LVR-MuseumStromwerkstatt ist ab sofort für Klassen offen

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Interaktiv können sich die Schülerinnen und Schüler das große Themenfeld Energie in der Engelskirchener Stromwerkstatt erschließen.

Interaktiv können sich die Schülerinnen und Schüler das große Themenfeld Energie in der Engelskirchener Stromwerkstatt erschließen.

Engelskirchen – Ein halbes Dutzend Stationen sollen Schüler insbesondere der Klassen 5 bis 7 altersgerecht für den Themenkomplex Strom begeistern. Da ist der Tisch, an dem es um die Frage geht, wie man es schafft, dass immer genau die gerade benötigte Strommenge ins Stromnetz eingespeist wird? Eine andere Station ist wie ein Quartettspiel zu erneuerbaren Energien aufgebaut: Welche Anlagen erzeugen wie viel Energie und wie viele Menschen kann man damit versorgen? Höhepunkt ist das Computer-Spiel „Blackout“: Während eines totalen Stromausfalls müssen begrenzte Energievorräte und anderen Hilfsmitteln möglichst effektiv verteilt werden.

Gestern wurde diese „Stromwerkstatt“ offiziell eröffnet. Overather Sechstklässler eroberten den außerschulischen Lernort im LVR-Industriemuseum Engelskirchen (Engels-Platz 2) gleich gegenüber des Rathauses im Nu.

Ab sofort sollen sich dort Schülerinnen und Schüler aller Schulformen ab Klasse 5 tummeln und, von einem Scout begleitet, in rund zweistündigen Workshops spielerisch viel lernen. Die Stromwerkstatt trägt das offizielle Siegel eines zdi-Schülerlabors; die entsprechende Urkunde überreichte Dr. Ralph Angermund vom NRW-Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung gestern.

Beitrag zur Standortsicherung

Die große Bedeutung, die man der Stromwerkstatt zuschreibt, betonte Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland. „Das Museum wird erneut zu einem Ort für die Auseinandersetzung mit aktuellen Fragen unserer Gesellschaft und erweitert damit zugleich seine Themen um die aktuelle Perspektive in Sachen Energie, zusätzlich zum historischen Blick.“

Buchung

Schulklassen und Gruppen können die Stromwerkstatt buchen – bei der Kulturinfo Rheinland, V (0 22 34) 9921-555 oder info@kulturinfo-rheinland.de. Für Klassen ist die Stromwerkstatt dienstags bis freitags, 9–17 Uhr, geöffnet; der Besuch ist kostenlos. Für andere Interessierte gib’s Extra-Öffnungszeiten; zum Beispiel beim Workshop ohne Anmeldung am Dienstag, 23. Oktober, 10.30 bis 12.30 Uhr (Herbstferien). (sül)

Dr. Walter Hauser, Direktor des LVR-Industriemuseums, erinnerte: „Für uns war es eine großartige Chance, als die Gemeinde selber die Initiative ergriffen hat, um hier mit uns ein neues Angebot zu entwickeln.“ Schließlich habe der Landschaftsverband auch einen Bildungsauftrag. Und in der Stromwerkstatt gehe es nicht nur um die Frage, wie ein Dynamo funktioniert, sondern auch darum, was wozu gut sei – und was für Konsequenzen es hat.

Maria Klever vom Förderverein nannte die Stromwerkstatt eine Bereicherung für das Museum, die zudem zur Standortsicherung beitrage.

Engelskirchens Bürgermeister Dr. Gero Karthaus erinnerte an den Ursprung der Idee: Ausgangspunkt sei vor Jahren die Diskussion um die Entwicklung des Museumsstandortes Engelskirchen gewesen. „Damals habe ich gesagt: Wir wollen die Zukunft des Standortes nicht den externen Kräften und auch nicht dem Zufall überlassen.“

Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern des Museums-Fördervereins, Lehrern, Agger-Energie, Campus Gummersbach der TH Köln, habe sehr schnell konkrete Ideen entwickelt.

Das notwendige Geld stammt u.a. aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, dem Förderverein, dem Landschaftsverband, der Aggerenergie und weiteren Sponsoren.

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