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„Oberberg Stones“Kleine Kunstwerke werden im Kreis zum Facebook-Trend

Lesezeit 3 Minuten
Sie sollen Grund für ein Lächeln sein: Die bunten Steine liegen überall im Oberbergischen versteckt.

Sie sollen Grund für ein Lächeln sein: Die bunten Steine liegen überall im Oberbergischen versteckt.

  • Der Idee kommt ursprünglich aus Amerika.
  • Wer einen Stein findet, fotografiert ihn und setzt ein Bild davon bei Facebook in die gleichnamige Gruppe „Oberberg Stones“.
  • Und der Trend zeigt Wirkung – Jung und Alt sind begeistert!

Oberberg – Ein kleines Schwein liegt in Ründeroth im Kurpark einfach auf einer Bank. Ein Gespenst tummelt sich beim Polizeifest in Gummersbach. Wer in diesen Tagen durch Oberberg läuft und Ausschau hält, der entdeckt vielleicht auch einen der bemalten Steine. Dreht man ihn um, verrät er seine Herkunft. „Facebook. Oberberg Stones“ steht darauf geschrieben.

Das Prinzip dahinter: Wer einen Stein findet, fotografiert ihn und setzt ein Bild davon bei Facebook in die gleichnamige Gruppe „Oberberg Stones“. Danach kann er an einem beliebigen Ort erneut abgelegt oder auch behalten werden. Wer selbst kreativ werden möchte, bemalt eigenhändig Mini-Felsen und setzt sie aus.

Idee kommt aus Amerika

„Die kleinen Steine sollen den Leuten eine Freude machen, einfach ein Lächeln schenken“, erzählt Almuth Mau, eine der beiden Gründerinnen der „Oberberg Stones“. Denn die Idee hatte sie nicht alleine. Auch Kerstin Martel hatte eine Gruppe gegründet. Unabhängig voneinander waren die beiden auf den Trend, der ursprünglich aus Amerika kommt, aufmerksam geworden.

„Wenn das in Amerika geht, dann auch in Oberberg“, sagt Mau lachend. Als sie Kerstin Martels Gruppe entdeckt, schlägt sie vor, die beiden zusammenzulegen. Martel erklärt: „Uns geht es ja um die Sache. So etwas wie einen Konkurrenzkampf gibt es da nicht.“ Und die Zusammenlegung funktioniert: Mehr als 1700 Menschen sind schon Teil der „Oberberg Stones“.

Steiniger Trend zeigt Wirkung

Und: „Es werden jeden Tag mehr.“ Mit dabei sind Kinder, Rentner, Teenager, Männer und Frauen. „Wir sind ganz überrascht, dass jeder da mitmachen oder malen möchte. Sogar die Männer!“, freut sich Mau. Und der steinige Trend zeigt Wirkung: „Uns schreiben glückliche Mütter, dass ihre Kinder in der Freizeit nicht mehr andauernd am Smartphone hängen, sondern stattdessen Steine bemalen.“

In der Facebook-Gruppe spiegelt sich die Begeisterung für den kreativen Trend wider. Mancher veröffentlicht ein Foto mit einem Sack voller Steine. Die 25 Kilogramm sollen nach und nach kreativ gestaltet und bemalt werden. Wo der Maler sie auslegt, ist egal. „Natürlich ist es schön, sie in der Region zu finden“, sagt Martel. Doch die bemalten Steine sind reiselustig: In ganz Europa verteilen die Oberberger die kleinen Kunstwerke. Mau staunt:„Einer hat’s nach Australien geschafft.“

Stein-Adventskalender für einen guten Zweck

Den Erfolg der Gruppe wollen die Mitglieder nutzen: So finden sich im Oktober viele Steine mit einer sogenannten Solidaritätsschleife – eine rosafarbene für an Brustkrebs Erkankte und blau-rosafarbene Schleife für Sternenkinder, also Kinder die vor oder während der Geburt gestorben sind. Im Dezember sollen zwei Stein-Adventskalender versteigert werden.

Der Erlös geht an das Kinderhospiz in Olpe und die Helfenden Hände in Gummersbach. Die Idee kommt aus der Gruppe. Almuth Mau freut sich: „Wir finden das toll. Hier kann sich jeder einbringen, wie er möchte.“ Für die Zukunft wünschen sich die Stein-Frauen nur eines: „Mehr Mitglieder und, dass wir den Menschen weiter ein Lächeln ins Gesicht zaubern können.“

Zur Versteigerung der Adventskalender suchen die Mitglieder der „Oberberg Stones“ nach Veranstaltungen im November, in deren Rahmen die Versteigerung stattfinden kann. Interessierte melden sich unter:almuth.mau@freenet.de.

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