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„Fame-Projekt“Basti Scholz vermittelt Instrumente an sozial schwache Kinder

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Mit seinem Fame-Projekt unterstützt Basti Scholz Kinder, deren Familien sich kein Instrument leisten können.

Mit seinem Fame-Projekt unterstützt Basti Scholz Kinder, deren Familien sich kein Instrument leisten können.

Gummersbach – Die Geschichte beginnt in einer Nacht vor drei Jahren. In der Kölner Diskothek Underground, das jüngst der Abrissbirne zum Opfer gefallen ist, war Basti Scholz mit Freunden auf einem Konzert. Mit dabei war auch eine gute Freundin von ihm. Die hatte kurz davor ihren Job verloren. Ihrer Tochter den Wunsch nach einer eigenen Gitarre zu ermöglichen, war finanziell nicht drin. Doch Scholz wusste Rat: „Ein Freund von mir hatte noch eine Gitarre übrig. Die habe ich dann an ihre Tochter weitervermittelt.“ Damit war die Idee für das Projekt geboren, das heute den Namen „Fame“ trägt und das Musikinstrumente an Kinder aus sozial schwachen Familien vermittelt.

Scholz berichtet, wie der Name zustande kam. Fame setze sich zusammen aus den englischen Worten „Fostering of Art and Music Education“ – also „Förderung der Kunst- und Musikbildung“. „Auf Deutsch hörte sich das total doof an, aber auf Englisch klang das richtig gut“, sagt Scholz. „Und eigentlich will ja jeder Musiker ,fame’ haben, also Ruhm. Von daher passte der Name.“

Ein ganz schön großes Ziel

Sein Ziel formuliert Scholz klar: „Ich will in ganz Deutschland und Europa Musikinstrumente an sozial schwache Kinder vermitteln und irgendwann auch Musikschulen aufbauen, in denen diese Kinder kostenlos Unterricht erhalten.“ Ein ganz schön großes Ziel, das gibt er zu. Aber: „Man muss auch Träume haben!“

Seit dem Konzert im Underground hat Basti Scholz schon mehr als 20 Instrumente an etwa 40 Kinder aus sozial schwachen Familien vermittelt. Um das zu tun, nutzt Scholz seine Reichweite im Internet auf Facebook und auf Instagram. „Ich bin eh so ein sozialer Typ und poste da ganz viel“, sagt der 30-Jährige, der eine Ausbildung zum Kaufmann für audiovisuelle Medien bei einer Plattenfirma in Gummersbach gemacht hat.

Heute ist Scholz selbstständig und unterstützt Bands und Musiker beim Marketing. „Ich helfe denen sozusagen beim berühmt werden“, sagt er scherzhaft. Auch dafür nutzt er seine Reichweite. 14 000 Menschen folgen ihm auf seinen sozialen Kanälen.

Die waren auch schnell begeistert von Scholz Idee, Musikinstrumente an Kinder zu vermitteln. „Kürzlich habe ich eine Geige, ein Cajon und eine Akkustik-Gitarre von einem anonymen Spender zugeschickt bekommen“, sagt Scholz. Der habe geschrieben, dass er das Projekt unterstützen wolle. Das müsse aber nicht auf Facebook breitgetreten werden.

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Langfristig kann Scholz sich vorstellen, dass aus Fame etwas großes werden kann. „Sollte das funktionieren, würde ich das auch hauptberuflich machen wollen“, sagt er.

Scholz sagt, er engagiere sich gerne ehrenamtlich. So begleitet er etwa behinderte Menschen auf Konzerte. Musik spielt in seinem Leben ohnehin eine Rolle – auch, wenn er seine erste Blind-Guardian-CD nur wegen des schönen Covers aussuchte, witzelt der Metalfan. „Musik ist eine universelle Sprache und sie hilft Kindern bei der geistigen Entwicklung“, da ist Scholz sicher, sagt er. „Musik verbindet eben alles – auch über gesellschaftliche Grenzen hinaus.“

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