Im Alltag lernenBergneustädter Kurse bereiten ukrainische Kinder in den Ferien vor

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In den Sommerferien nehmen ukrainische Kinder und Jugendliche am Kurs „Deutsch als Zweitsprache“ teil.

Bergneustadt – Diana und Anastasia zeichnen konzentriert mit Malstiften ihr liebstes Kleidungsstück auf ein Blatt Papier. Die zehn- und elfjährigen Mädchen sind mit ihren Familien aus der Ukraine nach Deutschland gekommen und werden ab der kommenden Woche die Jahrgangsstufe fünf an der städtischen Realschule in Bergneustadt besuchen.

Und damit es mit der Kommunikation in der Schule und im Alltag besser klappt, besuchen die beiden Schülerinnen gerade und gemeinsam mit sieben weiteren Kindern aus der Ukraine einen DaZ- Kurs – Deutsch als Zweitsprache. Geleitet wird dieser auf ehrenamtlicher Basis in den Ferien angebotene Kurs von Lehrer Julian Patermann.

Aktives Lernen: Vokabeln am Frühstückstisch

Zusammen mit Barbara Spiller, Erprobungsstufenkoordinatorin, und der ehemaligen Schülerin Hanna, die in diesem Sommer ihren Abschluss gemacht hat, wird den Kindern und Jugendlichen ein grundlegender Wortschatz vermittelt. Aufgeteilt in Thementage, ging es am Montag um Obst- und Gemüsesorten und am Dienstag um Kleidung. Barbara Spiller erläutert: „Es geht dabei nicht nur darum, theoretisches zu Vermitteln. Die Kinder lernen die Sprache auch durch aktives Einsetzen. So geht es auch um das Frühstück: Wir besorgen gemeinsam Brötchen und alles, was auf einen Frühstückstisch gehört, und essen dann auch zusammen.“

Für den letzten Kurstag hat sich Barbara Spiller etwas Besonderes einfallen lassen: Ausgestattet mit Lernzetteln, geht es mit den Schülerinnen und Schülern auf einen Spaziergang durch die Bergneustädter City. Durch gezieltes Fragen, wo sich die Bäckerei oder die Bibliothek befindet, lernen sie nicht nur ihre neue Umgebung und die wichtigsten Geschäfte kennen, sondern können das Gelernte dort sofort auch einsetzen. Abschließend ist die Bibliothek Ziel der Gruppe.

Kurs auch während der Schulzeit besucht

Aber nicht nur in den Ferien wird der Kurs angeboten. Schulleiter Ralf Zimmermann erklärt: „Während der Schulzeit, bereits vor den Ferien und auch im kommenden Schuljahr, besuchen die Kinder den DaZ-Kurs täglich für zwei Stunden, ansonsten sind sie in den regulären Klassen untergebracht.“ In den Sommerferien soll nun zusätzlich der bereits erworbene Wortschatz aufgefrischt und erweitert werden.

Ebenfalls angeboten wurde in der ersten und in den beiden letzten Wochen erneut die Ferienschule unter dem Titel „Aufholen nach Corona“. Dieses Förderprogramm wird zu 80 Prozent durch das Land Nordrhein-Westfalen und zu 20 Prozent von der Stadt Bergneustadt gefördert. Wie im vergangenen Sommer auch, so nehmen neben der städtischen Realschule auch die Hauptschule sowie das Wüllenweber-Gymnasium daran teil.

Während jedoch die 16 Gymnasiastinnen und Gymnasiasten in Englisch ihr Wissen auffrischen, erhalten die 17 Real- und fünf Hauptschüler Unterricht in den drei Grundfächern Deutsch, Englisch und Mathematik. Durchgeführt werden die Lerneinheiten von zwei externen Bildungsträgern aus Gummersbach und Wiehl.

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