Fragen und AntwortenWie die neue Allgemeinverfügung zur Pandemie in Oberberg aussieht

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Kitas in Oberberg bleiben vorerst im Notbetrieb. (Symbolbild)

Oberberg – Der Kreis hat am Freitag mit einer neuen Allgemeinverfügung auf die Pandemie reagiert: Kitas bleiben im Notbetrieb. Derweil sank die Wocheninzidenz. Die Impfkampagne  wird auf weitere Jahrgänge ausgeweitet. Die aktuelle Entwicklung in Fragen und Antworten.

Welche Auflagen stehen in der neuen Verfügung?

Der Kreis setzt mit der neuen Allgemeinverfügung, die  ab Montag und bis zum 2. Mai gilt,  die sonst am Sonntag außer Kraft tretenden  Regeln fort. Das sind die wesentlichen Punkte: Treffen im privaten Raum  mit einem anderen Hausstand sind  nur  bis  maximal fünf Personen gestattet (Kinder bis 14 Jahren werden nicht mitgezählt). Zudem müssen in Fahrzeugen Masken getragen werden, wenn Menschen aus verschiedenen Haushalten gemeinsam unterwegs sind. Der Freizeit- und Amateursport ist nur allein oder mit maximal einer weiteren Person eines anderen Hausstandes unter freiem Himmel erlaubt.

Was gilt für die Kitas und Schulen?

Der Kreis appelliert weiterhin an die Eltern, ihre Kinder wann immer möglich selbst zu betreuen. Grundsätzlich bleiben die Kitas geöffnet, arbeiten aber im Notbetrieb. Für die Schulen musste der Kreis keine neuen Regeln treffen, nachdem das Land für die Woche nach den Ferien Distanzunterricht angeordnet hat (mit Ausnahme der Abschlussklassen). Damit ab dem 19. März wieder Wechselunterricht stattfinden kann, sollen die Grundschullehrerinnen und -lehrer bei den Impfungen vorgezogen werden. Über die dann geltende Testpflicht und das Vorgehen bei positiven Befunden habe der Kreis die weiterführenden Schulen bereits informiert.

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Was gilt für Gottesdienste?

Auch sie sind weiterhin nur mit Auflagen erlaubt: Pro 10 Quadratmeter ist nur ein Teilnehmer, maximal sind 100 Personen zugelassen. Sie dürfen nicht länger als eineinhalb Stunden dauern. An Gottesdiensten unter freiem Himmel dürfen bis zu 250 Personen teilnehmen.

Wie ist die Infektionslage in Oberberg?

Am Freitag berichtete die Kreisverwaltung von 96 neuen Corona-Fällen. Zugleich galten 79 zuvor positiv Getestete als genesen. Die Wocheninzidenz sank um 18 Punkte auf einen Wert von 135,6 sank. Somit gab es Stand Freitag,0 Uhr,  775 aktuelle Corona-Fälle. In Krankenhäusern wurden 93 Oberberger stationär behandelt (+3), von denen elf auf Beatmung angewiesen waren. Eine Quarantäne hatte der Kreis für 1544 Menschen angeordnet, das waren 62 mehr als am Vortag.

Wie ist die Corona-Lage in den Nachbarkreisen?

In direkter Umgebung  sticht der Märkische Kreis mit einer Inzidenz von 186,5 heraus. Die dortige Kreisverwaltung hat eine Ausgangssperre erlassen: Seit Freitag  dürfen die Einwohner   ihre Wohnungen nicht mehr zwischen 21 Uhr und 5 Uhr verlassen.  Eine noch höhere Inzidenz  hatte am Freitag Remscheid mit 194,9. Der Kreis Olpe lag mit seiner Inzidenz bei 85,9, der Kreis Altenkirchen (Rheinland-Pfalz) bei 116,5. Für den Rhein-Sieg-Kreis wird eine Inzidenz von 70,4 gemeldet, für den Rheinisch-Bergischen Kreis 93,6. Die Stadt Wuppertal lag bei 147,6, der Ennepe-Ruhr-Kreis  bei  84,8.

Wie ist der Stand  bei den Impfungen?

Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein wurden in Oberberg  bis Donnerstag 53 179 Impfungen durchgeführt. Zum überwiegenden Teil wurde der Stoff Biontech verimpft: 23 480 haben damit die Erstimpfung erhalten, 16 091 auch die Folgeimpfung. Weitere 12 249 Oberberger haben eine Erstimpfung mit Astrazeneca erhalten, die Zweitimpfungen stehen noch aus. Den Moderna-Impfstoff haben 1326 erstmalig erhalten, 33 bereits zum zweiten Mal.

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Die KV teilt mit, dass sich auch in Oberberg ab sofort alle Menschen, die in diesem Jahr 78 Jahre alt werden oder älter sind (ab Jahrgang 1943 oder älter) einen Impftermin buchen können. Für die Lebenspartner kann unabhängig von deren Alter direkt ein Termin mitgebucht werden. Telefonische Vereinbarung unter 0800 / 116 117 01, oder im Internet unter termin.corona-impfung.nrw . Der Kreis versendet zu Beginn der nächsten Woche entsprechende Einladungsschreiben an die Betroffenen.

Was folgt nach dem Scheitern als Modellregion?

Die Hoffnung Oberbergs, zu den Modellregionen für weitere Lockerungen in NRW zu gehören, hat sich nicht erfüllt. Der Kreis wollte das öffentliche Leben unter anderem mit Hilfe einer Software wieder hochfahren, wird  aber weder beim Projektstart am 19. noch am 26. April dabei sein. Dazu  wird Landrat Jochen Hagt zitiert: „Da nun klar ist, dass der Oberbergische Kreis nicht zu den ausgewählten Kommunen gehört, müssen wir nun schauen, welche der entwickelten Ideen auch eigenständig, ohne das Landesprogramm finanzierbar und umsetzbar sind.“

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