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Windpark in EuskirchenUhu-Frage immer noch nicht geklärt

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Der in Dom-Esch lebende Uhu könnte einen Windpark an dieser Stelle zu Fall bringen.

Der in Dom-Esch lebende Uhu könnte einen Windpark an dieser Stelle zu Fall bringen.

Euskirchen – Trotz jahrelanger Diskussion existiert in Euskirchen immer noch kein Windpark. Das wird vorerst auch so bleiben, die Stadt hat nach wie vor keinen Standort festgelegt.

Im Flächennutzungsplan von 1999 ist zwar ein Areal zwischen Dom-Esch, Groß- und Kleinbüllesheim als Windkraftkonzentrationszone ausgewiesen. Ein Bebauungsplanverfahren läuft, ein Investor steht in den Startlöchern. Doch artenschutzrechtliche Belange verhindern die Realisierung des Vorhabens.

Den Uhu einfach umsiedeln?

Konkret geht es um einen Uhu, der in besagtem Gebiet bei Dom-Esch lebt. Die geschützte Eulenart könnte einen Windpark an dieser Stelle zu Fall bringen.

Wie Petra Denny von der Stadtverwaltung in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Planung sagte, streiten sich Experten über die Frage, ob es sinnvoll und möglich wäre, den Uhu umzusiedeln.

Die Untere Landschaftsbehörde und ein vom Investor beauftragter Gutachter hätten in dieser Frage noch keine Einigung erzielt, sagte Denny.

Unabhängig davon halte der Investor an seinem Plan fest – auch deshalb, weil das Bebauungsplanverfahren schon beträchtliche Kosten zu seinen Lasten verursacht habe.

Er habe in der Zwischenzeit sogar einen Genehmigungsantrag für drei Windkraftanlagen bei der Immissionsschutzbehörde eingereicht. Weil das Verfahren stockt, hat die Stadtverwaltung mittlerweile andere Flächen unter die Lupe genommen, die theoretisch als Windkraftkonzentrationszone infrage kämen.

Dazu zählen auch Standorte im Wald. Eine deutliche Mehrheit im Ausschuss – CDU, FDP und UWV – schloss diese Variante aber kategorisch aus. Horst Belter (SPD) sagte: „Wir bevorzugen keineswegs einen Standort im Wald, wollen dies aber auch nicht von vornherein ausschließen.“ Sein Fraktion brauche zu dieser Frage noch genauere Informationen. Er glaube aber, dass die Entscheidung am Ende zwischen dem Gebiet nahe Dom-Esch und Flächen in der Nähe der Autobahn 1 bei Frauenberg falle.

Guido Bachem (Bündnis 90/Die Grünen) nutzte die Debatte für harsche Kritik. Das Bebauungsplanverfahren laufe bereits viereinhalb Jahre. Die Strategie bestehe offenbar darin, „so langsam wie möglich und so wenig wie möglich“ an Windkraftflächen zu entwickeln.

Seit der Ausweisung der Konzentrationszone „hat die Welt sich geändert“, sagte Bachem. Seine Schlussfolgerung: „Wenn man die Energiewende will, muss man sie auch vor Ort machen.“

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