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Förderung für Bergisches ForumGummersbacher Theaterfreunde wollen Gespräch mit Stadt

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Axel Krieger sagt, dass die Stadt Gummersbach bereits ein Theater habe.

Axel Krieger sagt, dass die Stadt Gummersbach bereits ein Theater habe.

Gummersbach – „Zwei Herzen schlagen in meiner Brust. Als Kulturschaffender bin ich offen gegenüber neuen Ideen, und das Projekt Bergisches Forum hat durchaus seinen Charme. Wenn ich aber eine Summe von 35 Millionen Baukosten sehe, dann sage ich hoppla! Das ist viel Geld. Denn Gummersbach hat schließlich mit dem Bühnenhaus ein Theater.“

So kommentiert Axel Krieger, Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer des Bühnenhauses die Pläne der Gummersbacher Verwaltung, gemeinsam mit dem Oberbergischen Kreis das Hohenzollernbad zu erweitern zu einem Bergischen Forum für Wissen und Kultur mit Bibliothek, Volkshochschule und einem Theater mit 550 Plätzen. „Wir haben mit dem Bühnenhaus die Taube in der Hand, und das ist der Spatz auf dem Dach“, sagt Krieger. Wenn das Bergische Forum im Rahmen der Regionale 2025 zu 70 Prozent vom Land gefördert werden sollte, müssten sich nach den im Gummersbacher Kulturausschuss vorgestellten Plänen Kreis und Stadt die veranschlagten laufenden Kosten von 2,2 Millionen Euro teilen, nach Abzug der voraussichtlichen Einnahmen immer noch 1,3 Millionen Euro.

Man muss realistisch sein

„Geld, das anderen Städten wie zum Beispiel Bergneustadt oder Waldbröl, die sich das nicht leisten können, über die Kreisumlage aufgebürdet würde“, sagt Krieger. „Das Bühnenhaus wäre günstiger und billiger.“ Auch wenn Kultur Geld koste und die Finanzen dabei nicht das Maß aller Dinge sein dürften - mit Blick auf die anstehenden Entscheidungen in Bauausschuss, Kreisausschuss und Kreistag frage er sich, ob diese Kosten wirklich erforderlich seien. So sehr man im Verein am Bühnenhaus hänge – man müsse auch realistisch sein, betont der Vorsitzende des Vereins, der sich seit Jahren mit zahleichen Aktionen für den Erhalt des (geschlossenen) Bühnenhauses einsetzt.

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„Wenn Verwaltungsspitze und Politik sich für das Forum entscheiden, es dafür eine Mehrheit gibt und es finanzierbar ist, dann sind wir die Letzten, die sich dem verbohrt verweigern.“ Krieger bedauert sehr, das bis heute kein Gespräch zwischen Stadtverwaltung und Verein stattgefunden habe. „Auch wenn es in der in der Vergangenheit kritische Momente gab und unschöne Dinge passiert sind – unser Angebot steht, wir sind dazu bereit.“

Sollte das Bergische Forum realisiert werden, müsse eine Mitgliederbefragung und Vollversammlung entscheiden, wie der Verein damit umgeht und was das für seine Zukunft bedeutet - vorerst ist das Zukunftsmusik. „Uns liegt vor allem daran, in Oberberg eine gute Theaterszene zu haben, mit Austausch und einem guten Miteinander auch über Verwaltungsgrenzen hinaus. Dazu braucht es ein zentrales Haus, ob es am Ende das Bühnenhaus oder das Forum ist. Fatal wäre, wenn beides vor die Wand gefahren würde. Weder Bühnenhaus noch Forum – das wäre eine Katastrophe!“

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