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Gegen Zülpich entschiedenLebenshilfe HPZ zieht nicht in Gebäude an Bonner Straße

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Bis das „Seecarré“ an der Bonner Straße in Zülpich fertig sein wird, dürfte noch einige Zeit vergehen.

Bis das „Seecarré“ an der Bonner Straße in Zülpich fertig sein wird, dürfte noch einige Zeit vergehen.

Zülpich – Die Lebenshilfe HPZ wird nicht in den Gebäudekomplex an der Bonner Straße in Zülpich ziehen. Das bestätigte Lebenshilfe-Geschäftsführer Rolf K. Emmerich auf Anfrage. „Wir haben uns in beiderseitigem Einvernehmen von dem Projekt getrennt“, so Emmerich: „Es hat weder juristische noch finanzielle Differenzen gegeben. Bauzeiten- und Bauprojekt hatten sich aber mehrfach verzögert und inhaltlich verändert, sodass wir von unserer Absicht, uns dort anzusiedeln, Abstand nehmen mussten.“

Geich statt Zülpich

Das gemeinnützige Unternehmen wollte das komplette Erdgeschoss des Neubaus beziehen. Nach Angaben von Emmerich wollte die Lebenshilfe dafür 2,5 Millionen Euro in die Hand nehmen. An der Bonner Straße sollten laut dem HPZ-Geschäftsführer die Verwaltung der Lebenshilfe, die Akademie und das Beratungszentrum auf einer Gesamtfläche von rund 950 Quadratmetern ihre neue Heimat finden. Doch das ist Geschichte: Die Verwaltung, die 2017 gegründete Akademie, eine Autismus-Ambulanz sowie die Beratungsstellen Familienunterstützender Dienst und Betreutes Wohnen sind mittlerweile in Geich untergekommen – im früheren Verwaltungsgebäude von Hennecke-Systems. „Die Gesamtkosten, einschließlich Möblierung, beliefen sich auf weniger als die Hälfte als die geplanten 2,5 Millionen am Zülpicher Standort“, so Emmerich.

Eigentlich wollte die Lebenshilfe bereits Ende 2019 das Gebäude beziehen, das Udo Brückner von der BTB Zülpich GmbH als Bauherr und Bauunternehmer Wim ten Brinke von der Firma Ten Brinke Bau als Generalunternehmer entwickeln. Insgesamt investieren sie nach eigenen Angaben auf dem Areal der ehemaligen Stadthalle, die 2012 abgerissen wurde, knapp zehn Millionen Euro. Dazu gehört der aus zwei Blöcken bestehende und durch Galerien verbundene dreigeschossige Neubau, in dem pro Block 13 Eigentumswohnungen angeboten werden sollen. Und auch das alte Zülpicher Brauhaus.

„Filetgrundstück“

Beim Spatenstich Anfang September 2018 sagte Bürgermeister Ulf Hürtgen, dass dieser Tag ein guter für Zülpich sei. Das etwa 3000 Quadratmeter große Areal bezeichnete der Verwaltungschef stets als „Filetgrundstück“. Die Stadt suchte lange nach einem Bauvorhaben, das dem Standort gerecht wird. Zwischenzeitlich war unter anderem ein Ärztehaus im Gespräch. Während und nach der Landesgartenschau diente die provisorisch hergerichtete Fläche neben dem Zülpicher Brauhaus als Parkplatz.

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Es handele sich nicht mehr um ein städtisches Grundstück, gleichwohl habe die Stadt ein hohes Interesse an einer attraktiven Nutzung, so Bürgermeister Hürtgen: „Wir haben keine Zweifel, dass der Investor alles dransetzen wird, um eine adäquate Nutzung des Gebäudes zu erreichen.“ Zugleich freue man sich aber, dass die Lebenshilfe HPZ die ehemaligen Räumlichkeiten der Firma Hennecke Systems bezogen habe und so eine sinnvolle Nachnutzung des Komplexes gewährleistet sei.

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