Improvisationstheater RequisitEx-Drogenabhängige spielen in Gummersbach Theater

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Rund anderthalb Stunden dauerte das Improvisationstheater bevor sich Kleingruppen mit den Themen Sucht und Abhängigkeit beschäftigten.

Rund anderthalb Stunden dauerte das Improvisationstheater bevor sich Kleingruppen mit den Themen Sucht und Abhängigkeit beschäftigten.

Gummersbach – Was auf der Bühne im ersten Moment lustig wirkt, hat einen ernsten Hintergrund: Im Rahmen der Sucht- und Drogenprävention gastierte für zwei Tage das Improvisationstheater Requisit aus Hattersheim am Main am Gummersbacher Lindengymnasium. Bis auf die Leiterin der Theatergruppe, Nora Staeger, sind die Mitglieder ehemalige Abhängige. „Nach dem Theaterstück stehen die Darsteller für Gespräche mit den Schülern bereit“, fasst Staeger, Diplom- und Theaterpädagogin, das Ziel zusammen. „Sie erzählen ihre eigene Geschichte, um so die Jugendlichen für das Thema Sucht zu sensibilisieren und ihnen zu vermitteln, was Sucht alles sein kann und wie sie entsteht.“

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Nicht nur Spaß: Nach der Aufführung ging es in Kleingruppengesprächen um das Thema Abhängigkeit.

Vor den Gesprächen stand aber zunächst der Spaß im Vordergrund. Denn beim Improvisationstheater bestimmt das Publikum, in diesem Fall die rund 200 Schüler der Jahrgangsstufen EF und Q1, durch Zurufen das Geschehen auf der Bühne. Blitzschnell setzten die Darsteller die Vorgaben der Jugendlichen um – ob ein Gefühlspotpourri aus Liebe, Trauer, Hass und Verlegenheit, ein erstes Kennenlernen in der Kirche oder der verrückte Mitbewohner, der seine gekochten Spaghetti überall in der Wohnung auf Wäscheleinen hängend abschrecken will – die Schüler lachten und applaudierten begeistert nach jeder Szene. Rund anderthalb Stunden dauerte das Improvisationstheater bevor sich Kleingruppen mit den Themen Sucht und Abhängigkeit beschäftigten. Dabei sind die Schüler mit den Darstellern unter sich, denn von den Einzelgesprächen dringt nichts nach außen.

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Bereits zum siebten Mal war Requisit zu Gast am Lindengymnasium. Mitfinanziert werden die Auftritte durch den Förderverein der Gummersbacher Schule. „Mit der siebten Klasse beginnend, behandeln wir mit den Schülern die Themen Sucht und Abhängigkeit. Es geht darum, die Zeichen früh genug zu erkennen und dass man auch ohne Alkohol Spaß haben kann. Die Gespräche mit den Darstellern sind dabei ein wichtiger Punkt. Die Schüler lernen die Menschen hinter der Sucht kennen, die früher ganz normale Jobs hatten“, sagt Daniela Meier, die gemeinsam mit Kollege Joachim Weischet die Veranstaltung koordiniert hatte.

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