• Maniküre, Pediküre – und jetzt auch „Knabberfisch-Pediküre“: In Gummersbach eröffnet Oberbergs erstes „Fish Spa“.
• Wir haben uns im Beautystudio umgeschaut und dem Betreiber über die Schulter geguckt.

Gummersbach – Eine außergewöhnliche und im Oberbergischen Kreis bisher nicht angebotene Fußkosmetik wird nun im TL Nagelstudio in Gummersbach angeboten. Seit dem vergangenen Osterwochenende können sich die Kunden neben den üblichen Maniküre und Pediküreangeboten ihre Füße bei einer „Knabberfisch-Pediküre“ verschönern lassen.

Wer sich für das sogenannte „Fish Spa“ anmeldet, den erwartet eine nasse und zugleich etwas kitzlige Angelegenheit. Drei große Aquarien stehen seit einem Monat in der oberen Etage des Nagelstudios, jedes umfasst 150 Liter Wasser. Darin schwimmen kleine rötliche Saugbarben, die neugierig darauf warten, dass Kunden ihre Füße in das 27 Grad warme Wasser tauchen.

Durchgeführt wird die spezielle Fischkosmetik von Nquyen van Thi. Er hat zwei Monate lang an ein einem speziellen Aquaristik Sachkundeseminar teilgenommen und ist jetzt Fischexperte. In speziellen Fischseminaren lernte er die Saugbarben genau kennen, sammelte Praxiserfahrung in Form von Praktika und wurde auch in Sachen Hygiene weitergebildet. „Man muss natürlich eine Menge beachten, sowohl in Bezug auf die Hygiene als auch in Bezug auf Tierschutz“, erklärt der gebürtige Tscheche, dessen Wurzeln in Vietnam liegen und der seit zwei Jahren im Gummersbacher Nagelstudio arbeitet. Die Idee, eine Fischpediküre anzubieten, hatte er vor einem Jahr. Nach intensiver Schulung und Prüfung des Gesundheits- und Veterinäramtes durch Wasserproben und Begutachtung der Fische gab es schließlich grünes Licht.

Füße gereinigt

Wer sich für eine Fischpediküre entscheidet, muss zudem einiges beachten. Bevor man seine Füße in eines der Aquarien tauchen kann, werden sie zunächst mit Chlor und UV-Licht richtig gereinigt. „Außerdem soll man einen Tag vorher keine Cremes mehr verwenden “, erklärt van Thi. Mit offene Wunden oder Infektionen darf man nicht an der Fischpediküre teilnehmen. Kunden, die sich für das „Fish Spa“ anmelden, müssen zuvor einen Fragebogen ausfüllen, in dem Infektionen ausgeschlossen werden.

Sind die Füße schließlich sauber und von allen Bakterien befreit, können sie ins Wasser gehalten werden. Van Thi betont: „Das muss man ganz langsam machen, denn die Fische müssen sich erst dran gewöhnen.“ Kaum sind die Füße im Wasser, schon nähern sich die kleinen Saubarben den Füßen und knabbern sämtliche Hautreste ab. Wie lang die Pediküre dauert, ist jedem Kunden selbst überlassen. „15 Minuten, eine halbe Stunde oder eine Stunde – das ist alles möglich“, erklärt der Fischexperte. Nach einer Behandlung benötigen die Fische allerdings eine Pause von mindestens 20 Minuten. Außerdem können sie pro Aquarium nur drei Kunden am Tag beknabbern.

Wer sich Sorgen um die Hygiene macht, insbesondere um die Wasserqualität, den kann van Thi beruhigen. „Die Aquarien besitzen eine spezielle Filteranlage, die das gesamte Wasser alle zwei Minuten komplett filtert.“ In einem Aquarium beifinden sich zurzeit etwa 42 Saugbarben, die jeden Abend zusätzlich gefüttert werden. Sie sind vier Monate alt und werden in den kommenden Jahren noch wachsen. Und auch um ihre Füße müssen die Kunden nicht besorgt sein. Ist die Pediküre anfangs noch etwas kitzelig, gewöhnt man sich schnell an die knabbernden Fische. „Die haben keine Zähne und können nicht beißen“, sagt van Thi und lacht.

Wer neugierig geworden ist, sollte im Gummersbacher TL Nagelstudio vorbeischauen. 15 Minuten Fischpediküre gibt es für 16 Euro, eine halbe Stunde für 28 Euro. Kunden, die bis zum 15. Mai vorbeischauen zahlen nur die Hälfte.