Parkraumkonzept EngelskirchenParkautomaten brächten mehr Nachteile als Vorteile

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Parken in Engelskirchen

Die Verwaltung möchte in Engelskirchen weiter auf Parkscheiben setzen und auf den Einsatz von Parkscheinautomaten verzichten.

Engelskirchen – Die Engelskirchener Verwaltung möchte bei der geplanten Parkraumbewirtschaftung ohne Parkscheinautomaten auskommen. Aus Sicht der Verwaltung solle auch zukünftig das Parkgeschehen – besonders in den Ortskernen – „mit einer Parkscheibenregelung geordnet und kontrolliert werden“. Das geht aus der Verwaltungsvorlage für die Sitzung des Bau- und Infrastrukturausschusses hervor, der am Montag tagt.

Hintergrund ist das Parkraumkonzept für den Ortskern Engelskirchen, das momentan in Arbeit ist. Nachdem sich die beauftragte Fachbüro „P wie Parken“ die Situation in Engelskirchen angeschaut und auf dieser Basis ein Konzept vorgestellt hatte (wir berichteten), ist jetzt die Politik am Zug.

Parkautomaten sind zu teuer

Als Diskussionsgrundlage hat die Verwaltung ihre Sicht auf die Dinge zusammengestellt.  Den Vorschlag des Fachbüros, entlang der L136 (ehemals B55) und am Bahnhofsgelände insgesamt 22 Parkscheinautomaten aufzustellen, lehnt die Verwaltung ab: Anschaffungskosten, nötige Tiefbauarbeiten und Unterhaltungsaufwand wie Reparatur und ständige Entleerungen stünden in keinem Verhältnis zu den Vorteilen. Bei möglichen Zusammenarbeiten mit Betreiberfirmen flössen die Einnahmen aus den Automaten üblicherweise diesen zu. Deshalb will die Verwaltung, die auch auf die Beeinträchtigung des Ortsbildes durch die Säulen verweist, weiter auf Parkscheiben setzen.

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Noch einem Vorschlag aus dem Konzept will die Verwaltung nicht folgen, nämlich die Einrichtung  von schräg angeordneten Parkplätzen rund um den Bahnhof. Im Moment sind im ganzen Gemeindegebiet fast alle öffentlichen Parkplätze im rechten Winkel zur Straße angeordnet – und so soll es auch bleiben, findet die Verwaltung. „Wir sind intern der Auffassung, dass die Vorteile marginal sind im Vergleich dazu, welchen Aufwand wir leisten müssten und wie viele Parkplätze verloren gehen würden“, erklärt Norbert Hamm vom Verwaltungsvorstand auf Nachfrage. Denn eine Handvoll Parkplätze wird sowieso wegfallen, weil die Stellflächen in Engelskirchen konsequent auf eine Breite von 2,50 Metern vergrößert werden – notwendig, weil die Autos im Laufe der Zeit durchschnittlich immer breiter geworden sind. Als Ausgleich sollen andernorts aber neue entstehen.

Digitales Parkleitsystem sei zu „überzogen“

Und auch ein dynamisches Parkleitsystem, wie es die „P wie Parken“-Experten vorschlagen, erscheint der Gemeindeverwaltung für Engelskirchen eine Nummer zu groß. Gemeint ist damit eine Beschilderung, die in Echtzeit anzeigen kann, wo wie viele Parkplätze gerade frei sind. „Das mag in größeren Städten und in Großstädten gut sein, aber für Engelskirchen halten wir das für überzogen“, so Hamm.

Gewollt ist eine Beschilderung allerdings für Fußgänger, die von auswärts kommen und ihr Auto auf einem der zukünftigen Park & Ride-Plätze abstellen, so Hamm. Diese sollen bekanntlich zu einem guten Teil aus dem Ortskern herausgeschoben werden, und zwar Richtung Leppestraße oder Rathaus.

Der Ausschuss tagt in öffentlicher Sitzung am Montag,  27. Mai, 18 Uhr im Ratssaal des Rathauses.

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