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Nach Schüssen auf KirmesWeitere Verdächtige im Visier der Ermittler

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2022-05-21_Lüdenscheid_Schützenfest-4

Polizeibeamte stehen nach den Schüssen am Tatort vor dem Kirmesgelände.  

Gummersbach – Nach dem tödlichen Schuss bei der Kirmes in Lüdenscheid haben die Ermittler Hinweise auf die weiteren mutmaßlichen Beteiligten erhalten. Der Hauptverdächtige, ein 16 Jahre alter Jugendlicher, sitzt bereits wegen des Verdachts auf vorsätzlichen Totschlag seit Dienstag in Untersuchungshaft. Ob inzwischen auch derjenige bekannt ist, der aus einer Schreckschusswaffe geschossen haben soll, wollte der zuständige Staatsanwalt nicht sagen. Offen ließ er ebenso, ob die Tatwaffe sichergestellt werden konnte.

SEK-Einsatz in Wohnung in Lüdenscheid

Der Jugendliche war am Montagabend mit Hilfe eines Spezialeinsatzkommandos in Lüdenscheid festgenommen und seine Wohnung durchsucht worden. Am Dienstag war gegen ihn Haftbefehl wegen vorsätzlichen Totschlages erlassen worden. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft.

Insgesamt sucht die Mordkommission sechs Flüchtige, die am Schusswechsel auf der Lüdenscheider Kirmes beteiligt gewesen sein sollen. Die Tat hatte sich am Samstag gegen 21 Uhr am Rande der Steinert-Kirmes ereignet. Der Gummersbacher hielt sich am Ausgang der Kirmes auf, als ihn die Kugel traf. Der Schuss war aus einer sechsköpfigen Gruppe heraus abgegeben worden. Vorausgegangen war eine körperliche Auseinandersetzung, mit der der Gummersbacher womöglich gar nichts zu tun hatte.

Gegen 20.30 Uhr war eine Personengruppe mit einem 16-jährigen Lüdenscheider in Streit geraten. 20 Minuten später traf die Gruppe erneut auf den 16-Jährigen, der die jungen Männer zusammen mit seinem 52-jährigen Erziehungsberechtigten zur Rede stellen wollte.

Schüsse galten offenbar zwei anderen Personen

Daraufhin ergriff die Gruppe die Flucht. „Während der Flucht gaben zwei Personen Schüsse aus einer Schreckschusswaffe und aus einer scharfen Schusswaffe ab. Die Schüsse wurden sowohl in die Luft abgegeben als auch in die Richtung des nacheilenden 16-Jährigen und des 52-jährigen Vaters“, heißt es in der Pressemitteilung. Dabei wurde der Gummersbacher von einem der Projektile getroffen.

Zu den Fragen, die die Ermittler unter anderem zu klären haben, gehört tatsächlich auch, ob der Gummersbacher zufällig von dem Projektil getroffen wurde.

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Die Flüchtenden werden von der Polizei beschrieben: südländisches Aussehen, etwa 16 bis 20 Jahre alt, vier von ihnen waren dunkel gekleidet, eine Person trug einen grauen Jogginganzug, einer ein weißes T-Shirt.  Wer Hinweise zu den weiteren Gesuchten geben kann, wird gebeten, sich bei der Polizei in Hagen unter (0 23 31) 9 86 20 60 zu melden.

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