„Made in Oberberg“Start-up aus Gummersbach macht Millionen mit Bädern

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Im Ausstellungsraum zeigt Alper Düzgen einen Teil seiner Badprodukte.

Im Ausstellungsraum zeigt Alper Düzgen einen Teil seiner Badprodukte.

  • Der Showroom von "One-Bath" ist rein virtuell
  • Per Konfigurator wird das Bad an das Zuhause angepasst
  • Danach werden sie nach Kundenwunsch maßangefertigt

Vollmerhausen – Mit Badezimmern macht ein in Oberberg kaum bekanntes Gummersbacher Unternehmen Millionen. In diesem Jahr peilt die One-Bath GmbH von Alper Düzgen einen Umsatz von dreieinhalb Millionen Euro an. Angefangen hat seine Firma vor acht Jahren als kleines Start-up. Mittlerweile schickt sie Duschwannen und Badezimmermöbel bis nach China und in die Vereinigten Staaten. Ein schneller Aufstieg, der ohne das Internet nicht möglich gewesen wäre.

Eine Ausstellungsfläche von gerade mal 400 Quadratmeter an der Vollmerhauser Straße zwischen Bahngleis und Baumarkt reichen dem Unternehmen – denn der eigentliche Showroom ist rein virtuell. Auf www.one-bath.de haben Kunden die Wahl zwischen Dusch- und Badewannen, Waschtischplatten, Unterschränken, Spiegeln und vielem mehr.

Von Vollmerhausen aus werden die Badmöbel und Duschwannen sogar bis in die USA und nach China geschickt.

Von Vollmerhausen aus werden die Badmöbel und Duschwannen sogar bis in die USA und nach China geschickt.

Ein Faible für Design

Das Besondere: Mit einem Konfigurator können die meisten Produkte an die räumlichen Eigenheiten des heimischen Badezimmers angepasst werden. Wer die benötigten Maße etwa für die Duschwanne in den Computer eintippt, erhält eine dreidimensionale Ansicht. Düzgen sagt: „Dass wir alles aus einer Hand maßgefertigt anbieten, ist bundesweit einzigartig.“

Alper Düzgen stammt aus Ulm, kam 2005 zum Studium nach Gummersbach und beendete die Fachhochschule fünf Jahre später als Wirtschaftsingenieur. Die Nische Badezimmermöbel war das Ergebnis einer kleinen Marktstudie, die Düzgen nach seinem Studium betrieb: „Denn eines stand fest: Ich wollte selbstständig sein.“

Eigentlich habe er mal Produktdesign studieren wollen, sagt der 37-Jährige – seine Leidenschaft für schöne Formen lebt er nun in seinen Unternehmen aus: Mit der „Wohnsektion“ hat der Geschäftsmann jüngst einen Ableger für maßgeschneiderte Tische geschaffen, in dem er ebenfalls kreativ sein kann.

Das Hauptgeschäft des Gummersbacher Start-ups läuft übers Internet.

Das Hauptgeschäft des Gummersbacher Start-ups läuft übers Internet.

Produziert wird auswärts

One-Bath fertigt die Möbel, Wannen und andere Artikel nicht selbst, sondern lässt sie von fünf Werken in Bergheim, Italien und Spanien passgenau produzieren. Ein Zulieferer sitzt in Gummersbach, verrät Düzgen – ohne dessen Namen nennen zu wollen. Schließlich hätten die Abstimmungen und Verhandlungen mit den Partnerwerken lange gedauert. Die Konkurrenz soll nicht auf die richtige Spur gelotst werden, merkt der Wiehler an.

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Zu seinem Unternehmen gehören der Vollmerhausener Ausstellungsraum und eine angeschlossene 2000 Quadratmeter große und ebenfalls angemietete Lagerhalle, in der die Produkte empfangen, kommissioniert, verpackt und an die Endkunden weiterverschickt werden. Mit beauftragten Spediteuren bieten die Gummersbacher einen Zwei-Mann-Aufbauservice in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich und Holland an. Das Herzstück der One-Bath GmbH ist das selbst programmierte System hinter den Netzseiten, die die Kunden sehen können. Die Technologie nimmt den Angestellten viel Arbeit ab, erklärt Düzgen: „Unsere Kunden planen und kalkulieren ihr Bad selbst. Wir erhalten automatische Stücklisten, die wir nur noch an unsere Produzenten weiterleiten.“ Düzgen und seine Mitarbeiter müssen sicherstellen, dass das komplexe Computersystem zuverlässig funktioniert, denn Fehler in der Programmierung wären kostspielig.

Als Internet-Unternehmen hat One-Bath einen entscheidenden Vorteil, erklärt Düzgen: Zeitraubende Beratungen und Planungen entfallen. Mit gerade mal 16 Mitarbeitern, davon elf fest angestellt, kommt die Firma aus. Dennoch bietet das Unternehmen an seinem Sitz in Vollmerhausen auch direkten Kontakt. Das Zusatzgeschäft falle aber kaum ins Gewicht und soll es auch nicht, sagt Düzgen: „Deswegen haben wir in Oberberg bislang keine Werbung gemacht.“

Das könnte sich ändern, wenn One-Bath im Sommer in eigene Räume nach Windhagen umzieht. Dann soll die Ausstellungsfläche vergrößert werden, vor allem geht es Düzgen dabei um die Außenwirkung seines Unternehmens.

www.one-bath.de

www.wohnsektion.de

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