Ehrung für „Die Mühlenhelle“Achter Stern in Folge für das Dieringhausener Restaurant

Lesezeit 3 Minuten
Birgitta und Michael Quendler – seit 13 Jahren führen sie „Die Mühlenhelle“ in Dieringhausen, Oberbergs einziges Sterne-Restaurant. Er ist der Küchenchef, seine Frau als Sommelière die Herrin über 450 edle Tropfen im Keller des Hauses.

Birgitta und Michael Quendler – seit 13 Jahren führen sie „Die Mühlenhelle“ in Dieringhausen, Oberbergs einziges Sterne-Restaurant. Er ist der Küchenchef, seine Frau als Sommelière die Herrin über 450 edle Tropfen im Keller des Hauses.

Dieringhausen – Er weiß nie, wann der Tester in seinem Restaurant Platz nimmt. Einmal im Jahr – manchmal an einem Werktag, manchmal an einem Wochenende – bewirtet Chefkoch Michael Quendler unwissend einen der 85 Kritiker, die der Guide Michelin jährlich in 3800 Restaurants in ganz Europa entsendet – auch nach Dieringhausen.

Wo die Kochkunst von Michael Quendler nunmehr zum achten Mal in Folge überzeugt hat: Vergangene Woche erhielt sein Restaurant „Die Mühlenhelle“ erneut einen der so begehrten Michelin-Sterne. „Ausgezeichnete Produkte, die modern, leicht und angenehm unkompliziert zubereitet werden. Die Gerichte sind kreativ, aber nicht überladen, sie sind harmonisch und geschmacklich schön abgestimmt“, lautet in diesem Jahr das Urteil des anonymen Testers.

Französische und Österreichische Küche

„Für mich persönlich ist das die wichtigste Auszeichnung in der Gastronomie“, sagt Sternekoch Quendler. Denn es gibt genau definierte Kriterien, nach denen die Michelin-Sterne vergeben werden und die Tester sind vom Fach: Ausgebildete Köche, die wissen, worüber sie urteilen und erkennen können, dass in der Mühlenhelle alles selber hergestellt wird, vom Brot bis zur Praline – das sei ihr Ehrenkodex, versichert Michael Quendler auch mit Blick auf sein Team.

Seine Gerichte bauen häufig auf der französischen Küche auf und der österreichischen, der Heimat von Quendler. „Alte Klassiker im neuen Kleid präsentieren und mit Liebe zubereiten“, verrät der Koch sein Grundrezept. Aus dem entsteht dann ein Hirschrücken, der in der Mühlenhelle mit Kaffeecreme und an Mohn-Schupfnudel angerichtet wird ,oder die „Kärtner Kasnudeln“, ein Klassiker aus der Heimat von Quendler, die von ihm aber nicht wie üblich mit Kartoffeln, Quark und Minze gefüllt werden, sondern mit Hummer.

Tüfteln, bis es dem Team schmeckt

Im Schnitt wechselt Quendler alle zwei Monate die Restaurantkarte aus, der Saison entsprechend und mit den neuen Ideen aus der Küche. An denen bastelt und kocht er so lange, bis es „passt“, wie er sagt, und bis es seinem Team und seiner Frau schmeckt – sie sind die ersten Tester eines neuen Gerichtes auf dem Weg in die Speisekarte.

Der Michelin-Stern hat nach wie vor eine Strahlkraft über Grenzen hinaus, davon ist Quendler überzeugt. Vor allem für viele seiner ausländischen Gäste ist der Guide Michelin ein Kompass, nach dem sie ihre Reisen richten und die Restaurants auswählen. Dabei stoßen sie gleich zweimal auf die Mühlenhelle: Auch das kleine Bistro gleich neben dem Sternetempel wird im Guide Michelin als „Bib Gourmand“ gelistet, eine Auszeichnung für sorgfältig zubereitete und zugleich preiswerte Mahlzeiten.

13 Jahre konnte sich „Die Mühlenhelle“ im Bergischen einleben

Seit nunmehr 13 Jahren führen Michael und Birgitta Quendler die Mühlenhelle in Dieringhausen. Eine Anzeige in der Zeitung machte sie einst auf den Standort aufmerksam, damals arbeiteten beide bereits in der Sterne-Gastronomie auf Sylt. Doch als Ehefrau Birgitta schwanger wurde, wollten sie sich beruflich verändern, um mehr Zeit für das erste von heute vier Kindern zu haben.

„Als gebürtiger Kärnter hatte ich mir unter dem Bergischen Land zwar etwas anderes vorgestellt, aber wir haben es gut getroffen hier“, sagt Michael Quendler. Und mit den Jahren hat er auch die passenden Lieferanten gefunden, wie den Demeter-Hof in Lindlar oder die Fischzucht im Lambachtal, die ihm die benötigten Lebensmittel in der geforderten Qualität liefern.

Rundschau abonnieren