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Wettbewerb „Die Gute Form“Tischler verwandelt Werkbank in Outdoor-Küche

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Beisitzer Arno Müller (v.l.), Obermeister Richard Schaefer, Gabi Sauer, Mutter von Max Sauer (Platz 1), Paul Cordel (Platz 2) und Niklas Lieberz (Belobigung). 

Kreis Euskirchen – Tränenreich gestaltete sich der Besuch von Gabi Sauer im Euskirchener Modehaus E1. Doch es waren Tränen der Freude, die der Wißkirchenerin über die Wangen liefen. Denn soeben war ihr Sohn, der sich nach dreijähriger Ausbildung einen wohlverdienten Urlaub auf Mallorca gönnte, mit dem ersten Platz im Innungswettbewerb „Die Gute Form 2022“ der Tischlerinnung Euskirchen ausgezeichnet worden.

„Wir sind überglücklich und stolz, dass Max nicht nur einen Beruf gefunden hat, der ihm Spaß macht, sondern in dem er auch noch überaus talentiert ist“, berichtete Gabi Sauer freudestrahlend. Nachdem er bereits eine kaufmännische Ausbildung abgebrochen hatte, habe er nun seine Leidenschaft entdeckt.

„Mein Mann und ich waren damals im Urlaub, als unser Sohn uns von seinem Bewerbungsgespräch erzählte. Als wir zurück nach Hause kamen, hatte er den Job bereits, und bis heute sind wir alle begeistert von dieser Entscheidung.“

Alte Werkbank mit modernen Elementen versehen

Letztlich waren es die gelungene Kombination verschiedener Materialien und die Einbindung aller für eine Gartenparty nötigen Einzelteile, die die Jury von der Arbeit von Max Sauer überzeugt hatten. Mit seiner Outdoor-Küche, bestehend aus einer alten Werkbank und modernen Elementen, habe er nicht nur den Nerv der Zeit, sondern auch den Geschmack der unabhängigen Jury getroffen, betonte Obermeister Richard Schaefer.

„Der Wettbewerb, zu dem alle Gesellenstücke mit bestandener Gesellenprüfung zugelassen sind, bildete auch in diesem Jahr wieder ein gelungenes Beispiel für die Vielfalt dieses Berufs“, so Schaefer weiter. Die Mischung aus Tradition, Kreativität und Handwerk nehme besonders in Zeiten des Fachkräftemangels einen großen Stellenwert ein. „Wir sehen es daher als unsere Aufgabe an, junge Menschen schon früh für die Arbeit mit dem Rohstoff Holz zu motivieren.“

Schminktisch und Multimedia-Sideboard

Wie gut diese selbst auferlegte Mission von den Nachwuchshandwerkern angenommen wird, ließ sich an den kreativen Gesellenstücken erkennen, die ausgezeichnet wurden. Von der Outdoor-Küche über einen Schminktisch bis hin zu einem Multimedia-Sideboard – die jungen Männer und Frauen bewiesen großes handwerkliches Geschick.

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„Ich hatte in meiner Jugend eine kleine Werkstatt zu Hause und kam früh mit dem Werkstoff Holz in Verbindung“, berichtete Paul Cordel, der mit einem ergonomisch angepassten Schreibtisch aus Nussbaum und Eiche den zweiten Platz belegt hatte. „Man sagt immer, Handwerk habe goldenen Boden – und besonders in der Zeit nach der Flut, in der diese Arbeit überall gefragt ist, denke ich, mit dieser Ausbildung gut aufgestellt zu sein.“

Diese Meinung teilte auch Obermeister Richard Schaefer: „Die bestandene Gesellenprüfung bildet für alle einen sehr guten Start ins Berufsleben. Mit dieser Arbeit können sie viele Menschen und hoffentlich auch sich selbst glücklich machen.“

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