„Unser Dorf hat Zukunft“Silber plus Sonderpreis für die drei Oberberger

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An Hüten aus Stroh zu erkennen: Die Hülsenbuscher bekamen die Auszeichnung von Ministerin Ursula Heinen-Esser (2.v.r.).

An Hüten aus Stroh zu erkennen: Die Hülsenbuscher bekamen die Auszeichnung von Ministerin Ursula Heinen-Esser (2.v.r.).

Oberberg – Dass sie eine Silbermedaille auf Landesebene gewonnen haben, das wussten sie in Gummersbach-Hülsenbusch, Reichshof-Freckhausen und Wiehl-Oberwiehl schon seit September. Am Samstag hat nun NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser die entsprechenden Medaillen für die Erfolge beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ in der Festhalle in Heinsberg-Oberbruch im Kreis Heinsberg überreicht.

Preisträger

Mit Gold-Medaillen wurden drei Ortschaften aus dem Rheinland ausgezeichnet:

Lückert (gehört zu Hennef / Sieg, Rhein-Sieg-Kreis), Louisendorf (Bedburg-Hau, Kreis Kleve) sowie Schaephuysen (Gemeinde Rheurdt, Kreis Kleve). (r)

Für alle drei Abordnungen gab es aber noch einen namhaften Nachschlag in Form eines Sonderpreises: Die Abordnungen aus Freckhausen und Oberwiehl bekamen einen mit 1500 Euro dotierten Sonderpreis der NRW-Stiftung, den Ministerin Heinen-Esser gemeinsam mit Prof. Dr. Karl-Heinz Erdmann, Vorstandsmitglied der NRW-Stiftung, überreichte. Und die Hülsenbuscher freuten sich über den Sonderpreis des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes.

Sonderpreis für Baumschutz

Die vierköpfige Freckhausener Delegation, begleitet von Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies, nahm dort ihren Sonderpreis in der Sparte Naturschutz entgegen, gedacht als Anerkennung für die großen Bemühungen um den Schutz der vielen alten Bäume im Ort. „Mit Hecken, Obstgärten und Wegbepflanzung machen die Ehrenamtlichen ihr bergisches Fachwerkstädtchen außerdem immer grüner“, lobte Erdmann.

Rot gewandete Oberwiehler mit Udo Kolpe (l.) und Bürgermeister Stücker freuten sich über die Auszeichnungen.

Rot gewandete Oberwiehler mit Udo Kolpe (l.) und Bürgermeister Stücker freuten sich über die Auszeichnungen.

Die Oberwiehler erwartete ein Sonderpreis für Denkmalpflege, weil sie sich für den Denkmalschutz, für den Erhalt historischer Gemäuer und alter Technik einsetzen, berichtet Udo Kolpe vom Gemeinnützigen Verein Oberwiehl, „unter anderem eine traditionsreiche Kegelbahn“. Im Dutzend rückten die Oberwiehler, zu erkennen an ihren roten Hemden, in Heinsberg an, begleitet von Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker.

Beim Rheinischen Sparkassen- und Giroverband hatte man Hülsenbusch in den Fokus genommen, als es um die Vergabe des Sonderpreises gab. Zugedacht wurde er dem Gummersbacher Ortsteil „für den Beitrag zur dörflichen Infrastruktur durch Projekte in teils sehr großem Maßstab, die durch die Gründung von dörflichen Genossenschaften realisiert werden“, so der exakte Wortlauf des mit 500 Euro dotierten Sonderpreises.

Ministerin Ursula Heinen-Esser (r.) und Prof. Dr. Karl-Heinz Erdmann (2. v. l.) ehrten die Freckhausener.

Ministerin Ursula Heinen-Esser (r.) und Prof. Dr. Karl-Heinz Erdmann (2. v. l.) ehrten die Freckhausener.

„Reise hat sich gelohnt“

17 Hülsenbuscher – zu erkennen an ihren Strohhüten – waren zur Preisverleihung gefahren. „Wir hätten gerne ein bisschen mehr von den anderen Dörfern erfahren, die dort ausgezeichnet worden sind“, sagte Heike Brand, Vorsitzende der Dorfgemeinschaft Hülsenbusch.

Ob die beiden empfangenen Preise Ansporn für die nächste Runde des Wettbewerbs ist? Sie schließt es nicht aus – „aber wenn, dann müssten wir das erst in der Dorfgemeinschaft beschließen“.

Freude herrscht auch in Freckhausen. Rüdiger Schmallenbach, 1. Vorsitzender des Dorfvereins, sieht den Preis auch ein bisschen als Ansporn. „Gerade in einem kleinen Dorf muss man sehen, dass der Einsatz für den Ort nicht einschläft“. Sorgen macht er sich aber nicht – denn aktuell seien auch viele junge Leute aktiv.

Unterm Strich sprach Udo Kolpe wahrscheinlich allen Teilnehmern aus allen Ortschaften aus der Seele, als er sagte: „Die Reise nach Heinsberg hat sich gelohnt – Lob tut manchmal eben gut.“

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