Ende der WartemarkeStraßenverkehrsamt vergibt ab 18. Juni nur Termine online

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Von der neuen Terminvergabe via Internet im Straßenverkehrsamt, die Mitte Juni eingeführt wird, versprechen sich Dr. Christian Dickschen, Frank Prinz und Ulrich Stahl (v.l.) viel.

Von der neuen Terminvergabe via Internet im Straßenverkehrsamt, die Mitte Juni eingeführt wird, versprechen sich Dr. Christian Dickschen, Frank Prinz und Ulrich Stahl (v.l.) viel.

Oberberg – Ab dem 18. Juni soll die Warterei im Straßenverkehrsamt ein Ende haben. Ob Fahrzeugan- oder -abmeldung, Oldtimer- oder Importzulassung, Namens- oder Adressänderung – wer ab diesem Tag etwas in der Zulassungsstelle zu erledigen hat, muss sich zuvor online einen Termin reserviert haben. Der alte Wartemarkenautomarkt hat dann ausgedient. Am Dienstag wurde das neue System in Gummersbach vorgestellt, mit dessen Einführung die Servicezeiten in Gummersbach vormittags und in Waldbröl nachmittags um 30 Minuten verlängert werden.

Die Terminvergabe via Internet soll für zweierlei sorgen: für zufriedenere Kunden und für eine gleichmäßigere Auslastung der Mitarbeiter innerhalb der Zulassungsstelle. „Ziel ist, die Kundenströme effektivier zu lenken“, sagt Kreis- Ordnungsdezernent Dr. Christian Dickschen. Beide Seiten leiden aktuell unter den langen Wartezeiten. Die einen, weil sie Besseres zu tun haben, als bis zu zweieinhalb Stunden im überfüllten Wartebereich zu sitzen (oder zu stehen, wenn’s richtig voll ist). Die anderen, weil sie oft zwei Stunden nach Schluss der Öffnungszeiten immer noch am Schalter Dienst tun. 140 000 Kundenanliegen haben die Zulassungsstelle in Gummersbach und ihre beiden Dependancen Waldbröl und Hückeswagen im vergangenen Jahr abgearbeitet – 15 000 mehr als 2010.

Immer noch zwölf Mitarbeiter am Schalter

Das Personal sei dafür nicht aufgestockt worden, sagt Amtsleiter Ulrich Stahl; derzeit machen zwölf Mitarbeiter Schalterdienst. Ein Generationswechsel in der Belegschaft und das monatelange Einarbeiten neuer Kollegen verlängerte die Wartezeiten weiter.

Jetzt soll alles besser werden. Die ab 18. Juni geltende Online-Terminvergabe ist leicht zu handhaben: Man kann sich – ab 4. Juni – den jeweils frühestmöglichen Termin für sein Anliegen reservieren lassen oder bis zu 14 Tage im Voraus einen noch verfügbaren Wunschtermin auswählen. Das Computersystem unterscheidet dabei die Ansinnen der Kundschaft: „Eine simple Adressänderung dauert ein paar Minuten. Um drei amerikanische Oldtimer anzumelden, würde das System Termine von bis zu einer Stunden vergeben“, sagt Frank Prinz, der für Kfz-Angelegenheiten zuständige Abteilungsleiter des Amts.

Der Kunde wird vom Computer informiert, welche Unterlagen und Dokumente er zum Termin mitbringen muss – der Bürger muss das quittieren, um sicherzugehen, dass er die Information auch zur Kenntnis genommen hat. Schließlich vergibt der Computer eine vierstellige Aufrufnummer. Die erscheint zum Termin auf einem Bildschirm im Straßenverkehrsamt und sagt dem Kunden, an welchen Schalter er gehen soll.

Wer ohne Terminabsprache erscheint, kann an einem PC in der Zulassungsstelle versuchen, noch einen Termin für den selben Tag zu bekommen – mit entsprechenden Wartezeiten. Menschen ohne Internet können sich von einem Angehörigen oder Nachbarn anmelden lassen; wichtig ist am Ende die vierstellige Aufrufnummer in Verbindung mit dem Namen des Kunden.

„Das steht und fällt mit der Pünktlichkeit der Kunden“, sagen Stahl und Prinz. Wer zu spät kommt und keine plausible Erklärung dafür hat, dessen Termin ist futsch. Von Seiten des Straßenverkehrsamtes soll es keine Verzögerungen geben. Stahl versichert: „Wir halten die Termine ein.“

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