Abo

Endstation WipperfürthSchienenbus ist Highlight des Projektes Bahnlandschaften

Lesezeit 2 Minuten
An die Geschichte der Bahn und das Durchgangslager in Wipperfürth soll der Schienenbus erinnern.

An die Geschichte der Bahn und das Durchgangslager in Wipperfürth soll der Schienenbus erinnern.

Wipperfürth – Der rote Schienenbus an der ehemaligen Bahntrasse, der an die Geschichte der Bahn und des Flüchtlingslagers in Wipperfürth erinnern soll, ist das Highlight des Projektes Bahnlandschaften, das am Montag offiziell eröffnet wurde. „Die Vergangenheit in der Gegenwart für die Zukunft lebendig erhalten“, nannte es Klaus Fink, Vorsitzender des Film-Clubs Neye, der in aufwendiger Arbeit den Schienenbus restauriert hat und ihn auch künftig betreuen wird.

Welche Möglichkeiten der Schienenbus bieten könne, stellte Bürgermeister Michael von Rekowski vor, der zahlreichen Personen für ihr Engagement bei diesem Projekt dankte. Neben dem Filmclub Neye auch dem Siedlerverein Neye, Baudezernent Volker Barthel und Armin Kusche, der sich als Liebhaber von Schienenbussen entpuppt habe. Ob Filmvorführungen, Feste oder Hochzeiten, denkbar sei vieles und der Filmclub Neye suche noch weitere Requisiten rund um die Bahn und den Wipperfürther Bahnhof. Mit den Bahnlandschaften werden dauerhaft an die Geschichte der Bahn erinnert und diese erlebbar gemacht, so von Rekowski.

Wupper und Natur erlebbar machen

Mit dem Projekt solle eben nicht der Anschein erweckt werden, als könne jeden Moment der nächste Zug einlaufen, sondern bewusst gemacht werden, dass diese Zeit vergangen ist, sagte Barthel, Initiator der Bahnlandschaften. Vor allem gehe es darum, die Wupper und die Natur erlebbar zu machen, die das Bahnareal zurückerobert. Ein Fußweg, der direkt an der Wupper entlang führt, soll noch entstehen, berichtete Barthel. Die Bahnlandschaften sind das letzte Projekt der Regionale 2010, mit Kosten von 320 000 Euro,  90 Prozent davon wurden gefördert.

Schienen, Weichen, Signal, Schotter, Prellbock und der Treppenaufgang zur alten Fußgängerüberquerung zeugen von der Zeit, als Wipperfürth noch an den Schienenverkehr angeschlossen war. An diese Zeit und ihre Bedeutung für die Stadt erinnerte auch Erich Kahl, Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins. Für die damaligen Tuchfabriken sei der Bahnanschluss reichlich spät gekommen, sei aber dennoch sehr wichtig gewesen, so Kahl. Er hatte alle Zahlen, vom ersten Güterzug im Dezember 1876 bis zum letzten Zug 1995, parat. Anschaulich schilderte Kahl, wie sich das Übergangslager, das von 1945 bis 1960 rund eine Million Flüchtlinge beherbergte, von ein paar Baracken ohne sanitäre Einrichtungen bis hin zu festen Unterkünften entwickelt hat und wie es Vorurteile, aber auch  ein großes Maß an Anteilnahme und Hilfe bei den Wipperfürther gegeben habe. Er appellierte, auch heute den Menschen zu helfen, die als Flüchtlinge nach Wipperfürth kommen. Zum Abschluss enthüllten Bürgermeister Michael von Rekowski und Klaus Fink die Nachbildung des originalen Ortsschildes am ehemaligen  Bahnhof.

Rundschau abonnieren