Zwischen Erftstadt und EuskirchenNeue Hochspannungsleitung für 29 Millionen Euro

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Die künftige 110-kV-Leitung verläuft in direkter Nähe zur alten Trasse. Die neuen Masten – hier ein Standort am Euskirchener Ortsrand – sind gut zehn Meter höher als die bestehenden.

  • Mit der neuen Hochspannungsleitung will die Westnetz GmbH die Versorgungssicherheit erhöhen.
  • Auf einer Gesamtlänge von 21,6 Kilometern werden 65 Masten errichtet. Sie ersetzen die 93 bestehenden Exemplare, die nun demontiert werden.
  • Die elektrische Energie wird künftig durch Leiterseile übertragen, die dicker und somit leistungsfähiger sind als die bisherigen. Auch die Fundamente der Masten genügen nun höheren Ansprüchen.

Kreis Euskirchen – Rund 29 Millionen Euro investiert die Westnetz GmbH in die Erneuerung der 110 000-Volt-Freileitung zwischen Erftstadt-Kierdorf und Euskirchen. Die Arbeiten, die alles in allem zwei Jahre dauern, sollen nach dem jetzigen Stand im Sommer 2021 abgeschlossen werden, wie Westnetz-Sprecherin Maren Frisch auf Anfrage sagte.

Das Unternehmen will mit der neuen Hochspannungsleitung die Versorgungssicherheit erhöhen. „Sie wird leistungsfähiger sein als die alte Leitung, die aus dem Jahr 1925 stammt und nicht die Kapazität hat, die wir heute benötigen“, sagte Frisch.

Planungen und Vorarbeiten nahmen mehrere Jahre in Anspruch. 2015 hielt Westnetz in Euskirchen eine Informationsveranstaltung ab. Auch im Rhein-Erft-Kreis hatte die Bevölkerung Gelegenheit, sich von dem Netzbetreiber, aber auch von externen Experten Fragen zu dem Großvorhaben beantworten zu lassen.

65 Masten auf 21 Kilometern

Im März 2019 erließ die Bezirksregierung Köln als Genehmigungsbehörde den Planfeststellungsbeschluss. Vorher waren die Planunterlagen in den drei betroffenen Kommunen – Erftstadt, Weilerswist und Euskirchen – in die Offenlage gegangen, um die Bürgerbeteiligung zu gewährleisten.

Die Maßnahme begann im Juli 2019 im ersten Bauabschnitt zwischen Lechenich und Friesheim. Wie Maren Frisch erläuterte, werden auf einer Gesamtlänge von 21,6 Kilometern nach und nach 65 Masten errichtet. Sie ersetzen die 93 bestehenden Exemplare, die nun demontiert werden.

Die künftige 110-kV-Leitung werde mehr oder weniger parallel zur jetzigen verlaufen, sagte die Westnetz-Sprecherin. Dies lässt sich an einer Reihe von Stellen im Euskirchener Stadtgebiet gut erkennen, zum Beispiel in Kessenich oder auch am Rand des Kernorts. Dort sind in unmittelbarer Nähe der alten Masten die Fundamente für die neuen Anlagen gegossen worden. Auch der untere Teil des Stahlgerüsts steht bereits.

„Wir holen für jeden Mast eine Genehmigung ein“

Für Maststandorte, die sich nicht direkt an Straßen und Wegen befinden, seien provisorische Zufahrten errichtet worden, heißt es in einer Mitteilung des Netzbetreibers. So sieht man in manchen Getreidefeldern Schneisen, die für schwere Baufahrzeuge geschlagen wurden. Zum Ende der Maßnahme würden die betroffenen Flächen wiederhergestellt, so das Unternehmen, das um Verständnis für den Fall bittet, dass es vorübergehend an einzelnen Baustellen zu Beeinträchtigungen kommt.

Alle notwendigen Details sind nach Frischs Angaben mit den Grundeigentümern vertraglich geregelt worden. Für die Nutzung ihrer Flächen würden sie entschädigt. Wo es gewünscht war, habe ein Bodengutachter das Verfahren begleitet, um bleibende Schäden auszuschließen. Weil sich der neue vom alten Verlauf der Leitung kaum unterscheide, habe man es meistens mit den gleichen Eigentümern zu tun wie bei der bestehenden Trasse.

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„Wir holen für jeden Mast eine Genehmigung ein“, sagte Frisch. Die alten Türme seien 30 Meter hoch, die neuen 10 bis 12 Meter höher. Die elektrische Energie wird künftig durch Leiterseile übertragen, die dicker und somit leistungsfähiger sind als die bisherigen. Der Stahl im Inneren ist nach Frischs Darstellung von mehreren Schichten Aluminium umgeben. Die Kapazität steige außerdem dadurch, dass die Zahl der Leitungen erhöht werde.

24 Standorte seien mittlerweile bereits komplett und auch schon „beseilt“. Von den 65 Fundamenten sind bisher 60 angelegt. Auch die Fundamente genügen nun höheren Ansprüchen, etwa was die Standsicherheit anbelangt, so Maren Frisch: „Das verbessert den Schutz vor Sturmschäden.“

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