„Barrierefreies Wassererlebnis“Die Bruchertalsperre in Marienheide wird umgestaltet

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Wandern und Schwimmen soll an der Bruchertalsperre bald für alle möglich sein.

Wandern und Schwimmen soll an der Bruchertalsperre bald für alle möglich sein.

Marienheide – Die Bruchertalsperre soll für Besucher künftig noch attraktiver werden – und zwar für „alle“ Besucher, ob mit oder ohne Beeinträchtigung. „Alle inklusive – barrierefrei und seniorengerecht“ lautet der Titel des Gesamtprojekts, das mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert wird. Die Umgestaltung der Brucher als „Bergischer See“ ist eines von zwei Leuchtturmprojekten im Bergischen Land – neben dem geplanten Bergischen Komfortwanderweg in Odenthal-Altenberg.

Barrierefreies Wassererlebnis an der Bruchertalsperre

Beide Projekte zusammen umfassen ein Kostenvolumen von 2,5 Millionen Euro, von denen 80 Prozent vom Land gezahlt werden. In der Sitzung des Marienheider Ausschusses für Wirtschaft, Freizeit, Kultur und Tourismus hat Tobias Schmitz von der Projektgesellschaft „Das Bergische gGmbH“ jüngst die konkreten Pläne vorgestellt, die ursprünglich bis September 2021 realisiert werden sollten und nun in die Verlängerung bis Ende März 2022 gehen.

Bis dahin soll an der Brucher ein „barrierefreies Wassererlebnis“ entstehen. Strandfeeling, ein Steg, barrierefreie Sanitäranlagen, Ruhebereiche und Picknickplätze sind geplant, zudem ein barrierefreier Parkplatz und ein barrierefreier Rundweg. Dazu soll unter anderem eine Rampenanlage gebaut werden, die vom Parkplatz zu den Toiletten und auf den Rundweg führt. Eine spezielle Einstiegshilfe soll Menschen mit Beeinträchtigung den Zugang zum Wasser ermöglichen. Auch ein schwimmbarer Rollstuhl soll angeschafft werden, der bei der DLRG ausgeliehen werden kann.

Pläne zur Prüfung bei der Bezirksregierung

Die bestehende örtliche Gastronomie, der Einzelhandel sowie der öffentliche Personen-Nahverkehr sollen in das Projekt eingebunden werden. Daran beteiligt sind neben der Gemeinde Marienheide auch der Wupperverband, die Spee’sche Forstverwaltung und die DLRG. Auch der Runde Tisch Inklusion Oberberg und der Beirat der Unteren Naturschutzbehörde des Oberbergischen Kreises wurden in die Planungen eingebunden. Alle Beteiligten haben bereits grünes Licht für die Pläne gegeben. Diese werden nun bei der Bezirksregierung zur Prüfung eingereicht. Anschließend könne das Projekt ausgeschrieben, und dann mit den Baumaßnahmen begonnen werden, berichtete Schmitz dem Ausschuss.

Die Fraktionen zeigten sich von den Plänen angetan. „Toilettenanlagen sind dort längst überfällig. Aber wer soll die reinigen?“, fragte sich Jürgen Rittel, Mitglied der FDP-Fraktion. Bürgermeister Stefan Meisenberg konnte beruhigen: „Die Unterhaltung und Reinigung wird die Gemeinde zusammen mit dem Wupperverband übernehmen. Das Vorhaben ist naturbelassen und wie maßgeschneidert auf die Brucher. Da haben wir diesbezüglich gerne unsere Unterstützung zugesagt.“

Verbesserung der Wanderwege auch für Rollstuhlfahrer

Nachfragen gab es zudem in Bezug auf die schmalen Wanderwege und ob diese im Zuge der Umgestaltung nicht breiter angelegt werden könnten. Tobias Schmitz von der Projektgesellschaft erklärte, dass die Gegebenheiten der Natur eine Verbreiterung des Weges nicht zuließen. Es sagte jedoch zu, dass der Weg so weit ausgebessert werde, dass auch Rollstuhlfahrer diesen nutzen könnten.

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Ausführlicher diskutiert wurde außerdem die generelle Parkplatzproblematik an der Bruchertalsperre. Cornelia Weber (CDU) schlug die Einrichtung einer Bring- und Abholzone vor. Wilfried Wilhelm von den Grünen regte an, die Fahrpläne der Buslinien für Besucher der Talsperre anzupassen.

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