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„Wir hatten mehr erhofft“Anmeldungen für Gymnasium und Gesamtschule rückläufig

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Bereits saniert wurde EDV-Raum, und die Stadt investiert weitere 3,6 Millionen Euro in die Derschlager Gesamtschule. Trotzdem reichen die Anmeldezahlen nicht mehr für vier Eingangsklassen.

Bereits saniert wurde EDV-Raum, und die Stadt investiert weitere 3,6 Millionen Euro in die Derschlager Gesamtschule. Trotzdem reichen die Anmeldezahlen nicht mehr für vier Eingangsklassen.

Gummersbach – Die Eltern der Gummersbacher Viertklässler haben entschieden, an welcher weiterführenden Schule ihre Kinder ab dem Sommer unterrichtet werden. Während die beiden Realschulen auf dem Hepel und dem Steinberg ihre stabilen Anmeldezahlen der vergangenen Jahre bestätigen konnten, befinden sich Gesamtschule und Lindengymnasium im Abwärtstrend. Ebenfalls stabil sind die Zahlen der Freien Christlichen Bekenntnisschule in Karlskamp.

Derweil kann das städtische Lindengymnasium im kommenden Schuljahr mit 118 Anmeldungen (Vorjahr noch 123) gerade einmal vier Züge bilden. Dabei war anlässlich der Fusion der beiden Gummersbacher Gymnasien zum Schuljahr 2014/15 eine Fünfzügigkeit erklärter Wille. „Wir hatten uns in der Tat in diesem Jahr mehr Anmeldungen erhofft“, sagt Raoul Halding-Hoppenheit, Schuldezernent und Erster Beigeordneter der Kreisstadt. Über die Gründe kann er wenige Tage nach Ende der Anmeldefrist nur mutmaßen. Für Unsicherheit in der Elternschaft könne die noch offene Entscheidung der Schulkonferenz zum Abitur nach neun Jahren zurückzukehren, gesorgt haben, sagt er. Auffällig sei auch, dass es weniger Kinder gebe, die aus den Nachbarkommunen kommen wollten.

Noch gravierender ist die Entwicklung der Anmeldezahlen für die Gesamtschule in Derschlag. Mit 84 Kindern reichen die aktuell nur für drei Zügen. Im Vorjahr waren 106 Kinder angemeldet worden, mit 112 begann schließlich das Schuljahr. Halding-Hoppenheit ist zuversichtlich, dass die Gesamtschule bis zum Beginn des Schuljahres noch vierzügig wird. Wenn nicht, so sei das in einem Jahrgang kein Problem. Allerdings: Für den Fall, dass die Gesamtschule auch beim nächsten Anmeldeverfahren an der für vier Züge vorgeschriebenen Hürde von 100 Kindern scheitern sollte, werde sich die Kölner Regierungspräsidentin einschalten. Das aktuelle Anmeldeverhalten der Eltern kann sich der Schuldezernent nicht erklären. Schulleitung und Kollegium machten in Derschlag sehr gute Arbeit. Die Stadt investiere aktuell 3,6 Millionen Euro in die Schule, um so die Aufenthaltsqualität zu verbessern.

Keinen Grund zur Sorge liefern die beiden städtischen Realschulen. Zum Hepel gehen 85 Kinder (Vorjahr 89), auf dem Steinberg werden von 86 (80) angemeldeten Kindern 66 angenommen. Die Schulen können damit wie gehabt drei bzw. zwei Eingangsklassen bilden. Die unverändert guten Anmeldezahlen für die Freie Christliche Bekenntnisschule bekomme Gummersbach natürlich an seinen städtischen Schulen zu spüren, sagt der Erste Beigeordnete. Für die Hauptschule angemeldet wurden 48 Kinder, 46 wurden genommen, 23 davon aus Gummersbach. Zur Realschule wollten 110 Kinder, 83 dürfen kommen, 35 sind aus der Kreisstadt. Das Gymnasium der FCBG registrierte 69 Interessenten, 58 wurden genommen, davon 24 Gummersbacher. Für Halding-Hoppenheit ist diese Konkurrenzsituation „eine Herausforderung“. Und grundsätzlich sei Wettbewerb erst einmal eine gute Sache, sagt er.

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