Finanzieller KraftaktInstandsetzungsarbeiten am Eisenbahnmuseum sind abgeschlossen

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Die Auffahrten zur Drehscheibe mussten mit Beton erneuert werden, nachdem die Schienen abgesackt waren. Das drohende Aus für den Dampfzug Bergischer Löwe konnten Volker Eisenhauer (l.) und seine Mitstreiter abwenden.

Die Auffahrten zur Drehscheibe mussten mit Beton erneuert werden, nachdem die Schienen abgesackt waren. Das drohende Aus für den Dampfzug Bergischer Löwe konnten Volker Eisenhauer (l.) und seine Mitstreiter abwenden.

Dieringhausen – Nach einem schwierigen Jahr mit nur wenigen Dampfzugfahrten hat das Eisenbahnmuseum Dieringhausen jetzt die Weichen gestellt, um wieder voll durchzustarten. Obwohl dem Trägerverein IG Bw Dieringhausen in der vergangenen Saison ein Großteil der Einnahmen fehlte, konnten jetzt dringend notwendige Gleisarbeiten abgeschlossen werden. Ein finanzieller Kraftakt, der ohne viele Unterstützer nicht möglich gewesen wäre, wie Schriftführer Volker Eisenhauer am Freitag berichtet hat.

Der Verein hatte unter anderem Vertreter von Stadt, Deutscher Bahn, Bezirksregierung und Denkmalpflegeamt eingeladen, um die Neuerungen rund um die Lok-Drehscheibe zu zeigen. Zu der führen gleich mehrere Schienenstränge aus dem historischen Schuppen. Doch die Gleise waren abgesackt, sodass einige Loks nicht mehr problemlos auf die Drehscheibe auffahren konnten. Es bedurfte vieler Gespräche und Abstimmungen, bis die Reparatur beginnen konnte – und das in einem für den Verein schweren Jahr.

Museumsräume gemietet

Wegen Arbeiten an der Regionalbahnstrecke nach Köln war dem Eisenbahnmuseum die Auffahrt bis in den Herbst versperrt. Der Dampfzug Bergischer Löwe saß im Schuppen fest, erst im Oktober konnte er wieder rollen. Bis dahin, so sagt Eisenhauer, seien dem Verein knapp 50 000 Euro Fahrteneinnahmen durch die Lappen gegangen. Doch die verfahrene Situation wurde gemeistert. Die Deutsche Bahn erließ dem Museum die Jahresgebühr für den Zugang zum Regionalbahnnetz und mietete vom Verein ein Grundstück für die Lagerung von Baumaterial. Und: Die Bahnbaufirma KAF Falkenhahn mietete sich für ihre Bauplanung in Museumsräume ein.

So wurde doch Geld in die Vereinskasse gespült, mit dem eine neue Heizungsanlage im Museumsgebäude angeschafft werden konnte. Damit der sogenannte Schienenkranz um die Drehscheibe erneuert werden konnte, führten die Museumsvertreter Gespräche mit dem Rheinischen Amt für Denkmalpflege: Sie konnten erreichen, dass nicht mehr nur Lokschuppen und Drehscheibe unter Denkmalschutz stehen, sondern die Gesamtanlage mit den Gleisen dazwischen. Deswegen konnte die Kölner Bezirksregierung Gelder für die Instandsetzung der Gleise bewilligen: 105 000 Euro gab es, um die Gleisauffahrten zur Drehscheibe mit Beton zu untermauern und die Schienen wieder auf die passende Höhe zu bringen. 15 000 Euro betrug der Eigenanteil, berichtet Eisenhauer. Er dankte auch der Volksbank Oberberg und der Firma Gizeh für ihre Unterstützung. Stück für Stück sollen nun auch die restlichen Gleise gemacht werden. Das Museum rechnet mit Kosten in Höhe von rund 400 000 Euro.

Bergischer Löwe startet am 31. März

Am 31. März startet der Bergische Löwe in die Saison. Für den Mai ist eine Abendfahrt mit Band geplant, und Anmeldungen gibt es schon jetzt für die beliebte Nikolausfahrt. Vorerst wird der historische Dampfzug nur 133 Passagiere transportieren können: Derzeit fehlt ein Wagen mit 70 Plätzen – wegen einer defekten Achse. Der Verein arbeitet noch an Ersatz.

Auf Unterstützung sei das Museum also auch weiterhin angewiesen, sagt Eisenhauer. Er wünscht sich, dass die Zahl von 75 Vereinsmitgliedern noch weiter wächst.

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