Geriatrisches Zentrum ZülpichInvestition in die Zukunft der älteren Generation

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Der Geschäftsführer der Kreiskrankenhaus Mechernich GmbH, Manfred Hermann (l.), und der Geschäftsführer des Geriatrischen Zentrums in Zülpich, Hermann Gemke, an der Baustelle des Erweiterungsbaus. (Archivbild)

Der Geschäftsführer der Kreiskrankenhaus Mechernich GmbH, Manfred Hermann (l.), und der Geschäftsführer des Geriatrischen Zentrums in Zülpich, Hermann Gemke, an der Baustelle des Erweiterungsbaus. (Archivbild)

Zülpich – Der Erweiterungsbau des Geriatrischen Zentrums in Zülpich nimmt Form an. Das Parkgeschoss und Teile des Rohbaus sind bereits fertig. Die Kreiskrankenhaus Mechernich GmbH investiert 2,6 Millionen Euro in die Einrichtung. Auf dem Gelände des ehemaligen Schwesternwohnheims soll bis Anfang 2019 die Brabenderklinik um 22 auf dann 62 Betten erweitert werden. Ursprünglich sollte der Bau einige Monate früher fertig sein, doch archäologische Bodenschätze verzögerten das Bauvorhaben kurzzeitig.

Römische Funde

Bereits kurz nach dem Baubeginn zwischen der Kölnstraße und der Von-Lutzenberger-Straße stießen die Arbeiter nach den Abtragungen der ersten Erdschichten auf archäologische Spuren.

Die Experten fanden nach Angaben von Manfred Herrmann, Geschäftsführer der Kreiskrankenhaus Mechernich GmbH, zwei Brunnen, Münzen und ein Gräberfeld aus der Römerzeit. Auch ein Skelett legten die Mitarbeiter des Amtes für Denkmalpflege frei. Durch die Funde sei es nur zu einer kurzen Bauverzögerung gekommen. (tom)

„Die Einrichtung ist in den vergangenen Jahren an ihre Kapazitätsgrenze gekommen. 98 Prozent aller Plätze sind über das Jahr belegt“, erläutert der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses, Manfred Herrmann. Man habe in der Vergangenheit sogar Patienten zunächst abweisen müssen. „Wir haben aktuell eine Warteliste“, berichtet der Geschäftsführer der Kreiskrankenhaus Mechernich GmbH.

Eröffnung für Anfang 2019 geplant

Die soll es nach der Eröffnung Anfang 2019 nicht mehr geben. Im Zuge des Bauvorhabens werden auch 30 neue Parkplätze entstehen. Allerdings sind auch einige weggefallen, da auf der aktuellen Parkfläche gebaut wird. Insgesamt umfasst der Neubau eine Fläche von etwa 1000 Quadratmetern. Die geplanten 22 Betten werden in 18 Einzelzimmern und zwei Doppelzimmern stehen. In vier Einzelzimmern soll laut Herrmann ein „größerer Wohlfühlfaktor“ geboten werden. „Die Nasszellen sind dort beispielsweise etwas größer ausgelegt“, sagte er.

Wie der Geschäftsführer berichtete, werden durch die Erweiterung etwa 15 neue Arbeitsplätze geschaffen. Ist der Erweiterungsbau einmal komplett in Betrieb, arbeiten im Geriatrischen Zentrum mehr als 150 Menschen.

Der Neubau soll an den bestehenden Reha-Bereich anschließen. Das einstöckige Gebäude kann bei Bedarf erweitert werden.

Der Neubau soll an den bestehenden Reha-Bereich anschließen. Das einstöckige Gebäude kann bei Bedarf erweitert werden.

Das Zülpicher Krankenhaus wurde seit 1997 nach und nach durch ein Gesamtkonzept ersetzt, das der heutige Geschäftsführer Hermann Gemke als damaliges Pilotprojekt bezeichnet. Das Geriatrische Zentrum beinhaltet die Angebote Geriatrische Rehabilitation (40 Plätze), Kurzzeitpflege (13), Dauerpflege (61) und ein betreutes Seniorenwohnen mit zusammen 65 Wohnungen. Im Juni 1994 wurde der erste Spatenstich in Zülpich gesetzt. Das Investitionsvolumen seinerzeit betrug 25 Millionen Mark. „Es war nicht leicht, der Öffentlichkeit damals zu erklären, dass das Krankenhaus keine Zukunft mehr hat“, erinnert sich Manfred Hermann. Er sei sich aber sicher, dass das Konzept längst alle überzeugt habe.

Neubau kann aufgestockt werden

Doch was passiert, wenn in ein paar Jahren der jetzige Erweiterungsbau wieder an seine Kapazitätsgrenzen kommen sollte? „Wir gehen davon aus, dass die jetzt geplante Erweiterung trotzdem reicht. Wenn nicht, haben wir noch eine Hintertüre offen: Die Erweiterung ist eingeschossig geplant und kann um zwei Etagen aufgestockt werden“, so Hermann.

In der Geriatrischen Rehabilitation in Zülpich lautet das Ziel, die größtmögliche Selbstständigkeit der Patienten wiederherzustellen. Das Durchschnittsalter der Patienten liegt laut Manfred Herrmann bei rund 82 Jahren. Die meisten der Patienten kämen in Folge der Rehabilitation von Knochenbrüchen in die Brabenderklinik nach Zülpich. Etwa zehn Prozent der Patienten erholten sich in der ehemaligen Römerstadt von den Folgen eines Schlaganfalls.

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