Nach Handball-EMVfL-Geschäftsführer spricht über den Hype um Handballer Julian Köster

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VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler freut sich über die guten Auftritte der Gummersbacher Handballer bei der EM. 

Gummersbach – Die neue deutsche Handballhoffnung, Shooting-Star und Wunderkind – nach  seinem Auftreten bei der EM überschlagen sich die Superlative für Julian Köster. Damit verbunden ist beste Werbung für den VfL Gummersbach, bei dem der 21-Jährige unter Vertrag ist. Im Interview spricht VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler über die Reaktionen. Neben Corona wurde bei den deutschen Spielen über nichts mehr als Julian  Köster gesprochen und dabei sein Verein genannt. War das nicht beste Werbung für den VfL? Christoph Schindler: In erster Linie hat Julian für sich selbst Werbung gemacht, aber natürlich war es auch Werbung für den VfL Gummersbach. Aber nicht nur Julian hat Werbung für uns gemacht, sondern auch alle anderen Spieler, speziell auch Ellidi Vidarsson mit Island. Dafür haben wir im Rahmen der EM viele Komplimente bekommen.

Waren Sie überrascht über die Reaktionen zu Julian Köster, vor allem nach dem Spiel gegen Polen, als er zum besten Spieler gekürt wurde?

Nein, seine Leistung kam für uns nicht so überraschend, denn wir wissen ja, was er kann. Natürlich hat er durch die coronabedingten Ausfälle in der deutschen Mannschaft profitiert und mehr Spielzeit bekommen. Die hat er dann aber auch perfekt genutzt.

Gibt es seitdem viele Anfragen anderer Clubs nach Köster bei Ihnen?

Mein Telefon hat schon mehr Anrufe registriert, darunter viele Glückwünsche für unser Scouting. Aber natürlich ist Julian noch stärker in den Fokus anderer Vereine gekommen, als vor seiner Berufung in die Nationalmannschaft.

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Mit dem Sieg gegen Russland beendeten Julian Köster und das deutsche Team die EM. 

Dabei gab es vor einem Jahr noch viele, die kritisiert haben, warum wir einen so jungen Spieler verpflichten, der auch noch verletzt war.

Müssen Sie mit dem VfL jetzt aufsteigen, um Julian Köster zu halten?

Ich sehe das ganz entspannt, denn Julian hat noch einen Vertrag bei uns und die Spiele nach dem überragenden Auftritt gegen Polen haben auch gezeigt,  dass es noch viele Dinge gibt, wo er sich entwickeln kann und muss. Da ist er beim VfL Gummersbach und unserem Trainer Gudjon Valur Sigurdsson genau richtig. Außerdem möchten wir ja auch aufsteigen.

Neben Julian Köster (21) spielt wie gesagt auch Ellidi Vidarsson (23) mit Island eine starke EM. Er überzeugte besonders gegen Frankreich.

Für ihn ist es sogar schon das zweite Großturnier, in dem er eine wichtige Rolle spielt. Das ist ein tolles Zeichen für seine Entwicklung und für den VfL. Sieht man noch, dass mit Alexander Hermann, Janko Bozovic und Tibor Ivanisevic drei weitere Gummersbacher Spieler bei der EM angetreten sind und Hakon Styrmisson sowie Stepan Zeman aus Verletzungs- beziehungsweise Krankheitsgründen absagen mussten, stellen wir als Zweitligist sieben Nationalspieler, was nicht so viele Erstligisten machen. Das spricht für unsere Mannschaft.

Am Mittwochmorgen ist Julian Köster aus Bratislava zurückgekehrt. Wann steigt er wieder ins Training ein?

Geplant ist am Montag. Dann hoffe ich, dass er und Ellidi den positiven Schwung mit in die Rückrunde nehmen.

Alleine die deutsche Mannschaft hatte 16 infizierte Spieler, aus dem ursprünglichen Aufgebot sind nur vier Handballer von Corona verschont geblieben. Kann man da noch von einer EM sprechen, die sportlich entschieden wird?

Nein, wenn man die reinen Resultate sieht, sicher nicht. Zudem ist es für alle eine extreme Belastung. Es ist ein schmaler Grat und trotzdem war es wichtig, dass weiter gespielt wird. Wäre die EM abgebrochen worden, wäre das auch kein gutes  Zeichen für den Sport gewesen.

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Dann hätte es möglicherweise auch zusätzliche Diskussionen um die Fortführung der Liga gegeben, welche sich bis in den  Amateursport gezogen hätten. Das heißt natürlich, dass wir trotzdem verantwortungsvoll mit unseren Spielern umgehen. Vielleicht wird es auch in der Liga so sein, dass der am Ende Meister wird oder aufsteigt, der am besten durch die Corona-Pandemie gekommen ist.

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