma Heckler & Koch samt Munition sicher. (tom)

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