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Sanierung der Landebahn in Köln/BonnFlugzeuge werden über Weilerswist umgeleitet

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DPA_Flugzeug über Haus

Symbolbild

Weilerswist-Vernich – Seit am Flughafen Köln/Bonn das Hauptrollfeld repariert wird, fühlt sich Peter Vetten in Vernich nicht mehr wohl. „Der Fluglärm ist unerträglich. Pausenlos dröhnen hier jetzt Maschinen. Sie kommen quasi im Tiefflug über unsere Häuser“, klagt Vetten. Er hat beobachtet, dass seit Anfang Juli die Passagiermaschinen von Süden kommend ziemlich genau über der Gemeinde Weilerswist eine Rechtsschleife fliegen, bevor es dann im Sinkflug in Richtung Köln-Bonn weitergeht.

„Die Folge hiervon sind nicht enden wollende, sehr nervige und laute Motorengeräusche, die den ganzen Tag fast durchgehend andauern. Erst nach 18 Uhr kehrt allmählich wieder Ruhe am Weilerswister Himmel ein“, sagt der 69-jährige pensionierte Diplombetriebswirt.

Er habe, weil er wissen wollte, warum der Fluglärm ausgerechnet über Weilerswist so stark zugenommen habe, beim Flughafen Köln-Bonn angerufen. Dort habe ihm eine Mitarbeiterin erklärt, dass eine Landebahn saniert werde. Deshalb müssten die Flugzeuge über Weilerswist umgeleitet werden. Die Sanierung werde den ganzen Juli in Anspruch nehmen.

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Vetten denkt aber nicht nur über den Fluglärm nach, der ihn extrem stört, sondern auch darüber, dass Flugzeuge ja Kerosin verbrennen und ausstoßen. Das sei für die Menschen, die unter den betroffenen Lufträumen lebten, nicht gesund, so der Vernicher. „Ich bin sicher kein Querulant, aber wenn ich ein Problem habe, dann versuche ich, es zu lösen“, so Vetten. Deshalb habe er auch andere Stellen angerufen. So habe er bei der Gemeinde Hilfe gesucht und sei dort zunächst ans Ordnungsteam weitergeleitet worden, das aber das Telefongespräch nicht angenommen habe. Im Vorzimmer von Bürgermeisterin Anna-Katharina Horst habe er die Antwort erhalten, die Kommune sei für den Luftraum nicht zuständig. Das sieht Vetten ein, verweist aber auch darauf, dass die Gemeinde sehr wohl dazu da sei, sich um das Wohl ihrer Bürger zu kümmern, also auch um Fluglärm oder Beeinträchtigung durch Luftverschmutzung infolge von Flugbewegungen.

Nicht umfassend informiert

Der Vernicher zeigte sich auch verärgert darüber, dass der Flughafen die Bevölkerung im Vorfeld der Landebahnsanierung und der damit einhergehenden massiven Beeinträchtigung nicht umfassend informiert habe.

„Außerdem hätte man die Last durch Flugzeugabgase und Fluglärm ja vielleicht auch auf mehr Schultern verteilen und damit für jeden Einzelnen verringern können“, moniert der Rentner. Es müsse doch möglich sein, die Flugrouten so zu wählen, dass nicht eine Ortschaft allein die ganze Wucht des Fluglärms abbekomme.

Am Freitag sprach Vetten mit Bürgermeisterin Horst. Sie erklärte ihm, neben der Landebahn des Flughafens müsse auch ein Bewässerungssystem saniert werden. Deshalb zögen sich die Arbeiten noch bis September hin. Auf Vettens Drängen hin will Horst nun die Flughafenleitung in einem Brief über den Unmut der Bürger in Kenntnis setzen.

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