Auf dem Weg nach TokioGummersbacher ist jetzt Karate-Nationaltrainer Georgiens

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Mit Nika Tsurtsumia (r.) freuen sich (v.r.) Friedhelm Meisen, Kakha Basilia, Übersetzerin Tamara Gigauri und Andreas Krause.

Mit Nika Tsurtsumia (r.) freuen sich (v.r.) Friedhelm Meisen, Kakha Basilia, Übersetzerin Tamara Gigauri und Andreas Krause.

Rebbelroth – Der Gummersbacher Nika Tsurtsumia ist neuer Karate-Nationaltrainer von Georgien und soll die Kampf-Sportler seines Heimatlandes auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokio vorbereiten. Die Nominierung ist ein weiterer Höhepunkt in der Bilderbuchkarriere des Gummersbachers. Sein bester Freund, Karate-Weltmeister Gogita Arkania, hatte Tsurtsumia in Georgien als Trainer ins Gespräch gebracht. „Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe“, sagt der Trainer, der nicht ausschließt, nach den Spielen in Japan in vergleichbarer Position auch für Deutschland tätig werden zu können.

Kein Geringerer als der Präsident des georgischen Karateverbandes, Kakha Basilia, besuchte seinen Landsmann jetzt im Dojo von „Oberberg Karate Gummersbach im TV Rebbelroth“. Er wollte sich vor Ort ein Bild davon machen, in welchem Rahmen seine Nationalmannschaft in der kommenden Zeit in Vorbereitung auf Olympia trainieren wird.

Friedhelm Meisen zum Botschafter ernannt

Als Tsurtsumia im Jahr 2003 nach Deutschland kam und einen Asylantrag stellte, ahnte kaum jemand, welche Karriere dem jungen Karate-Sportler bevorstehen würde. Den richtigen Riecher bewies schon damals Friedhelm Meisen, Chef von Oberberg Karate. Er förderte den jungen Georgier, wo er konnte. 2007 bekam sein Zögling einen deutschen Pass. Und schon bald trat Tsurtsumia mit der deutschen Nationalmannschaft bei internationalen Wettkämpfen an. Mit Erfolg: Tsurtsumia wurde Europa- und Vizeweltmeister. Die Folgen einer schweren Knieverletzung machten dem Georgier in den letzten Jahren seiner aktiven Zeit allerdings immer mehr zu schaffen, so dass er im November 2014 seinen letzten internationalen Kampf bestritt und sich fortan mehr und mehr auf seine Arbeit als Trainer konzentrierte.

„Nika hat vom ersten Tag bei uns im Dojo junge Menschen trainiert“, erinnert sich Friedhelm Meisen, der stolz darauf ist, dass sein Zögling es zum Nationaltrainer geschafft hat. „Nika hat ein starkes Selbstbewusstsein. Allein schon durch sein Auftreten kann er Menschen positiv beeinflussen“, sagt der Chef von Oberberg Karate. Das Können Tsurtsumias als Karatetrainer wusste auch der NRW-Landesverband zu schätzen, als der den Gummersbacher zu einem von fünf Landestrainern berief. Inzwischen ist er in dieser Funktion für den Verband von Sachsen-Anhalt tätig.

Es gab noch mehr Gründe zu feiern: Kakha Basilia nutzte den Besuch in Rebbelroth auch, um Friedhelm Meisen in Anerkennung seines Engagements zum Botschafter der Karate Foundation for Children zu ernennen. Gewürdigt wurde auch die Spendenaktion des Gummersbachers Andreas Krause. Mit seiner Firma TriPart-Logistik sorgt er dafür, dass Hilfsgüter aus dem Bereich der Medizintechnik nach Georgien kommen. Mit der Unterstützung von Kakha Basilia soll erreicht werden, dass die Hilfe auch dort ankommt, wo sie dringend benötigt wird.

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