Netto lässt nicht lockerZwei Neubauten sollen an Kölner Straße entstehen

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Neben den Netto passe auch noch ein Rossmann-Markt, sagt die Immobilienfirma Schoofs. Das würde sehr eng, und besser wäre ein Neubau auf dem Nachbargrundstück, argumentieren die Investoren. Aber das will die Stadt verhindern.

Neben den Netto passe auch noch ein Rossmann-Markt, sagt die Immobilienfirma Schoofs. Das würde sehr eng, und besser wäre ein Neubau auf dem Nachbargrundstück, argumentieren die Investoren. Aber das will die Stadt verhindern.

Bergneustadt – Die Kevelaerer Firma Schoofs Immobilien hält an ihrem Plan fest, auf dem Grundstück des Netto-Marktes an der Kölner Straße in Bergneustadt sowohl einen neuen Netto-Markt als auch einen Drogeriemarkt für die Firma Rossmann zu bauen. Im Februar hatte Schoofs auf einem Nachbargrundstück ein leerstehendes Einfamilienhaus abgerissen, um dort zunächst einen neuen Netto-Markt zu bauen. Anschließend sollte der alte abgerissen und durch einen Neubau für den Drogeriemarkt ersetzt werden.

Eine Baugenehmigung dafür hat Schoofs nicht, dazu müsste die Stadt den bestehenden Bebauungsplan ändern – was sie aber nicht will. Die Entwicklung der „Neuen Mitte“ im Stadtzentrum hat Priorität. Auch dort soll Einzelhandel angesiedelt und jede weitere innenstadtnahe Konkurrenz deshalb vereitelt werden.

Nicht verhindern könnte die Stadt einen Umbau des Netto zum Drogerie-Markt. Das wiederum will aber Schoofs nicht, denn Netto habe an der Kölner Straße noch einen noch einen Mietvertrag über 15 Jahre, teilt das Unternehmen auf Anfrage mit. Und aufgeben wolle Netto den Standort dort nicht.

Schoofs will weiterhin beides – und ist überzeugt, dass auch ohne Nutzung des Nachbargrundstücks hinzubekommen. Bleibe es bei der ablehnenden Haltung von Rat und Verwaltung, „würden wir für diesen Fall das Netto-Bestandsgebäude modernisieren und den Neubau des Rossmann-Marktes zusätzlich auf dem jetzt von Netto genutzten Areal platzieren“ – und zwar ohne das Nachbargrundstück zu nutzen, teilt Schoofs-Vertriebsleiter Kosmas Thämmig auf Anfrage mit: „Schön wird das nicht, aber es ginge.“

Eng würde es auf alle Fälle werden. Eine Lösung mit zwei Neubauten und einem neuen Parkplatz allerdings „dürfte städtebaulich sinnvoller sein“. Trotzdem sei man dabei, eine Bauvoranfrage auch für die Lösung B zu erarbeiten, die der Stadt in Kürze vorgelegt werden soll.

Thämmig verweist auf die Kosten für den Kauf des Nachbargrundstücks sowie den Abriss des Wohnhauses darauf – und vor allem auf die vom Kreisbauamt positiv beschiedene Bauvoranfrage. Die hat Schoofs zwar, aber das ist noch keine Baugenehmigung. Man stehe in Kontakt mit den Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat und hoffe auf politische Unterstützung für eine einvernehmliche Lösung, die Baugenehmigung für den neuen Netto-Markt zu erhalten.

Auch das dürfte schwer werden, die Haltung von Politik und Verwaltung war eindeutig. „Dass es da eine Rolle rückwärts gibt, kann ich mir nicht denken“, sagt Bürgermeister Wilfried Holberg.

Im Rathaus waren die neuen Überlegungen Schoofs bis gestern nicht bekannt: „Mit uns hat man keinen Kontakt dazu aufgenommen“, sagen Holberg und der zuständige Fachbereichsleiter Ewald Baumhoer. Ob sich tatsächlich zwei Märkte auf einem Grundstück realisieren lassen, könne man ohne konkrete Angaben des Investors nicht beurteilen. „Ohne konkrete Bauvoranfrage oder einen Bauantrag ist das nicht zu klären.“

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