Drinnen, draußen, digitalPfingsten feierten die Gemeinden in Oberberg unterschiedlich

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Auf dem Platz vor ihrer Kirche feierten die Gläubigen in Marienheide-Kotthausen den Pfingstgottesdienst.

Auf dem Platz vor ihrer Kirche feierten die Gläubigen in Marienheide-Kotthausen den Pfingstgottesdienst.

Oberberg – 50 Tage nach Ostern feiern die Christen an Pfingsten den Geburtstag der Kirche. Es war der Tag, an dem die Jünger zum ersten Mal dem Heiligen Geist begegneten und – erfüllt von ihm – fortan in verschiedenen Sprachen sprechen und so die frohe Botschaft überall verkünden konnten.

Diesen Gründungstag der Kirche feierten die oberbergischen Gemeinden am Wochenende auf unterschiedliche Art und Weise. Der mit Pfingsten verbundene Aufbruch und Neuanfang konnte in diesem Jahr verstanden werden als Neustart vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Lockerungen der Corona-Restriktionen.

„Schlüsselerlebnis“ in Wildbergerhütte

Vor diesem Hintergrund fortgeführt wurde die Tradition des ökumenischen Pfingstfestes, das die katholische Pfarreiengemeinschaft Morsbach, Friesenhagen und Wildbergerhütte zusammen mit den evangelischen Kirchengemeinden Holpe-Morsbach und „Im Oberen Wiehltal“ bereits zum sechsten Mal feierten. Nachdem der Gottesdienst im vergangenen Jahr ausfallen musste, konnte es aufgrund der derzeitigen Situation auch diesmal kein einzelnes großes Fest geben. Daher hatten die Veranstalter auf drei gleichzeitige ökumenische Gottesdienste mit dem gemeinsamen Motto „durchlüften!“ gesetzt.

In Wildbergerhütte sammelten Diakon Gregor Veer und Beate Ising die Segensschlüssel ein.

In Wildbergerhütte sammelten Diakon Gregor Veer und Beate Ising die Segensschlüssel ein.

Die Gottesdienste waren geprägt von verbindenden Elementen, hatten aber jeweils einen eigenen Charakter. Pastoralreferent Simon Blumberg erläuterte, dass sich der Gottesdienst in der Morsbacher Basilika St. Gertrud besonders an Familien mit Kindern gerichtet habe, in St. Joseph Lichtenberg sei es durch die Mitwirkung des Chores Cantamos etwas schmissiger gewesen. Der Gottesdienst in St. Bonifatius Wildbergerhütte war eher festlich geprägt unter der Beteiligung des Posaunenchors Odenspiel. Und Pfarrerin Silke Molnár freute sich, dass das Waldbröler „Kaufhaus für Alle“ 150 Schlüssel mit Anhängern für das Pfingstfest gespendet hatte, die an den drei Orten verteilt wurden. Während des Gottesdienstes notierten die Gläubigen darauf ihre Segenswünsche. Gleich darauf wurden die Schlüssel eingesammelt und noch während der Pfingstfeier reihum in eine der anderen Kirchen gebracht, um an die dortigen Kirchgänger als ganz persönliche Glücksbringer ausgeteilt zu werden.

Frische Luft und heiliger Geist

Während einer gemeinsamen Predigt in Wildbergerhütte sah Gemeindereferent Sören Rath das Thema „durchlüften!“ als Symbol für die offene Tür in der Kirche. Diakon Gregor Veer, der seit April das Pastoralteam des neuen Sendungsraums Oberberg-Süd verstärkt, stellte die nahezu rhetorische Frage: „Gibt es etwas Gesünderes, als eine Portion frischer Luft mit einer gehörigen Prise Heiliger Geist?“

Das im Süden des Kreises gewählte Motto „durchlüften!“ hätte für den evangelischen Sonntagsgottesdienst in Marienheide-Kotthausen ebenfalls gelten können: Dort versammelten sich die Gläubigen draußen vor der Kirche – und der Wind blies dort bisweilen heftig durch die Stuhlgruppen.

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Ausdrücklich hatte die Gemeinde vorher angekündigt, der Gottesdienst finde auch bei schlechtem Wetter draußen statt, zum Glück aber hörte der Dauerregen eine Stunde vorher auf. Und als Pfarrerin Alexandra Pook die Gemeinde begrüßte, lugte sogar die Sonne für ein paar Augenblicke durch die Wolken. Endlich könne man wieder Gottesdienst feiern, sagte Pook. Die Predigt hielt Gemeindereferentin Sigrid Marx, die an Pfingsten erinnerte als das Fest der vielfachen Glaubenssprachen, mit denen die frohe Botschaft Gottes möglichst weit verbreitet werden solle.

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