Augen aufhalten und helfenWinternotprogramm Oberberg startet wieder

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Besonders in der kalten Jahreszeit benötigen wohnungslose Menschen Hilfe.

Besonders in der kalten Jahreszeit benötigen wohnungslose Menschen Hilfe.

Oberberg – An wen können sich die Oberberger wenden, wenn sie einen obdachlosen Menschen auf der Straße sehen und wie kann diesen Menschen geholfen werden? Auch in diesem Jahr haben die Wohnhilfen Oberberg der Diakonie Michaelshoven wieder ein Winternotprogramm gestartet, um Menschen im Oberbergischen Kreis, die wohnungslos oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind, zu helfen.

Rund 70 Sozialarbeiter sind im Rahmen des Projekts „Aufsuchende Arbeit in Wohnungsnot“ auf den Straßen im gesamten Kreisgebiet unterwegs, um die betroffenen Menschen aufzusuchen, mit ihnen über ihre Situation zu sprechen und Lösungen zu finden. Dazu bittet die Diakonie auch die Oberberger um ihre Mithilfe.

Viele versteckte Wohnungslose

Besonders in der kalten Jahreszeit wird es für obdachlose Menschen gefährlich. „Die Situation in unserem Kreis ist zwar nicht mit der Situation in Großstädten vergleichbar, aber auch bei uns gibt es viele Menschen, die Hilfe benötigen“, erklärt Susanne Hahmann, Leiterin der Wohnhilfen Oberberg. Pro Jahr unterstützen die Sozialarbeiter rund 1600 Hilfesuchende.

Auf die Menschen aufmerksam zu werden, die wohnungslos sind, sei allerdings nicht einfach. „Im Kreis gibt es viele versteckte Wohnungslose“, berichtet Wilfried Fenner, Projektmitarbeiter und Leiter des Regionalteams Mitte. Viele befänden sich tagsüber auf der Straße, kämen aber nachts beispielsweise bei Bekannten unter. „Man erkennt wohnungslose Menschen häufig daran, dass sie mehrere Taschen, Rucksäcke oder einen Schlafsack mit sich führen. Auch bei Menschen, die an Hauseingängen, am Bahnhof oder Bushaltestellen schlafen, sollte man aufmerksam werden“, appelliert er.

Direkte Hilfe bei der Wohnhilfe

Wer einen wohnungslosen Menschen wahrnehme, müsse diesen nicht selbst ansprechen, erklärt Fenner, sondern könne sich direkt an die Wohnhilfen wenden. In Zeiten der Pandemie sei es umso wichtiger, die Betroffenen über die Regelungen des Lockdowns zu informieren. „Einige wollen deshalb auch nicht in die Notunterkünfte, da es ihnen dort zu voll ist“, so Fenner.

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Durchgeführt wird das Hilfsprojekt von den Wohnhilfen Oberberg der Diakonie Michaelshoven und der VSB gGmbH im Rahmen des Projekts „Oberberger Brücken“. Es wird durch den Europäischen Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen sowie vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales finanziert. Die Diakonie freut sich zudem über Spenden, beispielsweise Schlafsäcke. Außerdem sind personalisierte Spenden möglich.

Erreichbarkeit der Wohnhilfen unter (0 22 61) 96 90 60 (Kreismitte), (0 22 67) 65 577 50 (Nordkreis), (0 22 95) 91 800 (Südkreis). Oder Kontakt zur Polizei unter 110, bei akuter gesundheitlicher Gefährdung zum Rettungsdienst unter 112.

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