Karneval in Zülpich„Liga der alternativen Karnevalisten“ mit neuem Personal

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Gute Stimmung herrschte bei den Filmaufnahmen der alternativen Karnevalisten. Die Beiträge werden Teil des neuen Programms sein.

Gute Stimmung herrschte bei den Filmaufnahmen der alternativen Karnevalisten. Die Beiträge werden Teil des neuen Programms sein.

Zülpich – Sie nennen sich „Die Liga der alternativen Karnevalisten“ – oder einfach nur „Die Liga“. Aus dem Zülpicher Karneval ist die Liga um Eva Lebertz, Isa Kovarik, Julius Esser und Jens Bongard (bekannt als „Der Schwede“) nicht mehr wegzudenken. Sie haben innerhalb von nur drei Jahren den Karneval der Römerstadt buchstäblich in andere Sphären katapultiert.

Zwei Monate vor der ersten Karnevalssitzung der Liga 2015 waren schon alle Karten vergriffen. Auch der Umzug aus dem Saal Bonn in Füssenich in die Schützenhalle nach Bessenich hat sich rentiert. Die Sitzungen im vergangenen Jahr waren alle ausverkauft.

Dem hochklassigen Programm hat der neue Veranstaltungsort sogar gutgetan, da die große Bühne den alternativen Karnevalisten neue Möglichkeiten eröffnet hat. Und die sollen in der kommenden Session noch ein wenig mehr ausgereizt werden.

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Eine Session ohne Veränderungen passt nicht zur Liga, allerdings stehen nun die einschneidendsten in der noch jungen Vereinshistorie an. Johannes Mahlberg und Vincent Kovarik, die bislang dazu gehörten, werden nicht mehr auftreten. „Vincent hat sein Abitur gemacht und weiß noch nicht, wo er studieren wird“, erklärt seine Mutter Isa. Der Füssenicher Mahlberg müsse aus beruflichen Gründen kürzertreten. Zudem trete Wenzel Neuhöfer nicht mehr als Sitzungsmoderator in Erscheinung, sondern nur noch als „Ein-Mann-Saalkapelle“.

Lücken konnten gefüllt werden

Aschermittwochsstimmung macht sich bei der Liga dennoch nicht breit. Schließlich konnten die Lücken gefüllt werden. Stephanie Schneider ist als kreativer Input zur Liga gestoßen und wird künftig vor allem hinter den Kulissen an Texten und Sketchen feilen. Andreas Krantz ist hingegen fast schon eine „Rampensau“. Der Zülpicher ist Gründungsmitglied der Band „Ten Ahead“ und stand mit der Theater-Combo Comedia schon oft auf den Bühnen der Römerstadt. Der Dritte im Bunde ist durch Julius Esser zur Liga gekommen und so etwas wie die große Unbekannte, denn Ralf Senkel hat keinen Zülpicher Hintergrund.

„Dennoch wird er die Liga und das Programm bereichern“, ist sich Isa Kovarik sicher. Die ersten Sketche des neuen Programms seien schon fertig, berichtet Esser. Manche Szenen seien auch schon gefilmt worden, denn auch diesmal wird nicht nur live auf der Bühne gespielt, sondern auch mit kurzen Filmen gearbeitet. Die werden von Kameramann Sebastian Lautenbach digital festgehalten und schließlich zusammengeschnitten. Einmal in der Woche wird geprobt. Zuletzt war solch ein mehrstündiger Filmdreh angesetzt. Dabei stand eine Szene im Fokus, die den Zülpicher Karneval und ihre Gesellschaften auf die Schippe nehmen wird. „Natürlich verschonen wir uns nicht“, sagt Eva Lebertz. Den ersten ihrer Auftritte haben die Liga-Mitglieder wieder bewusst vor die Karnevalssession gelegt. „Wir sind alternativ. Das spiegelt sich auch bei der Wahl der Auftrittstermine wider“, so Kovarik. Mitstreiter Esser betont: „Wir wollen keine Stunksitzung sein, sondern eine Alternative. Die Welt des Karnevals erfinden wir auch nicht neu. Wir vereinen nur verschiedene Charaktere zu einem Programm, das lustig, kritisch, ernst, provokant und eben alternativ ist.“

Da es auch in dieser Session wieder mehrere Auftritte geben wird, erstrecken die sich allerdings bis in die fünfte Jahreszeit. Und woher kommen die Ideen für das Programm der etwas anderen Karnevalssitzung? „Allein die kommunale Politik bietet einfach herrlichen Stoff für Stücke. Eine Ratssitzung ist ja mitunter auch Kabarett. Da muss man nicht lange suchen“, sagt Jens Bongard, der mit Isa Kovarik und der Zülpicherin Eva Lebertz regelmäßig die Ratssitzungen besucht, um neue Themen zu finden.

„Die Zuschauer können sich auf ein vollkommen neues Programm freuen“, so Lebertz. Nicht neu ist allerdings das mit viel Liebe zum Detail gestaltete Pakat, das an die Ghostbusters angelehnt ist. Dafür ist der Trailer neu, der im Internet Werbung für die Sitzungen der Liga macht und schon einen kleinen Einblick in die schier unerschöpfliche Kreativität der Schauspieltruppe gibt. „Wir sind alle Einzelkünstler, die sich zu einem Team entwickelt haben. Es ist abgefahren, wie viel Kreativität da zutage kommt“, sagt Kovarik.

Die Liga der alternativen Karnevalisten tritt in dieser Session am 9., 10. sowie am 16. und 17. November auf. Das Programm wird in der Bessenicher Schützenhalle zu sehen sein. Karten gibt es ab Donnerstag, 30. August, bei Foto Gülden, Schumacherstraße 16 in Zülpich, und in der Dorfschenke Bessenich.

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