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Repair-Café BergneustadtNach langer Corona-Pause wird wieder gewerkelt

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Im Bergneustädter Repair-Café wurde am Samstag wieder fleißig gewerkelt.

Bergneustadt – Mit Röhrenradios kennt er sich bestens aus. Ein Dutzend der kleinen Schätzchen nennt Marcel Jippa sein Eigen. „Meine Sammlung umfasst Geräte aus der Vorkriegszeit bis in die 70-er und 80-er Jahre. Meine Frau sagt, dass es schon aussieht wie in einem Museum“, erzählt der  72-Jährige und lacht. Vor seiner Rente hat der Bergneustädter als Mechanikermeister gearbeitet. Seine Röhrenradios aber kennt er bis auf die letzte Schraube in- und auswendig.

Mit Know-How bei der Reparatur unterstützen

Mit diesem Know-how möchte er zukünftig im Repair-Café in Bergneustadt funktionsuntüchtige Radios reparieren. Bevor Jippa aber Teil des ehrenamtlichen Teams wird, nutzte er am vergangenen Wochenende die Möglichkeit, den anderen bei ihrer Arbeit über die Schulter zu gucken.

„Wer Interesse daran hat, uns im Repair-Café zu unterstützen, kann jederzeit vorbei kommen, um zu schauen, ob es auch das richtige für ihn oder sie ist“, sagt Bettina Gräschke und ergänzt: „Wir sind immer auf der Suche nach handwerksbegabten Mitstreitern.“

So wie Hans Bornwaßer, der gerade eine Nähmaschine genauer unter die Lupe nimmt.  Das Gerät hat Rolf Pütz aus Gummersbach-Strombach mitgebracht. „Die Nähmaschine gehört meiner Frau. Seit ein paar Tagen funktioniert sie nicht mehr richtig, die Nähte verlaufen nur noch im Zickzack-Muster“, erzählt der 63-Jährige.

Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft

Aus der Zeitung habe er erfahren, dass das Repair-Café wieder geöffnet habe. „Ich finde die heutige Wegwerfgesellschaft schlimm. Nur weil es nicht mehr funktioniert, muss es nicht gleich im Müll landen“, sagt er und freut sich über den nachhaltigen Gedanken der Aktion der Ehrenamtsinitiative Weitblick des Oberbergischen Kreises.

Aufgrund der Pandemie aber lag auch dieses Projekt in den vergangenen zwei Jahren größtenteils brach. Lediglich im Oktober und November des vergangenen Jahres konnte das Repair-Café an seinem Standort in den Räumen der Bergneustädter Tafel seine Hilfe anbieten.

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„Uns haben regelmäßig Fragen erreicht, wann wir denn wieder öffnen würden. Da wir das aber selbst nicht wussten, konnten wir keine Auskunft darüber geben“, so Hans Bornwaßer. Dennoch habe es an den zwei  Terminen  keinen großen Ansturm gegeben, wie Bornwaßer berichtet: „Aufgrund der Pandemie waren die Menschen doch eher verhalten.“

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