Regionsschreiberin in EngelskirchenWas bedeutet meine Arbeit für mich?

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Ihre Gedanken zu ihrem Berufsalltag und dem Wert der Arbeit in ihrem Leben hielten die Workshopteilnehmerinnen gemeinsam mit Regionenschreiberin Ulrike Anna Bleier (M.) schriftlich fest.

Ihre Gedanken zu ihrem Berufsalltag und dem Wert der Arbeit in ihrem Leben hielten die Workshopteilnehmerinnen gemeinsam mit Regionenschreiberin Ulrike Anna Bleier (M.) schriftlich fest.

Engelskirchen – „Warum arbeiten Sie, was Sie arbeiten?“, ist die eigentlich einfache Ausgangsfrage an diesem Morgen, mit der sich Katja, Brigitte und Susann und Ulrike beschäftigen wollen. Und genau diese Frage wird schon nach kurzer Zeit sehr tiefgründig diskutiert. Im alten Baumwolllager in Engelskirchen haben sich die vier Frauen versammelt, um einen Tag lang gemeinsam kreativ zu sein.

Regionenschreiberin Ulrike Anna Bleier bietet pünktlich zum „Tag der Arbeit“ den Schreibworkshop „Meine Straße der Arbeit“ an. Und wo könnte dieser einen besseren Platz finden, als auf der Straße der Arbeit der damaligen Unternehmerfamilie Engels. Der Workshop wird in Kooperation mit EngelsArt durchgeführt und vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW gefördert.

Nur Mittel zum Zweck?

Was bedeutet meine tägliche Arbeit für mich persönlich? Ist sie nur Mittel zum Zweck oder nicht längst ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens? Ulrike Anna Bleier ist Schriftstellerin und Journalistin. Studiert hat sie Soziale Arbeit. Mit dem Schreiben habe sie erst später angefangen, erzählt sie. In Form des kreativen Schreibens möchte sie sich mit dem Berufsleben der Teilnehmerinnen auseinandersetzen. „Man definiert sich über das, was man arbeitet, aber man versucht es gleichzeitig zu vermeiden, indem man auf Pausen oder Urlaub hinarbeitet“, beschreibt sie den Widerspruch.

Doch wo fängt Arbeit eigentlich an? „Ich habe heute Morgen schon aufgeräumt“, berichtet Katja von ihren ersten Arbeitstätigkeiten am Morgen. Sie beschäftige sich zurzeit häufiger damit, was Arbeit für sie bedeutet. Die Lehrerin arbeitet in einem sehr kommunikativen Beruf und räumt der Arbeit viel Platz in ihrem Leben ein. „Ich kann die Hände schlecht in den Schoß legen“, sagt sie.

Das ganze Leben lang gearbeitet

Auch Brigitte geht es ähnlich. Ihr ganzes Leben lang hat sie gearbeitet und tut es noch, berichtet die 72-Jährige. Die Mutter von drei Kindern und Oma von vier Enkelkindern ist gelernte medizinische Fachangestellte. Heute ist sie im Seelsorgebereich als grüne Dame auf der Palliativstation tätig sowie bei einer anonymen Beratungsstelle – eine Tätigkeit, die der Seniorin vieles abverlangt. „Aber ich weiß, dass ich eine wertvolle Arbeit leiste“, sagt sie.

Susann definiert Arbeit für sich als Selbstbestimmung. Oft habe sie sich aber auch gefragt: „Was bin ich in meiner Arbeit wert?“ Im Ehrenamt habe sie ihre Leidenschaft entdeckt. Die Buchhändlerin und freie Journalistin geht in der Arbeit mit geflüchteten Menschen auf und schätzt vor allem den Austausch.

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Die Einblicke in ihre Arbeit und ihr Leben, die die Frauen gewähren, sind sehr persönlich. Am Ende des Tages halten sie die Gedanken in literarischen Texten fest und haben viel über sich selbst gelernt.

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