Bernberg – Die Brieftaubenzüchter der Reisevereinigung (RV) Gummersbach gewährten am Wochenende einen Einblick in ihr Hobby. In der Schützenhalle Bernberg war die Begeisterung der Taubenfreunde förmlich greifbar. Rund 100 Gäste kamen zu den Feierlichkeiten anlässlich des 90-jährigen Bestehens des Vereins.

Natürlich standen die Tauben auch im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion. „Meine Tauben fliegen wie der Teufel“, sagte Lothar Jürgens , als über das richtige Futter gesprochen wurde. Dass seine Mitstreiter mit ihm laut lachen, zeigt, dass nicht alles bierernst genommen wird an diesem Tag. Weitere Themen sind die medizinische Begleitung, woran eine gute Zuchttaube erkannt werden kann, Krankheiten, die Paarung und sonstige Tipps und Tricks.

Jeder Züchter scheint seine eigenen Methoden zu verfolgen, denn einig werden die Diskussionsteilnehmer sich kaum. Dennoch sind sie allesamt renommierte Züchter. Gibt es also überhaupt das Erfolgsrezept? Viele der Mitglieder im Publikum melden sich zu Wort, haben Fragen und kommentieren Aussagen.

Gegründet wurde die Reisevereinigung im Jahr 1928 von Gustav Koch. Damals schlossen sich rund zehn Züchter im Kreis Gummersbach zusammen, und der Verein wuchs stetig. Heute besteht er aus 75 Mitgliedern, mit einem deutlichen Männerüberhang. Woran das liegt, weiß der 1. Vorsitzende der RV, Wolfgang Krieger, nicht. „Auch Jugendliche sind rar. Man muss schon einen Taubenschlag haben“, sagt er lachend.

260 Kilometer weit geflogen

Beim Jubiläumsflug schneidet er gemeinsam mit seinem Sohn am besten ab. Kriegers Tauben fliegen die Distanz von 260 Kilometern zurück in ihren Schlag am schnellsten. Als nächstes werden einige Tauben, die die Mitglieder des Vereins gespendet haben, versteigert.

Dann steht die Siegerehrung des Regionalverbands und der Reisevereinigung an. Sieger der RV-Meisterschaft ist in diesem Jahr Jochen Feldhoff geworden, der 2. Vorsitzende des Vereins und ehemalige Handballer des VfL Gummersbach. 13 000 Tauben nahmen an den Wettbewerben teil.