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EU-Richtlinien für die AggerEngelskirchener FDP stellt Fragen an die Bezirksregierung

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Die Anlage Ohl-Grünscheid.

Engelskirchen – Die Agger soll durchlässig sein für Lachse und andere Wanderfische – so steht es in der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Wie nun die Perspektive der Stauwehre an der Agger im Lichte dieser Anforderungen aussieht, ist eine der Fragen zum Komplex „Wasserkraftanlagen an der Agger“, die die FDP-Fraktion im Regionalrat an die Bezirksregierung gestellt hat.

Die entsprechenden Anforderungen fänden Berücksichtigung im bestehenden Bewirtschaftungsplan und im Entwurf des neuen Bewirtschaftungsplans, heißt es dazu in der schriftlichen Antwort, die der Vorlage für die Regionalratssitzung am kommenden Freitag beiliegt.

Wer zahlt, bleibt offen

„Für die Agger als erheblich veränderten Wasserkörper ist ein Spektrum an Maßnahmen zur Herstellung und Verbesserung der Durchgängigkeit und zur Gewährleistung des Mindestabflusses vorgesehen“, heißt es weiter. „Mit dem Umweltministerium ist eine Strategie abgestimmt, die zielführend die Durchgängigkeit und den Mindestabfluss der Agger behandelt.“ Die sicherheitsrelevanten Aspekte der Stauanlagen seien im Rahmen von vertieften Überprüfungen zu prüfen.  

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„Bei daraus resultierenden erforderlichen Sanierungsmaßnahmen soll im Rahmen von erforderlichen Planfeststellungs- oder Genehmigungsverfahren auch die Durchgängigkeit und der Mindestabfluss betrachtet werden.“ Ob der Betreiber der Wasserkraftanlagen, also die Aggerkraftwerke GmbH & Co. KG, die Kosten für die Herstellung der Durchlässigkeit übernimmt, bleibt offen.

Anlage erfüllt gewisse Anforderungen nicht

Darüber hinaus wollte die FDP wissen, welche Anforderungen die Aggerkraftwerke GmbH an der Stauanlage Ohl-Grünscheid derzeit nicht erfülle. Denn in Ohl-Grünscheid musste der Stauspiegel ja bekanntlich komplett abgesenkt werden. Die Anlage erfülle nicht die Anforderungen nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik, heißt es in der Antwort: „Im Rahmen der Überprüfung des Stahlwasserbaus wurden sicherheitstechnische Mängel an tragenden Bauteilen des Stahlwasserbaus festgestellt.“

Die vertieften Überprüfungen würden erst jetzt stattfinden, weil sich der Aggerverband bereiterklärt habe, ein Niederschlag-Abfluss-Modell (NA-Modell) für das Einzugsgebiet der Agger zu erstellen (wir berichteten). Man verspreche sich davon detaillierte hydrologische Nachweise über Abwasser- und Mischwassereinleitungen in die Agger.

Die weiteren Bestandteile des vertieften Nachweises seien nicht angeordnet worden, weil feststand, „dass die Ergebnisse des NA-Modells die für diese relevanten Bemessungswasserabflüsse relevant verändern könnten“.

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