Außerhalb der KomfortzoneLandesvorsitzende der Grünen besucht Jokey in Gummersbach

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Genau hingesehen und zugehört hat Mona Neubaur bei ihrem Besuch am Donnerstag bei Jokey in Gummersbach.

Genau hingesehen und zugehört hat Mona Neubaur bei ihrem Besuch am Donnerstag bei Jokey in Gummersbach.

Rebbelroth – Es war eigentlich kein Besuch in der Komfortzone einer Landesvorsitzenden der Grünen, den Mona Neubaur am Donnerstag dem Verpackungsspezialisten Jokey am Standort in Gummersbach-Rebbelroth abgestattet hat. Natürlich, räumt die 43-Jährige, die seit 2014 an der Spitze der NRW-Grünen, ein, sei die Kunststoffindustrie in der Vergangenheit nicht unbedingt das gewesen, was eine Grüne mit nachhaltigem Wirtschaften in Verbindung gebracht hätte. Stattdessen prägten große Abhängigkeit vom Erdöl und „immer noch ganz, ganz weiter Weg zur Klimaneutralität“ das Bild.

Umso größer sei ihre Neugier, sich in Oberberg im Rahmen ihrer „Grünen Transformationstour durch NRW“ ein Bild zu machen. Und das, was ihre Gesprächspartner – die CEOs Jens Stadter und Peter Dörmbach sowie Gesellschafterin Heike Schuy – auch bei der Werksbesichtigung präsentierten, habe sie beeindruckt: „Man hat mir eindrücklich eine Firmenphilosophie geschildert, die zeigt, was Kunststoffindustrie machen kann, um Teil einer Wirtschaft zu werden, die im Kreis produziert und über Recycling Produkte wieder in den Kreislauf zurückführt.“ Ein wertebasiertes Wirtschaften eines Familienunternehmens, „das damit im besten Sinne konservativ handelt“.

„Wir sollten nicht in den Gräben sitzen bleiben“

Ohnehin, sagt Neubaur, gehe es ihr bei der Tour auch darum, Geschäftsmodelle kennenzulernen, die nicht auf den ersten Blick so nachhaltig aussehen wie der Bau von Solarmodulen. Die aber dennoch die Schonung von Ressourcen zum Thema machten. „Wir sollten nicht in den Gräben sitzen bleiben, nur weil wir auf den ersten Blick vielleicht miteinander fremdeln könnten.“

Genau hingesehen und zugehört hat Mona Neubaur bei ihrem Besuch am Donnerstag bei Jokey in Gummersbach.

Genau hingesehen und zugehört hat Mona Neubaur bei ihrem Besuch am Donnerstag bei Jokey in Gummersbach.

Entsprechend konstruktiv, aber auch kritisch seien die Gespräche verlaufen – auch zum Wahlprogramm der Grünen. „Es waren vor allem die Azubis von Jokey, die sich unser Programm angesehen und kritisch nachgehakt haben, wie wir uns Mobilität im ländlichen Raum vorstellen.“ Wichtig sei zu vermitteln, dass die Grünen nicht fordern, alle Autos mit fossilem Antrieb bis 2030 abzuschaffen: „Es geht uns nur um die Neuwagen.“

Genau hingesehen und zugehört hat Mona Neubaur bei ihrem Besuch am Donnerstag bei Jokey in Gummersbach.

Genau hingesehen und zugehört hat Mona Neubaur bei ihrem Besuch am Donnerstag bei Jokey in Gummersbach.

Es gehe nicht darum, komplett auf das Auto zu verzichten. Doch es solle Alternativen geben – auch in ländlichen Räumen wie Oberberg. Dazu könnten für die Grünen eine leistungsfähige Radinfrastruktur, aber auch neue und attraktive Schnellbuslinien gehören.

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„Aber“, stellt Neubaur schmunzelnd fest, „es hat mich in Gummersbach tatsächlich niemand nach den 16 Cent mehr pro Liter Kraftstoff gefragt.“

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