Bombenfund in ZülpichFachklinik wird Montag geräumt - Ordnungsamt informiert Bewohner

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Marienborn Klinik Bombe

Bei Arbeiten auf dem Gelände der Fachklinik Marienborn in Zülpich-Hoven wurde eine Bombe gefunden.

Zülpich – Bei Bauarbeiten auf dem Gelände der Fachklinik Marienborn in Zülpich-Hoven ist ein Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Es handelt sich nach Angaben der Stadtverwaltung um eine amerikanische Fünf-Zentner-Bombe. Die Vorbereitungen für die Entschärfung sollen am Montag um 8 Uhr beginnen. Zunächst werden die Bewohner und Patienten der Fachklinik Marienborn evakuiert. Diese werden in entsprechenden Fachkliniken in Köln, Bonn und Düren sowie in den Räumen der Gemeinschaftshauptschule Zülpich und im Lago Beach Zülpich untergebracht.

Wie die Verwaltung am Samstag mitteilte, werden die betroffenen Bewohner von Hoven am Wochenende vorab sowohl persönlich durch das Ordnungsamt als auch durch ein entsprechendes Infoschreiben über die Bombenentschärfung informiert. Das Ordnungsamt wird am Montagmorgen um 9 Uhr mit dem ersten Klingeldurchgang beginnen. Dabei werden alle Anwohner aufgefordert den Evakuierungsbereich zu verlassen. Für die Bewohner von Hoven, die nicht die Möglichkeit haben, anderweitig unterzukommen, wird laut Verwaltung eine Betreuungs- und Verpflegungsstelle im „Forum Zülpich“ eingerichtet. Für die gesamte Evakuierungsmaßnahme wurde ein Zeitrahmen von etwa vier Stunden angesetzt.

Es tagten mehrere Krisenstäbe

Erst danach wird der Kampfmittelbeseitigungsdienst mit der Entschärfung der Bombe beginnen können. Wegen der Corona-Krise stellt der Bombenfund alle Beteiligten vor besondere Herausforderungen. Aus diesem Grund tagten am Freitagnachmittag mehrere Krisenstäbe, an denen neben Vertretern der Stadt Zülpich – darunter Bürgermeister Ulf Hürtgen – auch Vertreter von Kreis, Polizei, Feuerwehr, Kampfmittelbeseitigungsdienst und der Marienborn gGmbH teilgenommen haben. Nach Abwägung aller Risiken, die eine große Evakuierungsmaßnahme gerade in Zeiten des Coronavirus birgt, sind die Beteiligten übereingekommen, dass die Evakuierung trotz der betroffenen, kritischen Infrastruktur unumgänglich ist.

„Da dies kein Standardfall ist, stehen wir vor einer großen Herausforderung. Die vorbereitenden Maßnahmen zur Evakuierung und Entschärfung laufen”, sagen Bürgermeister Ulf Hürtgen, Achim Klein, Geschäftsführer der Marienborn gGmbH, und Dr. Sara Bienentreu, Ärztliche Direktorin der Marienborn gGmbH, unisono. Der Evakuierungsbereich wurde von den Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes der Bezirks regierung Düsseldorf mit einem Radius von 300 Metern festgelegt. Davon betroffen sind mehr als 250 Einwohner von Hoven sowie bis zu 400 Patienten und Bewohner der verschiedenen Einrichtungen der Fachklinik Marienborn.

Entschärfungszeitpunkt noch nicht absehbar

Die Evakuierung werde unter Einhaltung der Infektionsschutzvorkehrungen, der Abstandsregelungen, Bereitstellung der notwendigen Schutzausrüstung sowie der Anwesenheit von ausreichendem medizinischem Fachpersonal durchgeführt. Aus diesem Grund ist derzeit auch noch nicht abzusehen, wann genau die Entschärfung vorgenommen werden kann. Derzeit wird geklärt, wo die zu evakuierenden Personen für den Zeitraum der Entschärfung untergebracht werden.

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Stadt Zülpich und Marienborn gGmbH prüfen dabei sämtliche Unterbringungsmöglichkeiten. Etwa 4,5 Millionen Euro investiert die GmbH nach eigenen Angaben in den Um- und Anbau der Akutstationen „Agatha“ sowie „Stefan“ in Hoven. Abschlossen sein soll das Projekt laut Klein in etwa drei Jahren. „Wir rechnen damit, dass wir für jeden der drei Bauabschnitte zwölf Monate benötigen“, sagt Architekt Ernst-Jörg Wollenweber.

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