Neuer Co-Trainer beim VfLFür Anel Mahmutefendic passt es mehrfach

Lesezeit 3 Minuten
Heute startet Co-Trainer Anel Mahmutefendic an der Seite von Gudjon Valur Sigurdsson in die Mission Wiederaufstieg .

Heute startet Co-Trainer Anel Mahmutefendic an der Seite von Gudjon Valur Sigurdsson in die Mission Wiederaufstieg .

Gummersbach – Am Montag wurden die Zweitliga-Handballer des VfL Gummersbach ebenso wie alle, die mit ihnen arbeiten, negativ auf Corona getestet. Damit können sie heute in die offizielle Vorbereitung auf die Saison starten, die am 2. Oktober mit einem Auswärtsspiel beim VfL Lübeck-Schwartau beginnt. Neu an der Seitenlinie ist nicht nur Trainer Gudjon Valur Sigurdsson, sondern auch sein Co-Trainer Anel Mahmutefendic.

Unterstützung für den neuen A-Jugendtrainer

Für den 42-Jährigen, der zuvor Trainer bei den Füchsen Berlin war, passte das Engagement beim VfL gleich mehrfach. Vor allem überzeugte ihn das Projekt des VfL Gummersbach, mit jungen Spielern etwas aufzubauen, und mit ihnen in die Erste Liga zurückzukehren. Mit Cheftrainer Sigurdsson hat sich Anel Mahmutefendic vom ersten Gespräch an gut verstanden.

Sozusagen als Mentor wird der Co-Trainer die Arbeit der Handballakademie begleiten. Das gilt vor allem für Fabian Mielke, den neuen Trainer der A-Jugend-Bundesliga. Im Zweitligateam sieht Anel Mahmutefendic eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern. Dass er in Gummersbach näher bei der seiner Familie ist, freut ihn außerdem. Seine Frau lebt mit den beiden Töchtern (sieben Jahre und acht Monate) in Amsterdam.

Im bosnischen Banja Luka begann die Handballkarriere

Den Kontakt zum VfL Gummersbach stellte Philipp Wilhelm, Chef der Handballschule Oberberg, her. „Mit ihm habe ich die A-Trainerlizenz gemacht“, erzählt Anel Mahmutefendic. Er führte die Verhandlungen mit VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler, sprach aber auch mit Alois Mraz, dem damaligen Co-Trainer sowie mit Philipp Wilhelm, der da noch der sportliche Leiter der Handball-Akademie war. „Wir haben uns ausgetauscht und am Ende hat es gepasst“, sagt Mahmutefendic. Das führte dazu, dass er in Gummersbach einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieb.

Geboren in Banja Luka in Bosnien-Herzegowina hatte der 42-Jährige in Velimir Petkovic, zu dessen Trainerstab er bei den Füchsen Berlin zuletzt gehörte, einen „Handball-Vater“. Petkovic spielte selbst Handball in Banja Luka und war dort bis 1991 Trainer.

Das könnte Sie auch interessieren:

Bis zu seinem 15. Lebensjahr trat Anel Mahmutefendic im linken Rückraum im selben Verein an. Als 1992 der Krieg ausbrach, ging die Familie nach Holland. Dort spielte der damals 15-Jährige weiter Handball, kam in die niederländische Jugend-Nationalmannschaft und mit 16 Jahren an das Sportinternat in Emmen. Dort war Henk Groener, der heutige Coach der deutschen Nationalmannschaft der Frauen, Trainer. Er nahm Mahmutefendic 1997 als Spieler mit zum TV Emsdetten in die Zweite Liga.

Mahmutefendic ging zurück nach Holland, wo er Management und Wirtschaft studierte und im Handball mehrere Titel gewann. Eher aus Zufall wurde er mit 32 Jahren Trainer des HV Houten. „Ich wollte eigentlich nur einem Freund helfen“, blickt er zurück. Dann belegte der Verein mit ihm einen Platz im oberen Drittel der Dritten Liga. In der zweiten Saison folgte der Aufstieg in die Zweite Liga, am Ende der Meisterschaftsrunde der in die Erste Liga. Er half zudem dabei eine Handballakademie in Holland aufzubauen.

In Berlin gab es ein Wiedersehen mit Petkovic

„Ich wusste, wenn ich als Trainer weiterkommen wollte, musste der nächste Schritt ein Wechsel nach Deutschland sein“, sagt Mahmutefendic. Er begann in der Vierten Liga bei der HSG Freiberg nahe Dresden. Es folgte der Wechsel in die Dritte Liga zum TV Neuhausen, wo er aus finanziellen und organisatorischen Gründen nur fünf Monate spielte.

Vor zwei Jahren war es Bundesligist Füchse Berlin, der ihn als Trainer der Zweiten Mannschaft und für die Video-Analyse verpflichtete. Die machte er dann auch für das Bundesliga-Team, das bis zum Frühjahr von Velimir Petkovic trainiert wurde. Bereits im Januar teilte er den Berliner Verantwortlichen mit, dass er nicht verlängern wollte, um den nächsten Schritt zu machen. Der führte ihn zum VfL nach Gummersbach.

Rundschau abonnieren