Ab sofort 15 Minuten gespartSchnellbuslinie verbindet Gummersbach mit Wiehl

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Aufgrund der Pandemie-Entwicklung wird die Ovag ab Freitag ihren Fahrplan ändern.

Aufgrund der Pandemie-Entwicklung wird die Ovag ab Freitag ihren Fahrplan ändern.

Gummersbach/Wiehl – Gummersbach und Wiehl sind ein Stück enger zusammengerückt. Mit dem Fahrplanwechsel zum 9. Dezember ist eine Schnellbuslinie zwischen den beiden Städten an den Start gegangen. Die sorgt dafür, dass Busreisende nur noch 26 Minuten von der einen in die andere Stadt benötigen. Das sind 15 Minuten weniger als bislang. Diese Zeitersparnis rührt daher, dass der Bus nur wenige Haltestellen anfährt. Neben dem Bahnhof Dieringhausen und der Haltestelle Auf der Brück auf Gummersbacher Stadtgebiet wird in Wiehl nur der Haltepunkt unweit der Sparkasse in Bomig angefahren, ehe es über den Autobahnzubringer direkt zum Wiehler Busbahnhof geht.

Landrat Jochen Hagt (vorn, v.l.) freut sich mit den Bürgermeistern Frank Helmenstein und Ulrich Stücker über die neue Buslinie.

Landrat Jochen Hagt (vorn, v.l.) freut sich mit den Bürgermeistern Frank Helmenstein und Ulrich Stücker über die neue Buslinie.

Der Schnellbus firmiert unter der Linie 302. Deren bisherige Strecke wird ab sofort von der Linie 304 bedient, die Richtung Wiehl den bekannten Weg über Oberbantenberg und Bielstein fährt.

Schnellbus

Durch die Einführung der Schnellbuslinie erhöht sich die Zahl der Fahrten zwischen Wiehl und Gummersbach um täglich 22. Dies ist, wie der Oberbergische Kreis vorrechnet, eine Verbesserung von 70 Prozent. Insbesondere am Wochenende sei das Angebot verstärkt worden, heißt es. Die Mehrkosten für den Schnellkosten betragen 170 000 Euro, die vom Oberbergischen Kreis getragen werden. Ovag-Chef Karl-Heinz Schütz erläuterte im Rahmen der Sonderfahrt, dass es zwischen den beiden Kommunen täglich 2000 Pendler gebe.

Neben der neuen Schnellbuslinie seien weitere Strecken derzeit in der Prüfung. Dabei handele es sich um die Trassen Wiehl-Bielstein-Ründeroth sowie Berghausen-Bickenbach-Engelskirchen. (ar)

Karl-Heinz Schütz, Chef der Oberbergischen Verkehrsgesellschaft (Ovag), erläuterte bei einer Sonderfahrt, dass der Schnellbus im Halbstundentakt verkehrt. Auch für Fahrgäste, die weiter in Richtung Nümbrecht und Waldbröl wollen, bringe der Schnellbus ab sofort eine deutliche Zeitersparnis, denn mit den Fahrzeugen, die auf der kurzen Route von Gummersbach nach Wiehl fahren, geht es als normaler Linienbus weiter in den Südkreis. „Schließlich profitieren auch die Fahrgäste aus dem Raum Morsbach von dem neuen Angebot, die über Denklingen und Wiehl rascher nach Gummersbach gelangen“, sagte Schütz. Unter dem Strich komme der gesamte Südkreis schneller in die Kreismitte.

Oberbergs Landrat Jochen Hagt sagte, dass die Mobilität im ländlichen Raum einen immer breiten Raum einnehme. „Wie komme ich zum Arzt, wie zum Einkauf und wie zur Schule?“, das seien oft gestellte Fragen. Eine wesentliche Rolle spiele in diesem Zusammenhang der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV), für den der Oberbergische Kreis zuständig sei. Die verkürzte Fahrtzeit zwischen Wiehl und Gummersbach bezeichnete Hagt als „großen Gewinn“, zumal der Schnellbus auch am Wochenende fahre.

Dass die neue Schnellbuslinie Sinn macht, findet auch Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein. Viele Gummersbacher würden in Wiehl arbeiten, zugleich kämen zahlreiche Wiehler zu ihren Einkäufen in die Kreisstadt. Da seien 15 Minuten Zeitersparnis gegenüber der bisherigen Fahrzeit ein gutes Argument für den Bus. Helmenstein betonte, dass die Zeit des Kirchturmdenkens für ihn vorbei sei. Gummersbach und Wiehl hätten noch eine Vielzahl gemeinsamer Projekte vor Augen. Helmensteins Wiehler Kollege Ulrich Stücker betonte, dass die Attraktivität von Städten künftig immer mehr von deren Mobilitätsangebot abhänge. „Und das darf nicht an Stadtgrenzen enden.“ Er sei von vielen Wiehlern angesprochen worden, die sich freuten, mit dem Schnellbus besser ins Gummersbacher Forum oder künftig ins neue Kino zu gelangen.

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