Diamanthochzeit EngelskirchenMargret und Karl Röttel sind seit 60 Jahren verheiratet

Lesezeit 3 Minuten
Nach arbeitsreichen Jahren genießen Margret und Karl Röttel ihren Ruhestand – und nun eine schöne Jubelfeier.

Nach arbeitsreichen Jahren genießen Margret und Karl Röttel ihren Ruhestand – und nun eine schöne Jubelfeier.

Engelskirchen – Die Kirmes in Immekeppel bei Overath war schon vor mehr als 60 Jahren weit über die Grenzen des Dorfes hinaus bekannt. So machte sich Karl Röttel aus der Engelskirchener Ortschaft Bickenbach im Jahr 1956 auf den Weg dorthin, um mit dem Autoscooter ein paar rasante Runden zu drehen. Dabei fiel sein Blick auf ein junges Mädchen, das er nach der Fahrt ansprach: Es war Margret Scheurer aus Bergisch Gladbach. Auch ihr gefiel der junge Mann, Adressen wurden ausgetauscht, Briefe gingen hin und her.

Mit dem Bus fuhr Karl Röttel von da an jedes Wochenende nach Bergisch Gladbach. Die Liebe zwischen dem Paar wuchs, drei Jahre später, am 20. April 1959, wurde standesamtlich geheiratet. Die kirchliche Trauung erfolgte einige Tage später, am 2. Mai. Nun wird diamantene Hochzeit gefeiert. „Das wunderschöne weiße Kleid hatte meine Mutter genäht, sie war Schneiderin“, sagt die Jubilarin. Das Paar wohnte zunächst in Grünscheid, kaufte später ein Haus in Obersteeg, in dem es heute noch wohnt und „wo es immer sehr turbulent zugegangen ist“.

Margret Röttel gebar ihrem Mann sechs Kinder: Helga, Petra, Michael, Dagmar, Gabi und Martina. „Wir alle haben das Temperament von unserem Papa geerbt“, sagt Tochter Helga und betont: „Familie wird bei uns großgeschrieben. Wenn wir Kinder mit unseren Partnern, zehn Enkeln und zwei Urenkeln zu Besuch sind, dann ist Leben im Haus, da ist echt was los.“

Die Jubilare

Paul Röttel ist stolz darauf, so eine liebe, gute und fleißige Frau gefunden zu haben, die die Familie zusammen gehalten hat.

Margret Röttel schätzt an ihrem Mann, „dass er immer für uns da war, Tag und Nacht gearbeitet hat, damit es uns gut geht.“ (sur)

Der in Köln geborene Karl Röttel (83) wurde 1942 ausgebombt, kam danach mit seiner Familie nach Bickenbach. Den erlernten Beruf des Bäckers hängte er an den Nagel, er ging in die Metallverarbeitung. Nach langer Berufserfahrung, Freude an der Arbeit und Mut zum Risiko machte er sich 1979 selbstständig und gründete eine Werkzeugschleiferei, die heute von Sohn Michael und Tochter Petra in Lindlar geführt wird. „Wochentags haben die Kinder ihren Vater so gut wie nicht gesehen, weil er bis in die Nacht arbeitete“, erzählt die 82-jährige Jubilarin.

„Aber am Wochenende gehörte Papi uns“, sagen unisono die Töchter Helga und Martina. „Schon morgens sind wir alle sechs zu den Eltern zur Schmusestunde ins Bett geklettert. Sonntags ging es in den Wald. Mama hatte einen Korb mit Leckereien gepackt, den wir unterwegs plünderten.“

Während der Jubilar praktisch rund um die Uhr arbeitete“, kümmerte sich seine Frau um den Haushalt, die Kinder und später auch noch um vier Enkel. „Meine Frau hat wirklich viel gearbeitet“, sagt Karl Röttel, der 55 Jahre lang als Sänger den MGV Engelskirchen verstärkte.

Gemeinsam gingen die Eheleute kegeln und an Karneval im Rosenmontagszug mit. Im Jahr 1973 war der Jubilar Bauer im Dreigestirn.

Rundschau abonnieren