JahresbilanzSeepark Zülpich hat trotz Verkaufshoch keine schwarze Null in Sicht

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Das Drachenfest schloss laut Geschäftsführer Christoph Hartmann 2020 nicht an vorige Erfolge an. Dafür verzeichnete die Veranstaltung 2021 einen Besucherrekord.

Das Drachenfest schloss laut Geschäftsführer Christoph Hartmann 2020 nicht an vorige Erfolge an. Dafür verzeichnete die Veranstaltung 2021 einen Besucherrekord.

Zülpich – Mit rund 7000 veräußerten Dauerkarten im Vorverkauf 2021 fährt die Seepark Zülpich gGmbH einen Verkaufsrekord ein. Insgesamt 125.000 Gäste habe der Park in dem Jahr gezählt, wie die Seepark-Verwaltung jetzt in einer Pressemitteilung bekanntgab. Während die Besucherzahlen aus dem vergangenen Jahr bereits vorliegen, veröffentlicht die Seepark-Verwaltung erst die finanzielle Bilanz der gGmbH aus dem Jahr 2020.

Ein Blick darauf zeigt: Die schwarze Null konnte die gGmbH auch im Geschäftsjahr 2020 nicht erwirtschaften. Knapp 192.000 Euro beträgt der Jahresfehlbetrag. Die Besucherzahlen lagen Geschäftsführer Christoph Hartmann zufolge bei 122.000 Gästen. Noch kann sich der Seepark aus den Erträgen der Landesgartenschau 2014 tragen – zusätzlich zu dem Betrag, den die Stadt jährlich zusteuert: 185.000 Euro. „Die Rücklagen der gGmbH aus der erfolgreichen Landesgartenschau 2014 werden laut Prognosebericht für das Geschäftsjahr 2022 und nahezu für das Geschäftsjahr 2023 unter Berücksichtigung des aktuellen Zuschusses der Stadt Zülpich auskömmlich sein“, sagt Hartmann.

Zuschüsse weiter eingeplant

Ein Betrieb, der sich selbst trage, sei aber im Grunde nicht geplant: „Qualitativ hochwertige Parks wie der Seepark Zülpich werden immer einen Zuschussbedarf haben, ähnlich wie Museen, Theater oder Schwimmbäder“, so Hartmann weiter. Das Defizit der Seepark gGmbH liege zudem mit 192.000 Euro unter dem geplanten Minus, was mit 294.000 Euro angesetzt war.

„Zusammenfassend stellt die Geschäftsführung fest, dass der Geschäftsverlauf 2020 die Erwartungen der im Wirtschaftsplan gesetzten Ziele trotz der Corona-Lage erfüllt hat“, resümiert Hartmann.

Aufgrund der Pandemie habe der Park 2020 einen leichten Besucherrückgang festgestellt: „Eine Besucherabnahme von rund zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2019, mit zirka 135.000 Besuchern, ist zu verzeichnen“, so der Geschäftsführer. Als mögliche Gründe nennt er den Ausfall diverser Großveranstaltungen bis Ende August und die Zeit von März bis Mai. Der Park sei wegen der Pandemie in dieser Phase geschlossen geblieben.

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Während auch der Herbstmarkt und das Drachenfest 2020 nicht an den Erfolg der Vorjahre anknüpfen konnten, haben die Leuchtenden Gärten, die 2020 zum ersten Mal im Seepark stattfanden, laut Hartmann einen Besucherzuwachs von über 75 Prozent im Vergleich zu 2019 verzeichnet. Im Jahr 2021 hätten sich das Drachenfest und der Herbstmarkt zudem wieder gefangen: In dem Jahr habe die Seepark-Verwaltung auf einen Eintrittsrekord von 7000 Besuchern (Herbstmarkt) sowie 6900 Besuchern (Drachenfest) verweisen können.

Neue Finanzierung gesucht

Eine Möglichkeit zur Mitfinanzierung des Seeparks können Förderzuwendungen sein. Bereits 2021 erhielt die gGmbH Hartmann zufolge 310.000 Euro für Maßnahmen zur Klimaresilienz. Des Weiteren seien weitere Sonderveranstaltungen sowie die Eröffnung des Kletterbergs geplant, um den Seepark für Besucher im Jahr 2022 attraktiver zu gestalten. Auch beschäftige sich der Aufsichtsrat aktuell mit der Frage, welche weiteren Maßnahmen die Betreiber ergreifen müssten, um den Parkbetrieb zu erhalten. Mithilfe der Zuschusszahlungen der Stadt werde außerdem gewährleistet, dass die Eintrittspreise moderat blieben, so Hartmann weiter.

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