Oberberger FDP kürt KandidatenPizzato und Trautmann treten bei der Landtagswahl an

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Sie wollen in den Landtag: Annette Pizzato versucht es zum dritten Mal, Dominik Trautmann tritt erstmals an.

Sie wollen in den Landtag: Annette Pizzato versucht es zum dritten Mal, Dominik Trautmann tritt erstmals an.

Bergneustadt – Die FDP Oberberg hat im Bergneustädter Krawinkelsaal ihre Kandidaten für die Landtagswahl im Mai 2022 nominiert: Der Nümbrechter Dominik Trautmann wurde mit 21 von 24 Stimmen aufgestellt, die Radevormwalderin Annette Pizzato bekam 20 Stimmen. Beide hatten keine Gegenkandidaten.

Trautmann (39) tritt an im Wahlkreis Oberberg Süd, also in Bergneustadt, Engelskirchen, Morsbach, Nümbrecht, Reichshof, Waldbröl und Wiehl. Pizzato (52) kandidiert im Wahlkreis Oberberg Nord, das sind die Kommunen Gummersbach, Hückeswagen, Lindlar, Marienheide und Wipperfürth. Pizzatos Heimatstadt Radevormwald bildet zusammen mit Remscheid einen dritten Wahlkreis.

Für Hartnäckigkeit belohnt

Kreisvorsitzende Ina Albowitz-Freytag gab sich optimistisch, dass die Oberberger es anders als bei der letzten Wahl auf vordere Listenplätze schaffen. Annette Pizzato würde damit für ihre Hartnäckigkeit belohnt: Die Rader Ratsfraktionsvorsitzende und stellvertretende Kreisvorsitzende ist bereits 2012 und 2017 für den Landtag angetreten. „Ich gebe nicht so schnell auf“, sagte sie in ihrer Vorstellungsrede. Die Mutter zweier Kinder arbeitet in einer Apotheke und nennt sich „offen und ehrlich, mit Ecken und Kanten“. Als Liberale sei sie gegen realitätsferne Verbote, ihren Themenschwerpunkt brachte sie auf den Begriff „Oberberg“.

Dominik Trautmann ist seit kurzem Schatzmeister des Kreisverbands, in Nümbrecht stellvertretender Ortsvereinsvorsitzender. Der Vater zweier Kinder hat bei der Bundeswehr Karriere als IT-Experte gemacht, darum sieht er auch sein politisches Betätigungsfeld vornehmlich in der Digitalisierung, dem „Megatrend“ in allen Lebensbereichen.

„Die Bürger warten bis heute auf schlüssige Antworten“

Der Parteitag war wegen der Pandemie mehrmals verschoben worden, nun drückten die Fristen. Kreisvorsitzende Ina Albowitz-Freytag hatte die Tagesordnung auf das Notwendigste zusammengestrichen. Corona bestimmte auch ihren politischen Rechenschaftsbericht. Der Kommunalwahlkampf sei zwar überwiegend ins Internet umgesiedelt worden, habe sich auf Kreisebene aber gelohnt, die FDP ihr Ergebnis auf mehr als sieben Prozent verbessert. Der Kreisverband habe seine Mitgliederzahl auf 309 erhöht, allein in der vergangenen Woche gab es elf Beitritte. „Das habe ich noch nie erlebt.“

Auch auf Bundesebene laufe es gut für die Partei, meint Albowitz-Freytag. Die Bundesregierung versage bei der Bekämpfung der Pandemie und ihrer wirtschaftlichen Folgen. Die Gegenvorschläge der FDP aber würden auch von den Medien wohlwollend kommentiert. „Ich erwarte von den Verantwortlichen, wenn sie so deutlich in die Grundrechte eingreifen, dass sie eine Perspektive bieten“, sagte Albowitz-Freytag mit Blick auf die Groko-Minister. „Die Bürger warten bis heute auf schlüssige Antworten.“

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FDP-Kreistagstagsfraktionsvorsitzender Reinhold Müller verteidigte die erneute Abstimmung über den Kreishaushalt, nachdem dieser erst keine Mehrheit hatte: „Wir haben repariert, was wir vorher vermurkst haben.“ Die Rücklage aufzulösen, wie von der Opposition und den Beitragskommunen gefordert, sei unverantwortlich. Der Kreis müsse seine Aufgaben wahrnehmen können: „Wir helfen den Kommunen, gerade den kleinen, an vielen Stellen.“

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