Für altersgerechtes WohnenEngelskirchen setzt auf Unterstützung vom Land

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„Kooperative Baulandentwicklung“ heißt das Landesprogramm, von dem die Gemeinde profitieren möchte. (Symbolfoto)

„Kooperative Baulandentwicklung“ heißt das Landesprogramm, von dem die Gemeinde profitieren möchte. (Symbolfoto)

Engelskirchen – Die Gemeinde Engelskirchen möchte in Zukunft vom Landesprogramm „Kooperative Baulandentwicklung“ profitieren und zu diesem Zweck der NRW.Urban Kommunale Entwicklung beitreten. Der Haupt- und Finanzausschuss signalisierte bereits einhellige Zustimmung bei zwei Enthaltungen der Grünen und riet dem Gemeinderat zum Beitritt.

Hintergrund ist der Wunsch von Politik und Verwaltung, neue Siedlungsflächen „vor allem für den Bau von preisgünstigem und/oder altersgerechtem Wohnraum“ zu aktivieren, wie es die Verwaltung in der Sitzungsvorlage formulierte.

Mehr Nachfrage

Denn auch in Engelskirchen habe die Nachfrage nach qualitätsvollem Wohnraum in den unteren Preissegmenten zugenommen. „Zudem wird der Druck auf preisgünstigen Wohnraum nicht zuletzt aufgrund der Flüchtlingszuwanderung verstärkt.“

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Hier kommt das Programm des Landes NRW namens „Soziale Baulandentwicklung“ ins Spiel, das Kommunen dabei unterstützt, „Wohnungsbaugrundstücke und Flächen für den sozialen Wohnungsbau“ zu entwickeln. Die Umsetzung übernimmt die „NRW.Urban Kommunale Entwicklung GmbH“, der die Gemeinde zunächst formal beitreten muss, in dem sie für 1000 Euro einen einmaligen Gesellschafteranteil erwirbt. Engelskirchen wäre im Oberbergischen die erste Mitgliedskommune, sagt Projektmanager Dr. Franz-Josef Lemmen. Die Kommunalaufsicht müsste dem Beitritt noch zustimmen.

„Angemessene Quote“ an Sozialwohnungen vereinbart

Die NRW.Urban ist eine 100-prozentige Tochter des Landes NRW und versteht sich als eine Art „Entwicklungsgesellschaft auf Zeit“. Als Mitglied, erklärt Bürgermeister Dr. Gero Karthaus, könnte Engelskirchen die NRW.Urban treuhänderisch mit dem Erwerb und der Entwicklung geeigneter Grundstücke für den Wohnungsbau beauftragen. Dabei wird im Vorfeld eine „angemessene Quote“ an Sozialwohnungen vereinbart. Gebiete, die dafür in Frage kommen, würde die Gemeinde selbst identifizieren. Den Grunderwerb würde dann NRW.Urban im Auftrag der Gemeinde tätigen – vorausgesetzt, die obligatorische Potenzialanalyse ergibt, dass sich das Engagement lohnt.

Weitere Voraussetzungen: Bedarf nach Wohnraum ist vorhanden, ein bestimmter Anteil ist geförderter – also sozialer – Wohnungsbau, eine ÖPNV-Anbindung ist gewährleistet und das Bau- und Wohnungsministerium in Düsseldorf gibt seine Genehmigung.

Entwicklungsgesellschaft ist schmal aufgestellt

Eine formale Vorgabe für bestimmte Größen der zu entwickelnden Gebiete gebe es nicht, so Projektmanager Lemmen. „Das Prinzip ist, dass NRW.Urban sämtliche Maßnahmen vorfinanziert und damit den kommunalen Haushalt entlastet“, erklärt er. Die Finanzierung laufe über Darlehen der NRW-Bank. Alle weiteren Schritte wie Erschließung, Öffentlichkeitsarbeit, Erstellung eines Vermarktungskonzeptes, Vermarktung bis hin zu Controlling und Abrechnung leistet NRW.Urban – „nach dem Gusto der Kommune“, betont Lemmen.

Wenn Engelskirchen mitmacht, würde das die personell ohnehin sehr schmal aufgestellte eigene Entwicklungsgesellschaft entlasten. „Trotzdem wären wir jederzeit Herr des Verfahrens“, so Karthaus.

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